Europäische Kommission

Wiederherstellung des Sedimenthaushalts der Donau

  • 29 May 2019

Neun Länder vom Schwarzwald bis zum Schwarzen Meer haben sich im Rahmen eines Projekts zusammengeschlossen, das zum Ziel hat, den Sedimenthaushalt der Donau wiederherzustellen. Diese Arbeit ist von vorrangiger Bedeutung für den Donauraum, denn im Laufe der letzten Jahrzehnte haben menschliche Eingriffe an und auf dem Fluss und seinen Nebenflüssen zu dramatischen Veränderungen der Sedimentablagerung geführt. Diese Veränderungen wirken sich negativ auf verschiedene Bereiche der Wasserbewirtschaftung wie das Hochwasserrisiko, die Binnenschifffahrt, die Flussökologie und die Wasserkrafterzeugung aus.

Wir warten mit Interesse auf die Ergebnisse des Projekts ‚Danube Sediment‘, die der Internationalen Kommission zum Schutz der Donau (IKSD) als wichtige Grundlage bei der Entwicklung des dritten Bewirtschaftungsplans für das Donaubecken und des zweiten Plans für das Hochwasserrisikomanagement an der Donau dienen werden.

Igor Liska, Technischer Experte für Wasserqualität und Wassermanagement bei der IKSD

Bei dem Projekt „Danube Sediment“ arbeiten Wissenschaftler und Ingenieure aus Ungarn, Österreich, Kroatien, Rumänien, Bulgarien, Slowenien, der Slowakei, Deutschland und Serbien zusammen. Da der Fluss durch so viele Länder fließt, sah man in einem länderübergreifenden Konzept den einzigen Weg, Veränderungen im gesamten Donaubecken erreichen zu können.

Verbesserung der Flussbewirtschaftung

Das Projektteam sammelte entlang des Flusses Daten zum Sedimenttransport, um eine genaue Analyse der Sedimentverteilung zu ermöglichen. Die Informationen werden in dem Dokument Danube Sediment Management Guidance (Leitlinien für den Sedimenthaushalt im Donaubecken), dem ersten dieser Art, zusammengestellt. Es ist das hauptsächliche Ergebnis des Projekts und liefert wichtige Beiträge für den dritten Bewirtschaftungsplan für das Donaubecken und den zweiten Plan für das Hochwasserrisikomanagement an der Donau. Beide Pläne werden von der Internationalen Kommission zum Schutz der Donau entwickelt.

Interessierte Parteien werden durch eine Reihe von Workshops stets über den Projektfortschritt auf dem Laufenden gehalten. Die Treffen ermöglichen den Austausch über bewährte Verfahren für Dinge wie die Überwachung der Sedimente, Datenerhebungsmethoden und den besten Weg der Aufrüstung oder Verbesserung von Stationen für die Überwachung der Sedimente.

Unterstützung beteiligter Akteure

Stellen, die für Wasser- und Sedimentbewirtschaftung entlang der Donau verantwortlich sind, können weitere Dokumente nutzen, die bei dem Projekt erstellt wurden. Dazu zählt ein Sediment-Handbuch für beteiligte Akteure (Sediment Manual for Stakeholders), das darauf ausgerichtet ist, wie die Sedimentbewirtschaftung hinsichtlich Schifffahrt, Wasserkrafterzeugung, Hochwasserrisiko und Flussbeckenbewirtschaftung verbessert werden kann. Ein Handbuch zu bewährten Verfahren für die Überwachung der Sedimente (Handbook on Good Practices in Sediment Monitoring) liefert Informationen zu in den Workshops behandelten Fragen und damit verbundenen Themen, unter anderem zu geeigneten Orten für die Einrichtung einer Überwachungsstelle und zur Entwicklung eines effizienten Überwachungssystems.

Gesamtinvestition und EU-Mittel

Die Gesamtinvestition für das Projekt „Danube Sediment“ beläuft sich auf 3 558 581,62 EUR, von denen 2 827 421,16 EUR aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung und 197 373,19 EUR durch die Instrumente für Heranführungshilfe im Rahmen des transnationalen Programms „Donauraum“ für den Programmplanungszeitraum 2014-2020 finanziert werden. Die Investition fällt unter die Priorität „Umwelt und Ressourceneffizienz“.