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Archive:Internationaler Warenhandel

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Daten vom August 2014. Neueste Daten: Weitere Informationen von Eurostat, Haupttabellen und Datenbank. Nächste geplante Aktualisierung: Oktober 2015.
Abbildung 1: Hauptakteure des Außenhandels, 2012
(in Mrd. EUR) – Quelle: Eurostat (ext_lt_introle) und (ext_lt_intercc)
Tabelle 1: Hauptakteure des Außenhandels, 2002, 2007 und 2012
(in Mrd. EUR) – Quelle: Eurostat (ext_lt_introle) and (ext_lt_intercc)
Abbildung 2: Weltmarktanteile bei den Ausfuhren, 2012
(in % der weltweiten Ausfuhren) – Quelle: Eurostat (ext_lt_introle)
Abbildung 3: Weltmarktanteile bei den Einfuhren, 2012
(in % der weltweiten Einfuhren) – Quelle: Eurostat (ext_lt_introle)
Abbildung 4: Entwicklung des Außenhandels, EU-28, 2003–2013 (1)
(in Mrd. EUR) – Quelle: Eurostat (ext_lt_intertrd)
Tabelle 2: Außenhandel, 2012–2013 – Quelle: Eurostat (ext_lt_intertrd), (ext_lt_intercc) und (ext_lt_introle)
Tabelle 3: Extra-EU-28-Handel, 2013 – Quelle: Eurostat (ext_lt_intratrd)
Tabelle 4: Intra-EU-28-Handel, 2012 und 2013
(in Mrd. EUR) – Quelle: Eurostat (ext_lt_intratrd)
Abbildung 5: Intra- und Extra-EU-28-Handel, 2013
(Einfuhren und Ausfuhren, Anteil am Gesamthandel in %) – Quelle: Eurostat (ext_lt_intratrd)
Abbildung 6: Wichtigste Handelspartner bei den Ausfuhren, EU-28, 2013
(Anteil an den Extra-EU-28-Ausfuhren in %) – Quelle: Eurostat (ext_lt_maineu)
Abbildung 7: Wichtigste Handelspartner bei den Einfuhren, EU-28, 2013
(Anteil an den Extra-EU-28-Einfuhren in %) – Quelle: Eurostat (ext_lt_maineu)
Tabelle 5: Extra-EU-28-Handel nach Haupthandelspartnern, EU-28, 2003–2013 (1)
(in Mrd. EUR) – Quelle: Eurostat (ext_lt_maineu)
Tabelle 6: Extra-EU-28-Handel nach wichtigsten Produkten, EU-28, 2008, 2012 und 2013 – Quelle: Eurostat (ext_lt_intertrd)
Abbildung 8: Wichtigste Ausfuhren, EU-28, 2008 und 2013
(Anteil an den Extra-EU-28-Ausfuhren in %) - Quelle: Eurostat (ext_lt_intratrd)
Abbildung 9: Wichtigste Einfuhren, EU-28, 2008 und 2013
(Anteil an den Extra-EU-28-Einfuhren in %) – Quelle: Eurostat (ext_lt_intratrd)

Dieser Artikel behandelt die Entwicklung des internationalen Warenverkehrs der Europäischen Union (EU). Dabei geht er auf den Anteil der EU an den Einfuhren und Ausfuhren auf den Weltmärkten, den Intra-EU-Handel, die wichtigsten Handelspartner der EU und die meistgehandelten Produktkategorien ein.

Auf die EU-28 entfällt etwa ein Sechstel des weltweiten Warenverkehrs. Der Wert des internationalen Warenverkehrs liegt deutlich über dem für den internationalen Dienstleistungsverkehr (etwa um das Dreifache), was der Eigenheit bestimmter Dienstleistungen zuzuschreiben ist, weshalb sich der grenzüberschreitende Handel mit Dienstleistungen schwieriger gestaltet.

Wichtigste statistische Ergebnisse

Extra-EU-Handel

Der Warenhandel der EU-28 mit der übrigen Welt (Summe aus Extra-EU-Ausfuhren und -Einfuhren) belief sich 2013 auf 3419 Mrd. EUR (= 3 419 000 Mio. EUR) (siehe Tabelle 2); während die Ausfuhren der EU-28 auf einen Rekordwert kletterten, sanken die Einfuhren gegenüber 2012 um mehr als 100 Mrd. EUR. Infolgedessen war die Handelsbilanz der EU-28 erstmals seit Beginn der Reihe positiv (Daten zu den Extra-EU-Ausfuhren der EU-28 sind seit 2002 verfügbar).

Nach einem starken Rückgang im Jahr 2009 sowohl bei den Ausfuhren als auch bei den Einfuhren stiegen die Ausfuhren der EU-28 im Jahr 2013 gegenüber dem Vorjahr um 3,2 % auf den Rekordwert von 1737 Mrd. EUR. Der höchste Zuwachs wurde in der Restkategorie Waren und Warenverkehrsvorgänge, anderweitig in der SITC nicht erfasst (Teil 9), und insbesondere bei der Ausfuhr von Gold zu nichtmonetären Zwecken (SITC Abschnitt 971) registriert. Die Wareneinfuhren in die EU-28 gingen 2013 um 6,5 % auf einen Wert von 1682 Mrd. EUR zurück, wobei die größten Rückgänge bei den Einfuhren von mineralischen Brennstoffen und Schmiermitteln (SITC Teil 3) sowie bei den Einfuhren von Rohstoffen (SITC Teil 2) verzeichnet wurden.

Deutschland spielte 2013 weiterhin mit Abstand die wichtigste Rolle im Extra-EU-28-Handel; es trug mit 27,1 % zu den EU-28-Warenausfuhren in Drittstaaten bei und zeichnete für fast ein Fünftel (18,8 %) der Einfuhren der EU-28 verantwortlich (siehe Tabelle 3). Bei den Ausfuhren rangierten mit dem Vereinigten Königreich (13,3 %), Italien (10,4 %) und Frankreich (10,2 %) erneut dieselben Länder auf den nächsten Plätzen wie 2012, und sie wiesen neben Deutschland als einzige Mitgliedstaaten einen zweistelligen Anteil an den Ausfuhren der EU-28 auf. Bei den Einfuhren von Waren aus Drittländern lagen 2013 die Niederlande (14,2 %), das Vereinigte Königreich (14,0 %), Frankreich (9,8 %) und Italien (9,5 %) auf den Plätzen hinter Deutschland. Der verhältnismäßig hohe Anteil der Niederlande lässt sich zumindest teilweise durch die beträchtliche Menge an Waren erklären, die über Rotterdam, den wichtigsten Seehafen der EU, in die Union gelangen. Den höchsten Außenhandelsüberschuss im Warenverkehr der EU-28 in Höhe von 154,0 Mrd. EUR konnte Deutschland verbuchen, gefolgt von Irland (22,5 Mrd.) und Italien (20,0 Mrd.).

Intra-EU-Handel

Der Warenverkehr unter den Mitgliedstaaten (Intra-EU-Handel) belief sich 2013 gemessen an den Versendungen auf 2839 Mrd. EUR (siehe Tabelle 4). Dies war etwa zwei Drittel mehr als für die Ausfuhren aus der EU-28 in Drittstaaten (Extra-EU-Handel) verzeichnet wurde. Die Bedeutung des EU-Binnenmarkts wird durch die Tatsache unterstrichen, dass der Anteil des Intra-EU-Warenverkehrs bei jedem Mitgliedstaat – mit Ausnahme Griechenlands und des Vereinigten Königreichs – über dem Anteil des Extra-EU-Warenverkehrs lag (siehe Abbildung 5). Zum Teil aufgrund historischer Bindungen und der geografischen Lage der einzelnen Länder variierte der Anteil des Intra-EU- und des Extra-EU-Handels am Warenverkehr insgesamt je nach Mitgliedstaat erheblich. Den höchsten Anteil (fast 80 % des Gesamthandels) erreichte der Intra-EU-Handel in Luxemburg, der Tschechischen Republik und der Slowakei, während der Anteil im Vereinigten Königreich lediglich bei 48,3 % und in Griechenland bei 47,0 % lag.

Der Intra-EU-28-Handel sank — ebenfalls gemessen an den Versendungen — von 2012 bis 2013 in der gesamten EU-28 geringfügig (um 0,1 %); dies war der erste Rückgang bei den Versendungen innerhalb der EU-28 seit 2009. Betrachtet man Eingänge und Versendungen zusammen, verzeichneten Rumänien (+6,1 %), Bulgarien (+5,8 %) und Litauen (+5,3 %) die höchsten Zuwächse im Intra-EU-Handel, während Malta (-20,4 %), Zypern (-11,0 %) und Luxemburg (-7.4 %) 2013 die größten Rückgänge im Intra-EU-Handel aufwiesen.

