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Archive:Wasserstatistik

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Daten von September 2012. Neueste Daten: Weitere Informationen von Eurostat, Haupttabellen und Datenbank. Aktualisierung des Artikels geplant: Oktober 2016. Die englische Version ist aktueller.
Tabelle 1: Wasserressourcen: langfristiger Jahresdurchschnitt (1)
(in Mrd. m³) – Quelle: Eurostat (env_watq1a)
Abbildung 1: Süßwasserressourcen je Einwohner – langfristiger Durchschnitt (1)
(in Mrd. m³ je Einwohner) – Quelle: Eurostat (env_watq1a)
Tabelle 2: Grundwasser- und Oberflächenwasserentnahme, 1999-2009
(in Mio. m³) – Quelle: Eurostat (env_watq2)
Abbildung 2: Gesamtsüßwasserentnahmen für die öffentliche Wasserversorgung, 2009 (1)
(in m³ je Einwohner) – Quelle: Eurostat (env_watq2)
Abbildung 3: Gesamtsüßwasserentnahmen für die öffentliche Wasserversorgung, ausgewählte Länder, 1990-2009
(in Mio. m³) – Quelle: Eurostat (env_watq2)
Tabelle 3: Bevölkerungsanteil mit Anschluss an kommunale Kläranlagen, 1999-2009
(in % der Gesamtbevölkerung) – Quelle: Eurostat (env_watq4)
Abbildung 4: Bevölkerungsanteil mit Anschluss an Kläranlagen, 2009 (1)
(in % der Gesamtbevölkerung) – Quelle: Eurostat (env_watq4)
Abbildung 5: Entsorgung von Klärschlamm aus der Behandlung von kommunalem Abwasser, nach Behandlungsarten, 2009 (1)
(in % der Gesamtmasse) – Quelle: Eurostat (env_watq6)

Wasser ist lebensnotwendig und zudem eine unentbehrliche Ressource für die Wirtschaft; gleichzeitig spielt es eine entscheidende Rolle für den Zyklus der Klimaregulierung. Daher sind die Bewirtschaftung und der Schutz der Wasserressourcen, der Süß- und Salzwasserökosysteme sowie des Wassers, das wir trinken und in dem wir baden, die Eckpfeiler des Umweltschutzes. Im Mittelpunkt dieses Artikels stehen Daten über Süßwasserressourcen und die Wassernutzung durch den Menschen in der Europäischen Union (EU). Zudem enthält er Statistiken über die Wasserentnahme sowie die Abwasser -behandlung und -beseitigung.

Wichtigste statistische Ergebnisse

Süßwasserressourcen

Die drei Bereiche mit dem höchsten Wasserverbrauch sind Landwirtschaft, Industrie und private Haushalte ( Haushalte und Dienstleistungen). Für die meisten Regionen Europas kann von einer im Großen und Ganzen langfristig nachhaltigen Entnahme und Nutzung der Wasserressourcen ausgegangen werden. In bestimmten Gebieten ist es jedoch möglich, dass aufgrund von Wasserknappheit Probleme auftreten: Dies gilt insbesondere für Südeuropa; hier dürfte eine Effizienzsteigerung vor allem bei der landwirtschaftlichen Wassernutzung unumgänglich sein, um saisonalem Wassermangel vorzubeugen. Ferner können sich in den kommenden Jahren auch in Regionen mit geringen Niederschlagsmengen, hoher Bevölkerungsdichte oder intensiver Industrietätigkeit Nachhaltigkeitsprobleme ergeben, die durch den Mangel an natürlichen Ressourcen, durch geografische Merkmale und Systeme der Süßwasserbewirtschaftung noch verstärkt werden können. Einige EU-Mitgliedstaaten beziehen einen Großteil ihrer Wasserressourcen aus Zuströmen aus Flussoberläufen: Dies gilt vor allem für das Donaubecken und die Niederlande sowie in geringerem Maße für Lettland, Deutschland und Portugal.

