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Die Alpenregion Italien-Österreich sucht „Low-Tech“-Lösungen für Energieeinsparungen in Gebäuden

  • 09 January 2020

Ein EU-finanziertes Projekt, das in dem grenzüberschreitenden Alpengebiet Österreich-Italien ansässig ist, hilft dem lokalen Bausektor dabei, Energieeinsparungen in Gebäuden zu erreichen, die nicht auf komplexen, kostspieligen Technologien basieren. Das Projekt „Alpines Bauen-Lowtech“ sucht vielmehr nach technologieschonenden Lösungen, welche die Energieeffizienz über den gesamten Lebenszyklus von Gebäuden steigern können, um diese umweltschonend und wirtschaftlich sinnvoll zu gestalten, während ein hohes Maß an Leistung und Komfort erreicht wird.

Das Projekt zielt auf die Bereitstellung einfacher Lösungen für die Gestaltung, Konstruktion und Nutzung energieeffizienter Gebäude in Übereinstimmung mit den regulatorischen Anforderungen im Bausektor ab. Dies sollte sich positiv auf lokale KMUs auswirken, aber auch die Akzeptanz technischer Lösungen von Gebäudeeigentümern verbessern.

Ulrich Klammsteiner, Projektkoordinator

Das Projektteam nutzt eine SWOT-Analyse (Analyse von Stärken, Schwächen, Chancen, Risiken) und prüft bewährte Praktiken für die Entwicklung von Low-Tech-Lösungen in Bereichen, die für die lokale alpine Bauindustrie relevant sind, darunter der Gebäudeentwurf, die Wärmedämmung, die Nutzung von Tageslicht, die Luftqualität in Innenräumen und die Anlagentechnologie. Die über das Projekt gewonnenen Erkenntnisse werden an die KMUs im Bausektor der grenzüberschreitenden Region und an sonstige interessierte Parteien weitergegeben.

Förderung lokaler KMUs

Am Projekt sind unter anderem Firmen aus der traditionellen Holzbauindustrie der Region beteiligt, bei denen es sich hauptsächlich um KMUs handelt. Das Ziel ist die Verbesserung der Energieausweise von Gebäuden, die von kleineren Unternehmen – die möglicherweise keine detaillierte Kenntnis von energieeffizienten Technologien oder Verfahren haben – gebaut oder instand gehalten werden.

Der Lowtech-Ansatz basiert auf der Optimierung der ganzjährigen Gebäudeleistung unter Berücksichtigung des jeweiligen ökologischen und ökonomischen Lebenszyklus. Die Arbeit in diesem Bereich umfasst die Vereinfachung von Planungs- und Herstellungsschritten, um Fehler zu vermeiden, die zu einer schlechten Energienutzung führen könnten. Dies kann auch die Auswahl der richtigen Bauteile bedeuten, um sicherzustellen, dass Instandhaltungsarbeiten effizient und mit einem geringen Risiko auf strukturelle Schäden durchgeführt werden können. Änderungen sollten sich beispielsweise nicht auf die Luftdichtigkeit einer Immobilie auswirken oder zur Ansammlung von Kondenswasser oder Schimmel führen. Mit Blick auf Gebäudesysteme werden über das Projekt Methoden entwickelt, um Betriebs- und Instandhaltungspläne zu vereinfachen. 

Besondere Aufmerksamkeit gilt dem Bau, der Sanierung, dem Betrieb, der Instandhaltung und der Reparatur öffentlicher Gebäude – also Gebäuden, die Vorbildfunktionen haben. Im Rahmen des Projekts wurde ein Ausbildungsmodell entwickelt, das in lokalen staatlichen Bauinnungsakademien und von Städteplanern sowie Arbeitskräften im Handwerk verwendet werden kann, die von der Koordinatorin des Projekts – der KlimaHaus-Agentur – beauftragt werden.

Leistungsverbesserung

Die Projektarbeit fließt in neue Qualitätsnormen und Managementinstrumente wie z. B. Checklisten und Leitlinien ein, die lokale KMUs zur verbesserten Handhabung von Energieeffizienzproblemen verwenden können. Die Lowtech-Endergebnisse können in lokale Energieausweise für alle Neubauten und Gebäudesanierungen integriert werden. 

Auf lange Sicht werden die Lowtech-Ergebnisse dieser grenzüberschreitenden Alpenregion dabei helfen, die EU-Ziele für energieeffiziente Gebäude zu erfüllen.

Gesamtinvestition und EU-Mittel

Die Gesamtinvestition für das Projekt „Alpines Bauen - Lowtech“ beläuft sich auf 1 165 615 EUR, an der sich der Europäische Fonds für regionale Entwicklung mit 958 903 EUR im Rahmen des operationellen Programms „Interreg V-A – Italien-Österreich“ für den Programmplanungszeitraum 2014-2020 beteiligt. Die Investition fällt unter die Priorität „Kohlenstoffarme Wirtschaft“.