Analyse der wichtigsten Handelspartner

Von 2012 bis 2013 entwickelten sich die Warenausfuhren der EU-28 nach den wichtigsten Handelspartnern höchst unterschiedlich. Die höchste Zuwachsrate wurde bei den Ausfuhren in die Schweiz (+27,0 %) verzeichnet, während die Ausfuhren nach Südkorea, in die Türkei und nach China langsamer anstiegen (+5,8 %, +3,1 % bzw. +3,0 %) – siehe Tabelle 5. Der stärkste Rückgang wurde bei den Ausfuhren nach Indien (-6,9 %) verzeichnet, während die Rückgänge bei den Ausfuhren nach Russland (-2,9 %), Japan (-2,8 %) und in die Vereinigten Staaten (-1,6 %) weniger signifikant waren.

Dennoch waren die Vereinigten Staaten 2013 weiterhin der mit Abstand größte Abnehmer für aus der EU-28 ausgeführte Waren (siehe Abbildung 6), wenngleich der Anteil der EU-28-Ausfuhren in die Vereinigten Staaten von 26,4 % der Gesamtausfuhren im Jahr 2003 auf 16,6 % im Jahr 2013 fiel. Wertmäßig waren Maschinenbauerzeugnisse und Fahrzeuge im Jahr 2013 die Produktkategorie mit den meisten Ausfuhren der EU-28 in die Vereinigten Staaten. Auch nach China, das 2013 mit 8,5 % der Gesamtausfuhren der EU-28 hinter der Schweiz (9,8 %) der drittwichtigste Zielmarkt für die Warenausfuhren der EU-28 war, wurden hauptsächlich dieselben Produktgruppen ausgeführt.

Bei ihren Wareneinfuhren verzeichnete die EU-28 von 2012 bis 2013 bei allen wichtigen Handelspartnern einen Rückgang, mit Ausnahme der Einfuhren aus der Türkei (+4,4 %). Den stärksten Rückgang gab es bei Einfuhren aus Japan (-12,7 %), Brasilien (-11,8 %), der Schweiz (-11,0 %) und Norwegen (-10,9 %). China war mit einem Sechstel aller Einfuhren in die EU-28 im Jahr 2013 nach wie vor der wichtigste Lieferant von in die EU-28 eingeführten Waren (siehe Abbildung 7), wenngleich die Einfuhren aus China von 2012 bis 2013 um 4,0 % zurückgingen. Bei den Einfuhren aus China war mit Ausnahme von chemischen Erzeugnissen (+1,1 %) sowie Nahrungsmitteln, Getränken und Tabak (+0,2 %) in allen Hauptproduktkategorien ein Rückgang zu verzeichnen.

Analyse der wichtigsten Produktgruppen

Im Jahr 2013 wurden für die zwei Produktgruppen mit den höchsten Ausfuhrraten der EU-28 relativ geringe Zuwächse gemeldet (Maschinenbauerzeugnisse und Fahrzeuge um 0,6 % sowie sonstige Industrieerzeugnisse um 1,0 %). Die höchste Zuwachsrate bei den EU-28-Ausfuhren wurde 2013 bei Nahrungsmitteln, Getränken und Tabak erzielt, die den Rekordwert von 104,3 Mrd. EUR erreichten (siehe Tabelle 6).

Nahrungsmittel, Getränke und Tabak war auch die einzige Produktkategorie, in der die EU-28-Einfuhren 2013 einen Anstieg erzielen konnten (+0,4 %). Der größte Einfuhrrückgang von 2012 bis 2013 wurde bei mineralischen Brennstoffen und Schmiermitteln verzeichnet ( 9,1 %); dies war die Produktgruppe mit den wertmäßig höchsten Einfuhren der EU-28. Die Verringerung der Einfuhren von mineralischen Brennstoffen und Schmiermitteln war auf ein Absinken des Werts der eingeführten Erdölerzeugnisse um 8,3 % zurückzuführen (der mengenmäßige Rückgang betrug -2,8 %). Fast ein Drittel (32,2 %) der Einfuhren der EU-28 von mineralischen Brennstoffen und Schmiermitteln kam 2013 aus Russland; dahinter lagen Norwegen (9,9 %), Algerien (6,3 %), Nigeria (5,5 %) und Saudi-Arabien (5,0 %).

Der Handelsüberschuss der EU-28 von 54,6 Mrd. EUR bei Waren im Jahr 2013 ist auf eine positive Handelsbilanz bei Maschinenbauerzeugnissen und Fahrzeugen (275,0 Mrd. EUR) und chemischen Erzeugnissen (115,5 Mrd. EUR) zurückzuführen. Dem gegenüber stand ein Handelsdefizit von 377,8 Mrd. EUR bei mineralischen Brennstoffen und Schmiermitteln, das somit geringer ausfiel als das Rekorddefizit in dieser Produktgruppe im Jahr 2012 (422,9 Mrd. EUR).

