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Deutschland und der wissenschaftliche Dienst der Europäischen Kommission

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Neuigkeiten

Neue JRC-Studie zeigt Auswirkungen der durch den Klimawandel verursachten Korrosion an Gebäuden in Deutschland

Der neuen JRC-Studie „Impact of climate change on the corrosion of the European reinforced concrete building stock” (Auswirkungen des Klimawandels auf die Korrosion des Stahlbeton-Gebäudebestands in Europa) zufolge könnten sich die Kosten für Reparaturen an Gebäuden in Deutschland beim Szenario eines drastischen Klimawandels bis zum Ende dieses Jahrhunderts auf insgesamt 104 Mrd. EUR belaufen.

Dies würde bedeuten, dass eine erhebliche Zahl an Gebäuden reparaturbedürftig wird: schätzungsweise 86 % (knapp über 4 Millionen Gebäude). Darüber hinaus ist zu erwarten, dass die durch Karbonisierung bedingte Korrosion in Gebäuden etwa 2050 einsetzt.

In dieser JRC-Studie wird erstmals beurteilt, wie der Klimawandel den Bestand an Betonbauten in Europa beeinträchtigt, insbesondere durch den chemischen Prozess der Karbonisierung, der die Struktur eines Gebäudes mit der Zeit schwächen kann. Sie liefert eine Einschätzung, wie lange es dauert, bis durch den Abbau der Stahlbewehrung die Korrosion einsetzt, und wie hoch die damit zusammenhängenden Reparaturkosten und der jährliche Wohlstandsverlust sind. Das vorausschauende Vorgehen der Europäischen Kommission im Umgang mit den Klimarisiken unterstreicht, wie wichtig es ist, die Anpassung an den Klimawandel und die Widerstandsfähigkeit in Baunormen zu integrieren.

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siehe auch Pressemitteilung

76 % der Böden in Deutschland sind geschädigt

Dem Soil Health Dashboard des EUSO zufolge sind 76 % der Böden in Deutschland geschädigt. Das Gefahrenpotenzial für die Biodiversität ist groß: 42 % der Böden sind in dieser Hinsicht geschädigt. Was Anbauflächen angeht, so befinden sich 35,6 % infolge von Erosion durch Wasser, Wind, Bodenbearbeitung oder Pflanzenbau in schlechtem Zustand.

Mit dem Soil Health Dashboard des EUSO beurteilt die JRC den Gesundheitszustand der Böden in der EU. Die Bewertung wird anhand von Schlüsselindikatoren vorgenommen, die je nach Verfügbarkeit neuer Daten regelmäßig aktualisiert werden. Über eine interaktive Plattform werden Bodendaten auf einfache Weise zugänglich gemacht. Somit ermöglicht es das Dashboard, die Fortschritte beim Abbau der Bodenbelastungen im Verlauf der Zeit zu visualisieren. Dabei werden die Umsetzung der EU-Bodenstrategie, des geplanten Bodengesundheitsgesetzes und allgemein der Maßnahmen des europäischen Grünen Deals verdeutlicht.

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Katastrophen- und Krisenmanagementdienst von Copernicus half den deutschen Behörden bei der Bewältigung der Überschwemmungen in Niedersachsen

Am 24. Dezember 2023 wurde laut dem MDR Hochwasser im benachbarten Bundesland Niedersachsen vorhergesagt. Die Kombination aus Tauwetter und weiteren Regenfällen führte zu schweren Überschwemmungen. Auch in Sachsen-Anhalt stieg der Pegelstand einiger Flüsse wegen des anhaltenden Regens. In einigen Orten stieg die Warnstufe von 3 auf 4, und einige Flüsse traten über ihre Ufer.

Zwei Tage zuvor hatte das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe das Copernicus-Kartierungssystem auf Abruf aktiviert, um eine erste grobe Schätzung und eine Notfallkartierung des Ausmaßes der Überschwemmungen zu erhalten. Dabei wurden die Flüsse Hase, Hunte, Rhume, Oker, Leine, Fuhse, Innerste, Schunter und Weser abgebildet. Die Überwachung und Kartierung wurde bis zum 8. Januar fortgesetzt.

Es wurden 74 Produkte zur geografischen Abgrenzung und zur Überwachung des Hochwassers erstellt. Die Überschwemmungen erstreckten sich insgesamt über 34 231 Hektar, davon 460 Hektar in bebauten Gebieten. 17 720 Einwohnerinnen und Einwohner sowie 469 km Straße waren betroffen. Am stärksten waren die Auswirkungen unter anderem am nördlichen Teil der Weser: Dort wurden 12 341 Hektar überschwemmt, und bis zu 9 300 Menschen waren betroffen.

