Mehrere große Theater haben sich zusammengetan und fördern grenzüberschreitende Theateraufführungen, die das Bewusstsein für das kreative Potenzial der Großregion stärken sollen.
Hinter dem Vorhang: Theater im Rampenlicht in der Großregion
- 17 December 2015
Mein Projekt befasst sich damit, wie wir uns bemühen, einander zu verstehen. Es kommt noch aus meiner Kindheit, als ich davon geträumt habe, einen Apparat für bessere Kommunikation zu erfinden, um Missverständnisse jeder Art zu vermeiden.
Das vom EFRE finanzierte Projekt „Total Théâtre“ hat Theater in Belgien, Frankreich, Deutschland und Luxemburg zu einer engeren künstlerischen und verwaltungstechnischen Zusammenarbeit ermutigt. Durch diese Zusammenarbeit konnten sich Stücke, im Bereich der darstellenden Kunst Arbeitende und das Publikum zwischen den vier Ländern hin- und herbewegen und so das Bewusstsein für diese Kunstform und das Talent, das die Region zu bieten hat, gestärkt werden.
Wissen austauschen, Bewusstsein stärken
Die beteiligten Theater lernten viel über die Vorgehensweise und Traditionen ihrer Gegenstücke und trotz unterschiedlicher Ansätze arbeiteten alle effektiv zusammen und werden dies auch weiterhin tun. Dank des Projekts konnte das Bewusstsein für das kulturelle Potenzial der Region deutlich gestärkt werden, da nun sowohl die einheimische Bevölkerung als auch Touristen regelmäßig Zugang zu interessanten und zum Nachdenken anregenden kulturellen Programmen haben. Auch die an der Produktion der Stücke Beteiligten haben viel gelernt und konnten durch ihre Erfahrungen ihre technischen und sprachlichen Fähigkeiten verbessern.
Austauschprogramme
Im Verlauf des Projekts wurden sieben Kunstprojekte entwickelt. Dazu gehört das sogenannte Studio Großregion – ein internationales Versuchslabor des zeitgenössischen Theaters, das jungen Künstlern einen Raum zum Experimentieren und Erforschen bietet. Für Schüler der Sekundarstufe in der Großregion wurde der Theaterschreibwettbewerb „Die Irokesen“ veranstaltet, der von einem erfahrenen, zweisprachigen Autor und einem Regisseur betreut wurde. Darüber hinaus bot das Programm Volante jungen Regisseuren, Bühnenautoren und Bühnenbildnern die Gelegenheit, an verschiedenen Produktionen in Partnertheatern zu arbeiten und dabei technische, sprachliche und interkulturelle Fähigkeiten zu erwerben.
Unter Koordination des Théâtre National du Luxembourg waren sechs andere wichtige Theater an dieser ehrgeizigen Initiative beteiligt: das Saarländische Staatstheater Saarbrücken, das NEST – Centre Dramatique National de Thionville Lorraine, das Théâtre de Liège, das Chudoscnik Sunergia Eupen, das Agora Theater aus St. Vith und das Theater Trier.
Tatjana Pessoa ist eine belgische Autorin und Regisseurin, die an Total Théâtre beteiligt war. Ihr Projekt „whatsafterbabel“ wurde nicht nur in Englisch aufgeführt; es umfasste insgesamt 11 Sprachen mit fünf Schauspielern aus ganz Europa, die auf der Suche nach einer gemeinsamen Sprache das Labyrinth der Linguistik erkundeten.
Gesamtinvestitionen und EU-Mittel
Die Gesamtinvestitionen für das Projekt „Total Théâtre“ belaufen sich auf 4 428 879 EUR, an denen sich der Europäische Fonds für regionale Entwicklung mit 1 992 995 EUR im Rahmen des operationellen Programms „INTERREG IV A Großregion“ im Programmplanungszeitraum 2007-2013 beteiligt.