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Blink: Deutsche Forscher leiten eine neue Innovationsära in der Diagnostik ein

  • 18 September 2019

Diagnoseinstrumente in der Gesundheitsversorgung sind nicht immer ohne Weiteres zugänglich. Um den Zugang zu hochwertigen Diagnoseinstrumenten zu verbessern, wurde im Rahmen des EU-finanzierten Blink-Projekts eine Technologie entwickelt, welche die Schaffenskraft erweitert und die Reichweite von Diagnoseinstrumenten für Patientinnen und Patienten erhöht.

Das Projekt ermöglichte uns praktisch, den besten Ansatz für die Dezentralisierung von Diagnosediensten zu finden und den Grundstein für die Blink-Produktpalette zu legen.

Eugen Ermantraut, CEO Blink AG

Schnelle und präzise Diagnosen sind der Schlüssel für eine personalisierte und effektive Medizin. Die meisten entwickelten Länder, einschließlich Deutschland, haben ein dichtes Netz von Dienstleistern für die Durchführung von Diagnosen im Labor. Ärzte senden üblicherweise eine Probe an einen Dienstleister, der diese wiederum analysiert und das Ergebnis zurücksendet. 

Das Problem mit diesem System ist, dass sich die Diagnose stets etwas verzögert, und die Erkenntnisse werden nicht in direkter Interaktion zwischen Ärzten und Patienten gewonnen. Für eine individuellere, direktere Diagnose greifen manche Ärzte auf patientennahe Tests zurück, die durch den Arzt oder im Krankenhaus durchgeführt werden können.

Um die Verwendung patientennaher Tests zu erhöhen, wurde im Rahmen des EU-finanzierten Blink-Projekts durch die Ermöglichung hochwertiger Diagnosen in jeder Umgebung ein nachhaltiges Unternehmen für die In-vitro-Diagnostik entwickelt. Das Ziel ist es, eine bessere Kompatibilität von patientennahen Tests und Labordiagnosen zu erreichen und In-vitro-Diagnosetests als reguläres Instrument für die medizinische Praxis zu etablieren.

Vereinfachte Assay-Gestaltung 

Das Ergebnis dieser Arbeit ist Blink DX, eine Produktplattform für die Wechselwirkungsanalyse zur beschleunigten Erstellung neuer Diagnosetests zu verschiedenen Proben und Erkrankungen. Die Plattform ist darauf ausgelegt, die Gemeinschaft im Bereich der Entwicklung von Diagnosetests durch ein frei zugängliches Entwicklungsmodell zu unterstützen.

Laut der Projektforscher ermöglicht die Technologie von Blink einen hochwertigen, robusten und dezentralen Labordienst, der über eine einzige Plattform erbracht wird. Die Produktplattform Blink One integriert bspw. mehrere Technologiemodule, die Funktionen wie einen ultraschnellen und präzisen Temperaturwechsel, eine mehrfarbige Fluoreszenzbildgebung und die Handhabung kleinster Flüssigkeitsmengen unterstützen.

Im Zuge des Projekts wurden generische Einweg-Kartuschen mit integrierten Probenaufbereitungsprozessen und Reagenzien erstellt. Diese werden als Entwicklungsinstrumente wie auch als Komponenten für die endgültige Produkteinrichtung durch Blink oder seine Partner verwendet. 

Im Rahmen des Entwicklungsprozesses erfolgt der Zugriff auf das Blink-One-Analysesystem und die Blink-One-Kartuschen über die Blink-Toolbox, eine Software-basierte Schnittstelle, welche die Einrichtung von nahezu jeder Art von Test-Assay unterstützt.

Die medizinische Betreuung verändern

Blink ist auf gutem Wege, eine ganzheitliche Produktplattform für die patientennahe Verwendung zu schaffen. Als direkte Folge der Forschung und Instrumente hat das Projekt eine schnellere Produktentwicklung ermöglicht, die Hindernisse für die Einführung neuer Marker in die klinische Praxis verringert und die Entwicklungs- und Einsatzkosten reduziert.

Video

Platform concept for the point-of-care diagnostics

Gesamtinvestition und EU-Mittel

Die Gesamtinvestition für das Projekt „Development of a novel technology and platform concept for point-of-care diagnostics“ beläuft sich auf 3 600 625 EUR, von denen 2 000 000 EUR aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung im Rahmen des operationellen Programms „Thüringen“ für den Programmplanungszeitraum 2014-2020 finanziert werden. Die Investition fällt unter die Priorität „Stärkung von Forschungsinfrastrukturen, technologischer Entwicklung und Innovation in Unternehmen und Kooperation zwischen Unternehmen und Forschungsorganisationen“.