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Überschrift Europa vor Ort

datum:  03/01/2024

Christoph Schulze muss nicht lange überlegen. Der Bürgermeister der Stadt Bad Dürrenberg in Sachsen-Anhalt antwortet auf die Frage nach seinem Lieblingsplatz auf der Landesgartenschau in seiner Kommune: „Das ist der Amtsberg, eine Hanglage direkt an der Saale, mit einer Trockenmauer, die viel Raum für Pflanzen und Reptilien bietet, aber auch den eigenen Rücken wunderbar wärmt.” 

Es tut sich was in Bad Dürrenberg. Die Stadt, knapp zwanzig Bahnminuten von Leipzig entfernt, ist noch bis 13. Oktober Gastgeber der diesjährigen Landesgartenschau in Sachsen-Anhalt. „Ein Mammutprojekt”, sagt Schulze über die Sanierung des Kurparks als grünen Kern seiner Stadt. Bad Dürrenberg ist nämlich ein Zusammenschluss aus sechs kleineren Dörfern, die nach der Gründung des nahen Chemiestandorts Leuna 1916 kräftig gewachsen sind. „Uns fehlt daher ein klassisches Gesamtzentrum mit Marktplatz und Kirche”, erläutert Bürgermeister Schulze. Stattdessen gibt es als verbindenden Kern den malerischen Kurpark mit dem frisch sanierten längsten Gradierwerk Deutschlands: Eine mehr als sechshundert Meter lange und zwölf Meter hohe Anlage, von der salzhaltiges Wasser über Reisig-Zweige in feinen Tröpfchen herabrieselt und für ein maritimes Reizklima mit salzhaltiger Luft sorgt – mitten in Sachsen-Anhalt.  

Die EU-Kommission fördert die Erneuerung des grünen Kerns in Bad Dürrenberg mit Mitteln aus dem Programm LEADER. Die Abkürzung steht für Liaison Entre Actions de Développement de l'Économie Rurale – auf Deutsch etwa: Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft. Das Ziel ist es, ländliche Regionen in Europa in einer eigenständigen Entwicklung zu fördern. Und das auf eine besondere Art: Lokale Aktionsgruppen (LAG) werden in die Erarbeitung der Entwicklungsstrategie miteinbezogen. Die Finanzierung erfolgt über den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER). 

Sieben Teilprojekte wurden mit EU-Unterstützung in den vergangenen vier Jahren bei der Sanierung des Kurparks umgesetzt. Auch die NOVALIS-Freiluftbibliothek wurde durch EU-Mittel ermöglicht, ein Raum für Bücher zum Geben und Nehmen mitten in einem gelben und roten Blumenmeer, benannt nach dem romantischen Dichter, dessen Vater Heinrich von Hardenberg im 18. Jahrhundert Direktor der Salinen in Dürrenberg war. Ein Biodiversitätspfad im Kurpark zeigt, wie sich mit Blumen und Kräutern die Artenvielfalt auch im eigenen Garten vorantreiben lässt.  

Christoph Schulze, Jahrgang 1987, ist seit neun Jahren Bürgermeister der Stadt. Er hat die Landesgartenschau in der Gemeinde mitvorangetrieben. Er spricht „von der nachhaltigsten Stadtentwicklung, die man sich nur denken kann”. Und die Bedeutung der LEADER-Förderung für die Umsetzung? „Das ist das Salz in der Suppe”, sagt Schulze. Passend für die Stadt mit dem Salz in der Luft.