Statistics Explained

Glossar:Kyoto-Protokoll

In dem 1997 in der japanischen Stadt Kyoto verabschiedeten Kyoto-Protokoll verpflichteten sich 37 Industrienationen und die Europäische Union zur Einhaltung des so genannten Kyoto-Ziels, ihre Treibhausgasemissionen im Zeitraum von 2008 bis 2012 um durchschnittlich 5 % unter das Niveau von 1990 zu senken.

Das Protokoll, das 1997 auf der Dritten Konferenz der Vertragsstaaten der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen angenommen wurde, trat am 16. Februar 2005 in Kraft. Der Hauptunterschied zwischen dem Kyoto-Protokoll und dem Kyoto-Abkommen besteht darin, dass die Industrieländer in dem Abkommen lediglich aufgefordert werden, ihre Treibhausgasemissionen zu stabilisieren, während im Protokoll konkrete Ziele festgelegt sind.

Bislang wurde das Kyoto-Protokoll von 192 Vertragsstaaten (191 Staaten und 1 Organisation der regionalen Wirtschaftsintegration - EU) des Abkommens ratifiziert. Die Unterzeichnerstaaten verpflichten sich dazu, die festgesetzten Ziele hauptsächlich durch nationale Maßnahmen umzusetzen. Allerdings bietet das Kyoto-Protokoll durch drei marktgestützte Kyoto-Mechanismen ein zusätzliches Instrumentarium zur Verwirklichung der Ziele; es sind dies

  • der Emissionsrechtehandel (auch als Kohlenstoffmarkt bezeichnet),
  • der Mechanismus für umweltverträgliche Entwicklung (Maßnahmen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen in einem Entwicklungsland),
  • die gemeinsame Umsetzung (zur Förderung von Auslandsinvestitionen und Technologietransfer).

Durch diese Maßnahmen sollen Umweltinvestitionen gefördert und die Unterzeichnerstaaten bei der kostenwirksamen Umsetzung ihrer Emissionsziele unterstützt werden.

Verwandte Begriffe

Statistische Daten

Quelle