Datenquellen und Datenverfügbarkeit

Für Statistiken über den internationalen Warenverkehr werden Wert und Menge der Waren gemessen, die zwischen den Mitgliedstaaten der EU (Intra-EU-Handel) bzw. zwischen EU-Mitgliedstaaten und Drittstaaten (Extra-EU-Handel) gehandelt werden. Diese Statistiken bilden die amtliche Quelle für Informationen über Einfuhren, Ausfuhren und die Handelsbilanz der EU, ihrer Mitgliedstaaten und des Euroraums.

Die Statistiken werden für jedes Meldeland in Bezug auf jedes Partnerland und für verschiedene Produktklassifikationen veröffentlicht. Zu den gebräuchlichsten Klassifikationen zählt das Internationale Warenverzeichnis für den Außenhandel (SITC Rev. 4) der Vereinten Nationen (UN), das den weltweiten Vergleich von Außenhandelsstatistiken ermöglicht.

In den Statistiken des Extra-EU-Handels werden die für die EU-28 ausgewiesenen Daten als Daten eines einzigen Handelsraums behandelt. Die Daten zu den Ausfuhren beziehen sich also nur auf die Ausfuhren aus der gesamten EU-28, die den Handelsraum verlassen und für die Länder der übrigen Welt bestimmt sind, während sich die Extra-EU-Einfuhren auf die Einfuhren aus den Ländern der übrigen Welt (Drittstaaten) in die EU-28 beziehen. Dagegen werden bei der Übermittlung von Daten für einzelne EU-Mitgliedstaaten internationale Handelsströme im Allgemeinen als Welthandelsströme dargestellt, die sowohl Intra-EU- als auch Extra-EU-Partnerländer umfassen.

  • Einfuhren sind Waren, die zur Überführung in den zollrechtlich freien Verkehr (im Allgemeinen Waren, die zum Verbrauch bestimmt sind), zur aktiven Veredelung oder zur Umwandlung unter zollamtlicher Überwachung (Waren zur Be- oder Verarbeitung) aus einem Drittland in das statistische Erhebungsgebiet der EU verbracht werden, entweder sofort oder nach Lagerung in einem Zolllager;
  • Ausfuhren sind Waren, die das statistische Erhebungsgebiet der EU nach einem zollrechtlichen Verfahren zur Ausfuhr (endgültige Ausfuhr), zur passiven Veredelung oder zur Wiederausfuhr nach aktiver Veredelung oder Umwandlung unter zollamtlicher Überwachung verlassen und in ein Drittland verbracht werden.

Waren in einem Versandverfahren oder Waren, die einem Zolllagerverfahren oder einem Verfahren der vorübergehenden Einfuhr (für Messen, Ausstellungen, Versuche usw.) unterliegen, werden daher in den Statistiken über den Handel mit Drittstaaten nicht erfasst. Gleiches gilt für Waren, die nach der Einfuhr nach einem dieser Zollverfahren wieder ausgeführt werden.

Die Statistiken über den Warenverkehr mit den EU-Mitgliedstaaten (Intra-EU-Handel) umfassen die Eingänge und Versendungen von Waren, die von den einzelnen Mitgliedstaaten erfasst werden. Eingänge und Versendungen sind wie folgt definiert:

  • Eingänge sind Waren im zollrechtlich freien Verkehr innerhalb der EU, die in das statistische Erhebungsgebiet eines Mitgliedstaats verbracht werden;
  • Versendungen sind Waren im zollrechtlich freien Verkehr innerhalb der EU, die aus dem statistischen Erhebungsgebiet eines Mitgliedstaats in einen anderen Mitgliedstaat verbracht werden.

Bis zur Einführung des Binnenmarktes stammten die statistischen Daten über den Warenverkehr hauptsächlich aus Datensätzen der Zollbehörden. Nach der Einrichtung des Binnenmarktes am 1. Januar 1993 und der damit verbundenen Abschaffung der Zollformalitäten zwischen den EU-Mitgliedstaaten musste ein neues System für die Datenerhebung – Intrastat – eingeführt werden, das die Grundlage für die Statistiken über den Intra-EU-Handel bildet. Im Intrastat-System werden statistische Daten direkt bei den Wirtschaftsbeteiligten erhoben, die ihre Daten monatlich an die zuständigen nationalen statistischen Behörden übermitteln sollen.

