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Project Spotlight DE

Project Spotlight DE

datum:  11/06/2024

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Wir haben Raúl Zornoza Belmonte (Bild unten) getroffen, den Koordinator des EU-finanzierten Projekts BIOservicES: „Linking soil biodiversity and ecosystem functions and services in different land uses: from the identification of drivers, pressures and climate change resilience to their economic valuation“.

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Was können Sie uns über die aktuelle Arbeit und die Zukunftspläne von BIOservicES erzählen?

In den ersten Monaten ging es darum, Verfahren zur Bodenprobenahme, Lagerung, Versand und Analysemethoden zu standardisieren. Wir haben einheitliche Verfahren und Methoden eingeführt und uns dabei mit Sachverständigen anderer Projekte im Rahmen von Horizont 2020, Horizont Europa und internationaler Initiativen (darunter Soilbon, Global Soil Partnership – Welternährungsorganisation (FAO), dem Weltbiodiversitätsrat (IPBES) und dem Projekt Earth Microbiome) sowie Organen und Dienststellen der EU (wie der Gemeinsamen Forschungsstelle der Europäischen Kommission und der Europäischen Umweltagentur) ausgetauscht. Die endgültigen Protokolle stehen auf unserer Website.

Von April bis Juni 2024 werden wir an den 25 Standorten in Europa Proben von Böden nehmen, die zu unterschiedlichen Zwecken (Land- und Forstwirtschaft, naturnahe oder industrielle Nutzung, Bergbau- und Feuchtgebiete) und mit variierender Intensität genutzt werden. Anschließend werden unsere Partner taxonomische Gruppen und Funktionen verschiedener Organismen analysieren, unter anderem Viren, Archaea, Bakterien, Pilze, Protisten, Nematoden, Mikroarthropoden, Regenwürmer, Asseln, Tausendfüßler, Insekten und Spinnen. Gleichzeitig werden wir Indikatoren zu mehreren Ökosystemdienstleistungen prüfen, darunter Nährstoffspeicherung, Filtration, Umwandlung, Schadstoffumwandlung, Wasserrückhaltung, Infiltration und Rohstoffproduktion.

Schließlich werden wir über biostatistische Analysen und mit Algorithmen des maschinellen Lernens Beziehungen zwischen Bodenorganismen und verschiedenen Ökosystemdienstleistungen etablieren. Mit dieser Arbeit werden wir nicht nur Verbindungen zwischen Bodenorganismen und Ökosystemdienstleistungen aufdecken, sondern auch Schlüsselarten identifizieren, die entscheidend zu den Ökosystemdienstleistungen beitragen, entweder als einzelne Art oder durch Wechselwirkungen mit anderen.

Warum ist die Arbeit der Mission „Boden“ so wichtig für Europa?

Vor dem Start der Mission „Boden“ haben viele Stellen den Böden nur wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Die Böden sind jedoch enorm wichtig für die Erzeugung von Nahrungsmitteln, Holz, Futtermitteln und die industrielle Fertigung. Außerdem tragen Sie zum Erhalt von Wäldern, natürlichen Lebensräumen, der Grundwasserauffüllung und der Wasserreinigung und somit zur Gesundheit von Umwelt und Menschen. Leider ist es durch nicht nachhaltige Bodenbewirtschaftung in weiten Teilen Europas zu Bodendegradation gekommen. Diese Böden können das menschliche Wohlergehen nicht weiter fördern und sind zu Quellen von Schadstoffen und Krankheitserregern geworden.

Über die Mission „Boden“ soll dieser Trend umgekehrt werden, indem fundierte wissenschaftliche Daten als Grundlage für politische Maßnahmen zum Bodenschutz bereitgestellt und wirksame Methoden zur Beobachtung, dem Erhalt und der Sanierung von Böden gefunden werden. Mit ihren Ergebnissen werden die Projekte der Mission einen bedeutenden Beitrag zum zukünftigen Bodenüberwachungsgesetz darstellen und in den Aufbau der EU-Bodenbeobachtungsstelle („EU Soil Observatory“) einfließen.

Was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit an BIOservicES am besten?

Das Beste an der Arbeit an BIOservicES ist das Konsortium selbst. Es setzt sich aus engagierten Fachleuten mit viel Motivation, Ehrgeiz, Kompetenzen und Kooperationsgeist zusammen, die auf gemeinsame Ziele hinarbeiten. Auch die internationalen Kooperationen mit anderen Projekten, Initiativen und Organisationen sind äußerst bereichernd. Die Zusammenarbeit über Institutionen hinweg ist der Schlüssel zum Erfolg.

Weitere Informationen zum Projekt BIOservicES erhalten Sie über die Schaltfläche „Mehr“ weiter unten: