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Neuigkeiten
Phosphorüberschuss in den nordwestdeutschen Bundesländern

Die Böden der Regionen im Nordwesten Deutschlands leiden unter Phosphorüberschuss. Dies geht aus Daten des EU Soil Health Dashboard, eines neuen Tools, das über den Zustand der Bodengüte in ganz Europa Aufschluss gibt, hervor.

Bei einem Wert von über 50 mg/kg spricht man bei Böden von Phosphorüberschuss, und dieser Indikator erreicht in Weser-Ems 96,45 %, in Schleswig-Holstein 89,97 %, in Münster 89,07 % und Lüneburg 83,8 %.

Phosphor ist ein wichtiger Nährstoff für das Pflanzenwachstum. Übersteigen die (z. B. aus anorganischen Düngemitteln oder Gülle) stammenden Phosphoreinträge in die Böden jedoch den Bedarf der Pflanzen, so nimmt dort die Phosphorkonzentration zu. In der Folge wird die Umwelt durch Eutrophierung belastet, was eine schlechtere Wasserqualität, einen Rückgang der biologischen Vielfalt und ein hohes Risiko für die öffentliche Gesundheit nach sich zieht. Übersteigt der geschätzte vorhandene Phosphor 50 mg/kg, ist in den jeweiligen Gebieten von einem Phosphorüberschuss und möglichen Umweltrisiken auszugehen.

Mit dem Soil Dashboard wird ersichtlich, wo sich ungesunde Böden in der EU befinden, welches Ausmaß das Phänomen erreicht hat und welche Degradationsprozesse damit verbunden sind. Das von der JRC entwickelte und betreute Dashboard wurde kürzlich in die EU-Bodenbeobachtungsstelle integriert.

Wie aus dem Dashboard hervorgeht, sind ganze 61 % der Böden in der EU nicht gesund und meist von mehr als einer Art der Bodendegradation betroffen. Das EUSO Soil Health Dashboard basiert auf 15 Indikatoren für Bodendegradationsprozesse auf den folgenden neun Gebieten: Bodenerosion, Bodenverschmutzung, Nährstoffe, Verlust von organischem Kohlenstoff in Böden, Verlust der biologischen Vielfalt der Böden, Bodenverdichtung, Bodenversalzung, Verlust organischer Böden und Bodenversiegelung.

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siehe auch EU Soil Health Dashboard
Verordnung der EU zu kritischen Rohstoffen durch Daten der JRC zur Rohstoffsituation in Deutschland untermauert

Der für Deutschland erstellte Länderbericht des Rohstoffinformationssystems (RMIS) der JRC ist eines der Dokumente, mit denen die jüngsten Forschungsarbeiten der JRC zur „Lieferkettenanalyse und Prognose des Rohstoffbedarfs für strategische Technologien und Sektoren in der EU“ untermauert wurden.

Das kürzlich überarbeitete RMIS macht Erkenntnisse über primäre (durch Abbau bzw. Ernte) sowie sekundäre (zum Beispiel durch Recycling gewonnene) Rohstoffe verfügbar. Es bietet für alle EU-Mitgliedstaaten Informationen, die nach spezifischen Stoffen, Ländern sowie Sektoren und Technologien aufgeschlüsselt sind. Auf diese Daten stützt sich die Verordnung der EU zu kritischen Rohstoffen, die von der Europäischen Kommission kürzlich vorgestellt wurde.

Damit die Europäische Union die ambitionierten Ziele erreichen kann, die sie sich auf den Gebieten Energiewende, digitaler Wandel, Verteidigung und Weltraum gesteckt hat, benötigt sie einen unterbrechungsfreien Zugang zu kritischen Rohstoffen sowie zu zahlreichen Produkten, in denen diese enthalten sind. Europa kann jetzt Maßnahmen ergreifen, um bei diesen Stoffen einer Abhängigkeit von einzelnen Ländern zu entgehen.

