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GRETA – Das Potential oberflächennaher geothermischer Energie im Alpenraum erschließen

  • 04 March 2019

Bei GRETA handelt es sich um ein sechs Länder umfassendes interregionales Projekt, das sich der Förderung der Nutzung oberflächennaher geothermischer Energie widmet, um der wachsenden Nachfrage nach Heizenergie in den Alpen zu begegnen. Im Rahmen von GRETA wurden zahlreiche Aktivitäten und Konsultationen mit Interessengruppen durchgeführt, um Wissenslücken zu schließen und Instrumente für die Umsetzung von Strategien zur Nutzung oberflächennaher geothermischer Energie zu entwickeln. Zur Quantifizierung des Potentials dieser geothermischen Energie hat das Projekt verschiedene Methoden entwickelt und in eine WebGIS-Anwendung integriert.

GRETA hat Methoden zur Quantifizierung des Potentials der oberflächennahen geothermischen Energie entwickelt. Unsere gesamte Arbeit hat die Aufmerksamkeit einer Reihe an Organisationen auf sich gezogen, die mittlerweile darüber nachdenken, die oberflächennahe geothermische Energie in ihre Energiestrategien aufzunehmen. Dies wird hoffentlich dazu beitragen, die CO2-Emissionen im Alpenraum erheblich zu verringern.

Kai Zosseder, Projektkoordinator

Die oberflächennahe geothermische Energie ist eine weithin verfügbare, aber bisher nicht in ausreichendem Maße ausgeschöpfte Ressource. Es handelt sich um eine erneuerbare Energiequelle, die keine direkten umweltbelastenden Emissionen verursacht, keine Probleme mit der Lieferkette kennt und das Landschaftsbild nicht beeinträchtigt. GRETA hat Leitlinien und Instrumente entwickelt, mit denen Gemeinden und Verwaltungsbehörden im Alpenraum die oberflächennahe geothermische Energie in ihre Energiestrategien und Energienutzungspläne aufnehmen können. 

GRETA hat darüber hinaus Leitlinien für die Nutzung oberflächennaher geothermischer Energie erarbeitet, die auf der Website des CESBA-WIKI veröffentlicht wurden. Auf dieser Plattform wird die Nachhaltigkeit der Gebäude in Europa gefördert. In Slowenien wurde im Rahmen des Projekts ein geothermischer Weg entwickelt. Außerdem wurde ein Katalog mit Beispielen für bewährte Verfahren erarbeitet, der beim Wissensaufbau im Bereich der Umsetzung solcher Energiesysteme helfen soll.

Erfolgreiche Fallstudie

GRETA konnte die Bewertung des Potentials oberflächennaher geothermischer Energie und ihre Integration in Energiestrategien in sechs Fallstudiengebieten im gesamten Alpenraum sowie darüber hinaus auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene aufzeigen. Diese Regionen sind der Naturpark Massif des Bauges in Frankreich, das Aostatal in Italien, die Region Davos in der Schweiz, das Oberallgäu in Deutschland, die Gemeinde Saalbach in Österreich und die Gemeinde Cerkno in Slowenien.

Aufgrund der in die WebGIS-Anwendung integrierten Methoden haben sich Gemeinden in diesen Regionen nun verpflichtet, die oberflächennahe geothermische Energie in ihre Energiemaßnahmenpläne zu integrieren. 

Diese Regionen agieren als gutes Beispiel für andere Verwaltungsbehörden im Alpenraum, die ihre natürlichen Ressourcen ausschöpfen möchten. Durch Konsultationen mit Interessengruppen wurde das Wissen über oberflächennahe geothermische Energie erweitert. Dieses Wissen wird nun auf verschiedenen Ebenen in der Energiepolitik in der Region Piemont, der Stadt München, dem Bezirk Salzburg sowie in der nationalen Energiestrategie Sloweniens eingesetzt.

Darüber hinaus konnte mit GRETA aufgezeigt werden, wie oberflächennahe geothermische Energie in Nischenanwendungen, z. B. zur Stromversorgung von Eisbahnen, Schwimmbädern und Schutzhütten in den Bergen, genutzt werden kann.

Gesamtinvestition und EU-Mittel 

Die Gesamtinvestition für das Projekt „GRETA“ beläuft sich auf 2 962 952 EUR, an der sich der Europäische Fonds für regionale Entwicklung mit 2 308 232 EUR im Rahmen des operationellen Programms „EU Interreg – Alpenraum“ für den Programmplanungszeitraum 2014-2020 beteiligt. Die Investition fällt unter die Priorität „CO2-armer Alpenraum“.