Der Katastrophen- und Krisenmanagementdienst (CEMS) ist einer von sechs zentralen Diensten des Erdbeobachtungsprogramms Copernicus der Europäischen Union. Er liefert Geoinformationen, die hauptsächlich aus Satellitenbildern gewonnen werden, um die am Katastrophenmanagement Beteiligten zu unterstützen. Die JRC ist für den CEMS zuständig und führt einen Teil des Betriebs im Rahmen von Dienstleistungsaufträgen mit der europäischen Industrie und der europäischen Wissenschaft durch. Der Dienst bietet unter anderem Kartierungsdienste auf Abruf, die Geoinformationen über bestimmte Katastrophen liefern, die sich überall in der Welt ereignen oder ereignet haben.

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Das Bioenergiedorf-Projekt in Jühnde gehört zum neuen Instrumentarium für den ländlichen Raum

2005 wurde in Jühnde bei Göttingen das Projekt „Bioenergiedorf Jühnde“ ins Leben gerufen. Ein Bioenergiedorf ist ein Modelldorf, in dem Energie aus erneuerbaren Quellen eingesetzt wird, z. B. Biomasse aus Land- und Forstwirtschaft.

Eine Biogasanlage liefert Energie für das Dorf. In den Jahren von 2007 bis 2013 wurde das Projekt auf drei weitere Dörfer ausgeweitet: Reiffenhausen, Wollbrandshausen und Krebeck.

Das Projekt ist eines der praktischen Beispiele des neuen „Instrumentariums für den ländlichen Raum“ der Europäischen Kommission, das von der JRC entwickelt wurde und von der Generaldirektion Landwirtschaft und ländliche Entwicklung umgesetzt wird. Bei diesem Instrumentarium handelt es sich um einen umfassenden Leitfaden für Möglichkeiten der Förderung und Unterstützung durch die EU im ländlichen Raum. Es soll lokalen Behörden und Institutionen sowie Interessenträgern, Unternehmen und Einzelpersonen dabei helfen, bestehende Fördermöglichkeiten und Programme der EU und andere Initiativen zur Finanzierung und Unterstützung zu finden und zu nutzen, und die Entwicklung im ländlichen Raum fördern. Außerdem bietet es zahlreiche anschauliche praktische Beispiele, Fallstudien und Erfahrungsberichte darüber, wie EU-Mittel und -Unterstützungsmechanismen in ländlichen Gebieten in der gesamten Europäischen Union bereits erfolgreich angewandt wurden.

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Lokale Banken und Hochwasserrisiken in Deutschland

Im kürzlich veröffentlichten JRC-Papier „Local Banks and flood risk: the case of Germany” (Lokale Banken und Hochwasserrisiken: Beispiel Deutschland) werden mithilfe eines Simulationsmodells die Auswirkungen von Überschwemmungen der Flüsse in Deutschland auf regionale Banken untersucht. Bei einem Szenario eines Temperaturanstiegs um 1,5 ℃ sind sie insgesamt eher gering, selbst unter Berücksichtigung der Abwertung von Krediten wegen Überschwemmungen.

Bei einem Anstieg um 3  dagegen können die Verluste der Banken bis zu 1 % des Gesamtkapitals betragen. Das Papier zeigt, dass es Anpassungslösungen gibt, bei deren Umsetzung die Risiken nicht größer werden, als sie es jetzt sind.

Das vorrangige Ziel dieses Papiers ist, die Auswirkungen lokaler klimabedingter Ereignisse auf regionale Banken in Deutschland unter verschiedenen Szenarien der Erderwärmung zu beurteilen. Damit sollen mögliche Anfälligkeiten und Risiken im deutschen Bankensektor aufgezeigt werden, um eine fundiertere Entscheidungsfindung zu ermöglichen, insbesondere bei Strategien zur Risikominderung.

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Veranstaltungen

Bürgerbeteiligung in der Demokratie – Vertretung der Europäischen Kommission in Berlin, 23. Mai

Welchen Beitrag kann die Wissenschaft zur Gestaltung der Politik leisten? Dies ist das übergeordnete Thema einer von der JRC gemeinsam mit der Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland organisierten Veranstaltung am 23. Mai in Berlin (13:30 – 16:00, Europäisches Haus, Unter den Linden 78).

Schwerpunkt der Diskussion im Vorfeld der Europawahl am 8. und 9. Juni ist die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger am demokratischen Prozess.

 „Wie kann eine stärkere lokale Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern Wahlverhalten und Demokratie beeinflussen?“ lautet die Frage, die sich die Teilnehmenden der Bertelsmann-Stiftung, des Bundesnetzwerks Bürgerschaftliches Engagement, des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, der Jungen Europäischen Föderalisten, des Think Tanks Polis180 und des Deutschen Städte- und Gemeindebunds stellen. Die JRC wird bei dieser Veranstaltung von Jutta Thielen Del Pozo, Beraterin für Strategie, vertreten.

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