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Deutschland und der wissenschaftliche Dienst der Europäischen Kommission

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Neuigkeiten
Einwanderung kann den Rückgang der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter in Deutschland mit abfedern

Die Bevölkerung in Deutschland altert schnell. Die jährliche Zahl der Geburten ist seit Anfang der 1970er Jahre niedriger als die jährliche Zahl der Todesfälle. Die sinkende Zahl junger Menschen und der Anstieg der Zahl älterer Menschen verändern die demografischen Rahmenbedingungen. Ein Rückgang der Erwerbsbevölkerung ist unvermeidlich. Durch die Migration wurde der Bevölkerungsrückgang in Deutschland bereits teilweise ausgeglichen. Sie hat dazu beigetragen, dass die deutsche Bevölkerung etwas „jünger“ geworden ist, vor allem in den letzten zehn Jahren.

Ein im JRC-Atlas zur Demografie veröffentlichter thematischer Datenüberblick zeigt, wie ein höheres Einwanderungsniveau dazu beitragen kann, den Rückgang der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter in der EU abzumildern.

Ohne Migration könnte die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter in Deutschland bis 2070 um 12 % zurückgehen. Bei einem hohen Migrationsfluss könnte der Rückgang auf 6,7 % begrenzt werden. Die Trends sind in den EU-Mitgliedstaaten ähnlich, und es wird deutlich, dass Migration allein den Rückgang der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter nicht kompensieren kann.

Der Atlas zur Demografie wird vom Wissenszentrum für Migration und Demografie der Europäischen Kommission veröffentlicht. Es handelt sich dabei um ein Online-Referenzinstrument, das Vertreterinnen und Vertretern von Politik und Praxis und der breiten Öffentlichkeit Orientierung in dem komplexen Themenbereich des demografischen Wandels bieten soll. Der Atlas bietet online einen kostenfreien und schnellen Zugang zu einem umfassenden Bestand an demografischen Daten und Informationen auf der kleinsten geografischen Ebene bis hin zur Gemeinde.

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Wie lässt sich erklären, dass benachteiligte Studierende seltener im Ausland studieren? Deutschland im Brennpunkt

Ein Studienaufenthalt im Ausland bereitet junge Menschen auf die Herausforderungen eines globalen und multikulturellen Umfelds vor. Unter benachteiligten Studierenden fällt die Beteiligung an Mobilitätsprogrammen jedoch geringer aus.

In Deutschland nehmen fast 35 % der Hochschulstudenten, bei denen mindestens ein Elternteil einen Hochschulabschluss besitzt, an Erasmus oder einem ähnlichen Mobilitätsprogramm teil. Unter den Studierenden, bei denen kein Elternteil einen Hochschulabschluss besitzt, sind es dagegen nur 24 %, wie aus einer kürzlich veröffentlichten JRC-Studie hervorgeht.

Benachteiligte Studierende profitieren weniger von den positiven Auswirkungen, die Mobilitätsprogramme wie Erasmus+ auf künftige Karrierechancen haben. Daher strebt die Politik an, Mobilitätsprogramme inklusiver zu gestalten. Es ist jedoch bei Weitem nicht klar, wie dieses Ziel durch die Politikgestaltung erreicht werden kann, da es immer noch an Verständnis dafür fehlt, warum diese Möglichkeiten ganz unterschiedlich in Anspruch genommen werden.

Deutschland ist ein Sonderfall, da nur hier beim Vergleich von Fachhochschulen mit Universitäten die Hochschulstruktur keine Rolle mehr spielt. Wenn die individuellen Merkmale und die Merkmale der Hochschulen ansonsten unverändert bleiben, liegt die Wahrscheinlichkeit einer Teilnahme an Mobilitätsprogrammen bei Studierenden an Fachhochschulen im Durchschnitt um 17 Prozentpunkte niedriger.

