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Besucherzentrum auf historischem Schlachtfeld

  • 17 December 2009

Das kürzlich auf dem Gelände der Varusschlacht in Niedersachsen erbaute Besucherzentrum ist nach landläufiger Meinung ein echter Hingucker. Bis jetzt konnte das neue Zentrum ungefähr 150 000 Besucher begrüßen, die die kubische Architektur des Gebäudes bewunderten und natürlich auch eine Vielzahl von Ausstellungen besuchten, insbesondere „Konflikt“, die anhand von Ausgrabungen ein Bild der alten germanischen Stämme zeichnet.

Ohne das neue Besucherzentrum, wären wir nie in der Lage gewesen, die technischen Anforderungen der Kuratoren für Sonderausstellungen wie die preisgekrönte Ausstellung „Konflikt“ und die Präsentätion kostbarer archäologischer Fundstücke zu erfüllen. Die gesamte Region und das Land können von dieser neuen Kultureinrichtung der Spitzenklasse profitieren.

Dr. Joseph Rottmann, Geschäftsführer, Museum und Park Kalkriese

Das Zentrum liegt im Eingangsbereich von Museum und Park Kalkriese und bildet einen kulturellen Anziehungspunkt in der Region für in- und ausländische Touristen. Es erstreckt sich auf 860 m2 und wurde für entsprechend große Ausstellungen und Veranstaltungen konzipiert.

Geschichte hautnah erleben

Das Besucherzentrum im Museum und Park Kalkriese, die archäologische Ausgrabungsstätte und das historische Schlachtfeld bilden zusammen eine einmalige Attraktion, wo die faszinierende Geschichte Deutschlands und Europas zum Leben erwacht. Seit der Eröffnung im Jahr 2009 hat es bereits Tausende Besucher angezogen.

lm Zentrum sind ein Kartenschalter, ein Museumsshop und Serviceräume untergebracht. Die Ausstellungssäle befinden sich im ersten Stock. Die im Rahmen einer Reihe archäologischer Ausstellungen organisierte Sonderausstellung „Konflikt“ ist der Varusschlacht vor 2 000 Jahren gewidmet. Sie gibt den Besuchern Einblick in die Welt der germanischen Stämme vom 1. bis zum 5. Jahrhundert n. Chr. Die Vielfalt der in Zukunft geplanten Ausstellungen dürfte den Besucherstrom nicht abreißen lassen.

Hinter den Kulissen der Architektur

Die mit ihren Museumsentwürfen bereits erfolgreichen Schweizer Architekten Gigon/Guyer haben zusammen mit dem Osnabrücker Büro pbr Rohling die Planung übernommen. Generalunternehmer war die Firma Hermanns aus Kassel. Insgesamt wurden sage und schreibe 10 000 m3 Raum mit Stahlbeton umbaut.

Einer der eindrucksvollsten Augenblicke der Bauphase war der Einbau der Decke, als von den insgesamt 40 Deckensegmenten das breiteste mit 18 m Länge, einer Breite von ca. 1 m und einem Gewicht von ungefähr 13 t eingesetzt wurde. Ein 150-t-Mobilkran hob die Beton- und Stahlteile Stück für Stück bis über die Bäume, um sie in ihre endgültige Position zu bringen. Das allein war bereits ein atemberaubender Anblick für die Besucher.