Die JRC analysiert in ihren jüngsten Forschungsarbeiten das Angebot sowie die derzeitige und zukünftige Nachfrage. Es wird davon ausgegangen, dass die Nachfrage nach Stoffen für den grünen und den digitalen Wandel deutlich ansteigt. Vorgelegt wird eine systematische und detaillierte Analyse der kompletten Wertschöpfungsketten von den Rohstoffen und verarbeiteten Materialien bis hin zu Komponenten, Einheiten und Systemen, in der 15 Schlüsseltechnologien in den strategischen Sektoren erneuerbare Energie, Elektromobilität, Industrie, Digitales, Luft- und Raumfahrt und Verteidigung erfasst werden.

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siehe auch RMIS
Die Dürrebeobachtungsstelle des JRC verzeichnet außergewöhnliche Trockenperioden in Deutschland

Anhaltende negative Niederschlagsanomalien sind seit über einem Jahr in zahlreichen Teilen Europas zu beobachten. Laut dem Standardniederschlagindex der Globalen Dürrebeobachtungsstelle der JRC wurden Anomalien in Deutschland, Frankreich, Norditalien, Nordpolen und an den Küsten des Schwarzen Meeres festgestellt.

Der Winter war in Mitteleuropa, insbesondere in Süddeutschland, Ostfrankreich und in den Alpen, äußerst trocken, wie aus dem kürzlich erschienenen Bericht über Dürren in Europa hervorgeht, der von der beim Dienst für Katastrophen- und Krisenmanagement von Copernicus (CEMS) angesiedelten JRC-Beobachtungsstelle erstellt wurde. Unterhalb von 2000 Metern gibt es so gut wie keinen Schnee.

Die Webseiten der Europäischen Dürrebeobachtungsstelle bieten einschlägige Informationen wie Karten von Indikatoren aus verschiedenen Datenquellen (z. B. Niederschlagmessungen, satellitengestützte Messungen, Simulation der Bodenfeuchte). Mit Tools wie „Compare Layers“ können Daten dargestellt und analysiert werden, Dürreberichte bieten einen Überblick über die Lage im Fall unmittelbar bevorstehender Dürren.

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siehe auch Globalen Dürrebeobachtungsstelle
Oberbayern ist die wettbewerbsfähigste Region Deutschlands

Alle Regionen in Deutschland, Österreich, den Benelux-Staaten und Skandinavien liegen im Index für regionale Wettbewerbsfähigkeit der Kommission über dem EU-Durchschnitt. Oberbayern schnitt in Deutschland mit einem Wert von 130,4 bei einem EU-Durchschnitt von 100 am besten ab.

Der Index bewertet die Fähigkeit der Regionen der EU, Bewohnern und Unternehmen ein attraktives und nachhaltiges Umfeld zum Leben und Arbeiten zu bieten. Das Tool soll den Regionen helfen, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern.

Die Kommission hat den Index für regionale Wettbewerbsfähigkeit der EU im Jahr 2010 eingeführt und veröffentlicht alle drei Jahre eine aktualisierte Version. Der Index für 2022 ist das Ergebnis der engen Zusammenarbeit zwischen der JRC und der GD Regionalpolitik und Stadtentwicklung.

Der Index basiert auf 68 Indikatoren, mit denen die langfristige wirtschaftliche Entwicklung einer Region erfasst wird. Zeitlich begrenzte Verzerrungen, wie etwa der außergewöhnlich starke Rückgang des Flugverkehrs aufgrund von COVID-19, wurden dadurch umgangen, dass für den Indikator Daten aus dem Jahr 2019 statt aus den Jahren 2020 und 2021 eingespeist wurden.