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CO2-Emissionen in Deutschland 2021 leicht angestiegen

2021 nahmen die fossilen CO2-Emissionen in Deutschland gegenüber 2020 um 6 % zu. Den deutlichsten Anstieg verzeichnete die Energiewirtschaft mit 13 %, wie aus dem kürzlich veröffentlichten Bericht 2022 über die CO2-Emissionen aller Länder der Welt hervorgeht, der von der JRC, der Internationalen Energieagentur und der Niederländischen Umweltagentur (PBL) erstellt wurde.

Der Gesamttrend der letzten 15 Jahre ist jedoch rückläufig: Seit 2005 sind die fossilen Emissionen um 35 % zurückgegangen.

Die weltweiten fossilen CO2-Emissionen nahmen dem Bericht zufolge 2021 im Vergleich zu 2020 um 5,3 % zu und erreichten fast das im Jahr 2019 noch vor der Pandemie verzeichnete Niveau. In der EU stiegen die gesamten fossilen CO2-Emissionen 2021 um 6,5 %, was jedoch nur etwa der Hälfte des Rückgangs entspricht, zu dem es 2020 gegenüber 2019 gekommen ist (-10,8 %). Folglich gingen die Emissionen der EU-27 von 2019 bis 2021 um 5 % zurück, und der Abwärtstrend setzte sich fort.

Wenn wir weiter zurückblicken, hat die EU unter den Hauptverursachern von Emissionen den größten relativen Rückgang der Treibhausgasemissionen erzielt. Die fossilen CO2-Emissionen waren in der EU-27 im Jahr 2021 um 27,3 % niedriger als 1990, und der Anteil der EU-27 an den weltweiten Emissionen ging ebenfalls von 16,8 % (1990) auf 7,3 % (2021) zurück.

Die Emissionsdatenbank für die globale Atmosphärenforschung (EDGAR) der JRC enthält Daten für den Zeitraum von 1970 bis 2021. Sie ergänzt die nationalen Inventare und die Berichterstattung der Vertragsparteien des Pariser Klimaschutzübereinkommens und liefert, wie im Rahmenübereinkommen der Vereinten Nationen über Klimaänderungen (UNFCCC) gefordert, Informationen über gemeinsame Emissionstrends für alle Länder.

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Der deutsche Fischereisektor leidet unter dem Anstieg der Kraftstoffpreise

Die Rentabilität der deutschen Fischerei hängt vor allem vom Kraftstoffpreis und von den Einnahmen ab. Die Kraftstoffpreise stiegen 2022 infolge der russischen Invasion in der Ukraine erheblich an.

Außerdem wirkte sich der COVID-19-Lockdown auf die Leistung der deutschen Fischerei aus, und einige Flotten leiden infolge des Brexits unter Quotenkürzungen, wie aus dem kürzlich von der JRC veröffentlichten Jahreswirtschaftsbericht 2022 über die Fischereiflotte der EU hervorgeht.

Die EU-Fischerei dürfte sich aufgrund des starken Anstiegs der Energiekosten und der allgemeinen Inflation 2022 nur mit Mühe in der Gewinnzone halten; sie könnte in dem Jahr letztlich auch Verluste einfahren. Die Ergebnisse dieses Berichts zeigen auch, dass sich die Ziele der nachhaltigen Fischerei und der Energiewende wechselseitig bedingen und dass es notwendig ist, sie zu verfolgen, um die langfristige sozioökonomische Tragfähigkeit des Fischereisektors der EU zu gewährleisten. Neben den Prognosen für 2022 wird in dem Bericht auch auf das Jahr 2020 zurückgeblickt, in dem der Sektor von der COVID-19-Pandemie betroffen war. Ferner wird darauf eingegangen, wie sich der Anstieg der Kraftstoffpreise infolge der militärischen Aggression Russlands in der Ukraine auf die Betriebskosten ausgewirkt hat.