Die statistischen Werte für den Extra-EU-Handel und den Intra-EU-Handel werden für Ausfuhren/Versendungen zum FOB-Wert (FOB = free on board – frei an Bord) erfasst, für Einfuhren/Eingänge hingegen zum CIF-Wert (CIF = cost, insurance, freight – Kosten, Versicherung, Fracht). Die gemeldeten Werte umfassen nur diejenigen Nebenkosten (Fracht und Versicherung), die – bei Ausfuhren/Versendungen – die Beförderung innerhalb des Hoheitsgebiets des Mitgliedstaats betreffen, aus dem die Waren ausgeführt/versendet werden, und bei Einfuhren/Eingängen die Beförderung außerhalb des Hoheitsgebiets des Mitgliedstaats, in den die Waren eingeführt/verbracht werden.

Kontext

Statistiken über den internationalen Warenverkehr werden in großem Umfang von Entscheidungsträgern auf internationaler, nationaler und EU-Ebene genutzt. Die Unternehmen können Daten über den internationalen Handel nutzen, um Marktforschung zu betreiben und ihre Geschäftsstrategien zu planen. Die EU-Organe nutzen Außenhandelsstatistiken auch bei der Vorbereitung multilateraler und bilateraler Handelsverhandlungen, bei der Festlegung und Durchführung von Antidumpingmaßnahmen, bei der Durchführung der Gesamtwirtschafts- und Währungspolitik sowie bei der Beurteilung der Fortschritte im Rahmen des Binnenmarkts oder der Integration der europäischen Volkswirtschaften.

Die Förderung des Handels kann wirtschaftliches Wachstum ermöglichen. Die EU verfolgt eine gemeinsame Handelspolitik, in deren Rahmen die Europäische Kommission Verhandlungen über Handelsabkommen führt und die Interessen der EU im Namen der 28 Mitgliedstaaten vertritt. Die Konsultationen zwischen der Europäischen Kommission und den Mitgliedstaaten erfolgen in einem beratenden Ausschuss, in dem sämtliche für die EU relevanten handelspolitischen Angelegenheiten, einschließlich der multilateralen, bilateralen und unilateralen Instrumente, erörtert werden. Damit fällt die Handelspolitik in die ausschließliche Zuständigkeit der EU, d. h. nur die EU, nicht ein einzelner Mitgliedstaat, kann Rechtsvorschriften im Bereich Handel erlassen und internationale Handelsabkommen abschließen. Dies umfasst nicht nur den Warenverkehr, sondern auch den internationalen Dienstleistungsverkehr, die Rechte des geistigen Eigentums und die ausländischen Direktinvestitionen.

Auf internationaler Ebene werden multilaterale Handelsfragen unter der Ägide der Welthandelsorganisation (WTO) (auf Englisch) behandelt. Dieser Organisation gehören 160 Staaten an (Stand: Juni 2014), weitere Länder streben zurzeit einen Beitritt an. Die WTO erarbeitet weltweit geltende Regeln für den internationalen Handel und dient als Plattform für Handelsverhandlungen und die Schlichtung von Streitfällen zwischen den Mitgliedstaaten. Die Europäische Kommission verhandelt mit ihren WTO-Partnerländern und nahm an der letzten multilateralen WTO-Verhandlungsrunde, der sogenannten Entwicklungsagenda von Doha (DDA), teil. Nachdem die Doha-Verhandlungen schon 2005 und auch 2006 nicht fristgerecht abgeschlossen werden konnten, kamen die Gespräche auf einem WTO-Treffen im Juli 2008 erneut zum Stillstand. Im Dezember 2013 wurden mit der Annahme eines Pakets von Übereinkommen in Bali (Indonesien) in einigen Bereichen Fortschritte erzielt. Die Übereinkommen betreffen Maßnahmen zur Handelserleichterung, eine Verpflichtung zum Abbau von Ausfuhrsubventionen in der Landwirtschaft und sonstige Entwicklungsaspekte wie die Ernährungssicherheit in Entwicklungsländern.

Siehe auch

Weitere Informationen von Eurostat

Veröffentlichungen

Haupttabellen

Internationaler Handel – Daten (t_ext)
Internationaler Handel – langfristige Indikatoren (t_ext_lti)
Internationaler Handel – kurzfristige Indikatoren (t_ext_sti)

Datenbank

Internationaler Handel – Daten (ext)
Internationaler Handel – langfristige Indikatoren (ext_lti)
Internationaler Handel – kurzfristige Indikatoren (ext_sti)
Internationaler Handel – detaillierte Daten (detail)

Spezieller Bereich

Methodik / Metadaten

Quelldaten für die Tabellen und Abbildungen (MS Excel)

Weitere Informationen

Weblinks