Der Index für regionale Wettbewerbsfähigkeit ist ein effizientes Tool, das politischen Entscheidungsträgern sowie Bürgerinnen und Bürgern Informationen für faktengestützte Entscheidungen an die Hand gibt. Überwachungsrahmen wie dieser Index sind von zentraler Bedeutung, wenn es darum geht, Fortschritte zu bewerten und auf dieser Grundlage politische Prioritäten zu definieren, Herausforderungen zu antizipieren und Strategien auszuarbeiten.

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Vertriebene aus der Ukraine in Deutschland

Im Jahr 2021 wurden über 80 % der ukrainischen Staatsangehörigen in der EU von den fünf Mitgliedstaaten Deutschland, Polen, Italien, Tschechien und Spanien aufgenommen. Davon entfiel wiederum ein Anteil von 11,9 % (ca. 135 000 Menschen) auf Deutschland.

Die russische Invasion der Ukraine war ein einschneidendes geopolitisches Ereignis mit weltweiten Auswirkungen. Schätzungen zufolge waren bis Ende Januar 2023 ca. 5,3 Millionen Menschen in der Ukraine Binnenvertriebene. Ungefähr 7 Millionen waren außer Landes geflohen, die Mehrheit, um die 4 Millionen, in die EU.

Um die Einreise in die EU von Menschen, die vor dem Krieg in der Ukraine fliehen, effizient zu bewältigen, hat der Rat am 4. März 2022 die Richtlinie über vorübergehenden Schutz aktiviert. Aufgrund dieser Richtlinie erhalten ins Ausland geflohene ukrainische Staatsangehörige sowie in der Ukraine internationalen Schutz genießende Personen und deren Familienangehörige unmittelbare und wirksame Hilfe.

Der neue Migrationsatlas der JRC veranschaulicht in einem eigenen Abschnitt die Muster der Vertreibung aus der Ukraine. Wie diese Daten zeigen, sind in Deutschland im Februar 2023 ungefähr eine Million vorübergehenden Schutz genießende Menschen – so viele wie in keinem anderen EU-Mitgliedstaat – untergebracht.

Der Migrationsatlas wird vom Wissenszentrum für Migration und Demografie der Europäischen Kommission veröffentlicht. Es handelt sich dabei um ein Online-Referenzinstrument, das Vertreterinnen und Vertretern von Politik und Praxis sowie der breiten Öffentlichkeit Orientierung im komplexen Themenbereich Migration bieten soll. Der Atlas steht online kostenlos zur Verfügung und bietet einen schnellen Zugang zu einem umfangreichen Bestand von Daten und Erkenntnissen zum Thema Migration, die auf der demografischen Ebene besonders detailliert aufgeschlüsselt sind. Im Abschnitt „Displacement from Ukraine“ wird ausführlich auf die aktuellen Daten zu Vertriebenen aus der Ukraine eingegangen.

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Wie schneidet Deutsches Tourismusbranche auf dem neuen EU-Tourismus-Dashboard ab?

Wollen Sie die Menge der durch den Tourismus in Deutschland verursachten Treibhausgasemissionen mit den anderen EU-Ländern vergleichen? Diese und viele andere Indikatoren im Zusammenhang mit den Umweltauswirkungen, der Digitalisierung oder der sozioökonomischen Belastbarkeit eines Gebiets sind im neuen Tourismus-Dashboard zu finden.

Hierbei handelt es sich um ein Instrument, das der Politik auf nationaler und regionaler Ebene dabei helfen soll, Maßnahmen und Strategien im Tourismusbereich richtig auszurichten. Ziel ist es, den Zugang zu Statistiken und politisch relevanten Indikatoren für den Tourismus zu verbessern und Reiseziele und Behörden dabei zu unterstützen, ihre Fortschritte beim ökologischen und digitalen Wandel nachzuvollziehen.

Das EU-Tourismus-Dashboard wurde von der JRC und der Generaldirektion Binnenmarkt, Industrie, Unternehmertum und KMU der Kommission entwickelt, nachdem die EU-Länder 2021 darum ersucht hatten, ein solches Instrument für den Tourismusbereich zu konzipieren.

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