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Veranstaltungen
Internationale Konferenz zu GVO-Analyse und neuen genomischen Verfahren (Berlin, März 2023)

Gemeinsam mit einer Reihe deutscher und internationaler Partner richtet die JRC vom 14. bis 16. März in Berlin die Internationale Konferenz zur GVO-Analyse und zu neuen genomischen Verfahren aus.

Die GVO-Analyse hat sich in wissenschaftlicher und technischer Hinsicht in den letzten zehn Jahren stark weiterentwickelt. Dies umfasst nicht nur Entwicklungen wie die Sequenzierung der nächsten Generation (NGS) und die digitale PCR, sondern auch Herausforderungen, die sich aus der Anwendung neuer genomischer Verfahren ergeben.

Die Konferenz fördert einen breiten, weltweiten technischen und wissenschaftlichen Austausch über den Stand der Dinge und die Herausforderungen bei der Rückverfolgbarkeit, dem Nachweis und der Identifizierung von GVO. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den sich rasch entwickelnden DNA-basierten Nachweisverfahren. Sie trägt auch zum Aufbau von Kapazitäten für Sachverständige und Laboratorien bei, die am Nachweis und an der Identifizierung von GVO beteiligt sind, und dient als Plattform für die Vernetzung zwischen den Regionen sowie auf globaler Ebene.

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siehe auch www.bfr-akademie.de/gmo2023/
Halle (Saale) war Gastgeber der JRC-Veranstaltung „Wissenschaft trifft Regionen“ zum grünen Wandel

Im Rahmen der JRC-Initiative „Wissenschaft trifft Regionen“ veranstaltete die Stadt Halle (Saale) am 15. November 2022 als zweiten Teil eines Innovationscamps einen „Lösungs-Workshop“ zum Thema „Grüner Wandel“.

Ziel ist es, die Stadt widerstandsfähiger gegenüber den Folgen des Klimawandels zu machen, was insbesondere den Umgang mit längeren und häufigeren Hitzewellen betrifft.

Zu den von der Stadt ermittelten Herausforderungen gehören die Gestaltung des öffentlichen Raums sowie von Gewerbeflächen und Wohnraum, die Steigerung der Zahl der Dächer mit Solarpaneelen und der Gründächer, die Optimierung bereits errichteter Gebäude und die Konzeption von Bildungsprogrammen zum Thema Klimawandel. An dem Workshop nahmen Universitäten, Unternehmen, Organisationen der Zivilgesellschaft sowie lokale und regionale Behörden teil.

Die zweite Aktion in Deutschland war das Goethe-Pairing-Programm. Die Goethe-Universität Frankfurt wurde – zusammen mit der Technischen Universität Darmstadt und der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz – von der JRC für die Umsetzung dieses Partnerschaftsprogramms, eines neuen Bestandteils von „Wissenschaft trifft Regionen“, ausgewählt. Es gibt in der lokalen und regionalen Politik Tätigen Gelegenheit, Kontakte zur Wissenschaft und zu Fachleuten in Bereichen zu knüpfen, die für die politischen Themen, mit denen sie sich befassen, relevant sind.

„Wissenschaft trifft Regionen“ zielt darauf ab, Grundlagen für Entscheidungen auf lokaler und regionaler Ebene aufzuzeigen. Die Initiative wurde vom Europäischen Parlament gebilligt und wird von der JRC in enger Abstimmung mit dem Ausschuss der Regionen umgesetzt. Im Rahmen der partizipativen Veranstaltungen werden Vertreterinnen und Vertreter von Politik und Wissenschaft auf regionaler und lokaler Ebene zusammengebracht, um eine Kultur der faktengestützten Politikgestaltung und der Formulierung von Lösungen für die Herausforderungen unserer Zeit im Einklang mit den politischen Prioritäten der Europäischen Kommission zu fördern.

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siehe auch Innovation Camp
Science Flash for You ist ein offizielles Kommunikationstool der Gemeinsamen Forschungsstelle (JRC), des wissenschaftlichen Dienstes der Europäischen Kommission.

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