In absoluten Zahlen – siehe Tabelle 1 – haben Deutschland, Frankreich, Schweden, das Vereinigte Königreich und Italien in etwa gleich große Gesamtressourcen an Süßwasser: Diese Mitgliedstaaten meldeten langjährige Durchschnittsmengen an jährlichen Süßwasserressourcen zwischen 188,0 Mrd. m³ und 164,3 Mrd. m³. Im Verhältnis zur Bevölkerungsdichte (siehe Abbildung 1) verfügen Finnland und Schweden über die umfangreichsten jährlichen Süßwasserressourcen je Einwohner (mit etwa 20 000 m³ oder mehr). Demgegenüber meldeten die sechs größten Mitgliedstaaten (Frankreich, Italien, das Vereinigte Königreich, Spanien, Deutschland und Polen) relativ niedrige Werte (unter 3 000 m³), das Gleiche galt für Rumänien, Belgien und die Tschechische Republik; die niedrigsten Werte vezeichenten Zypern (mit 410 m³ je Einwohner) und Malta (190 m³ je Einwohner).

Wasserentnahme

Bei der Betrachtung der Wassermengen, die die einzelnen Mitgliedstaaten den Süßwasserressourcen je Einwohner entnehmen, treten klare Unterschiede hervor, die zum Teil mit der Verfügbarkeit der Ressourcen zu erklären sind, die aber außerdem mit der Entnahmepraxis in Abhängigkeit vom Klima sowie mit der industriellen und landwirtschaftlichen Struktur des Landes zusammenhängen. Diese Unterschiede ergeben sich auch bei einer Aufschlüsselung nach Entnahmen aus dem Grundwasser bzw. dem Oberflächenwasser – siehe Tabelle 2. In Belgien (2007), Bulgarien, Rumänien und den Niederlanden (2008) waren die Entnahmen aus dem Oberflächenwasser etwa zehnmal so hoch wie die Wasserentnahmen aus den Grundwasserressourcen; in Ungarn (2008 für Wasserentnahmen aus dem Grundwasser) und Litauen lag dieses Verhältnis bei über 13:1. Am anderen Ende der Skala stehen Lettland (2007), die Slowakei, Luxemburg, Zypern, Dänemark und Malta, die größere Entnahmen aus dem Grundwasser meldeten. Ältere Daten für Portugal deuten ebenfalls auf einen höheren Anteil der Entnahmen aus dem Grundwasser hin, ebenso in Island.

Deutschland, Frankreich (jeweils Daten von 2007) und Spanien (2008) meldeten die größten Mengen von entnommenem Grundwasser mit jeweils 5,7 Mrd. m³ oder mehr. Betrachtet man die Entwicklung der Grundwasserentnahme während der zehn Jahre zwischen 1999 und 2009 (siehe Tabelle 2 mit Fußnoten zur Datenverfügbarkeit für die einzelnen Länder), so ging die Menge des entnommenen Grundwasser im Allgemeinen zurück, wobei Malta (mit einem Anstieg von 63 %) eine deutliche Ausnahme darstellte, ebenso wie Slowenien und Spanien (Anstieg um 20 % oder mehr) und in geringerem Maße auch Estland, Griechenland und Belgien. Bei den in Tabelle 2 enthaltenen Nicht-Mitgliedstaaten meldeten die ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien (200 %) und Serbien (294 %) sehr hohe Anstiege bei der Grundwasserentnahme, während die Türkei einen geringeren Anstieg (27 %) verbuchte.

Spanien, Deutschland und Frankreich führten 2007 bzw. 2008 auch bei der Entnahme von Oberflächenwasser mit über 25,0 Mrd. m³ die Liste der Mitgliedstaaten an. Bei der Entnahme von Oberflächenwasser verzeichneten weniger Mitgliedstaaten einen Anstieg als bei der Entnahme von Grundwasser, nämlich Anstiege von 11 % für die Tschechische Republik und Schweden sowie ein Anstieg um 21 % in den Niederlanden. Die ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien (39 %) und Serbien (27 %) meldeten neben ihren beachtlichen Anstiegen bei der Grundwasserentnahme auch Anstiege bei der Entnahme von Oberflächenwasser. Die größten Rückgänge bei der Oberflächenwasserentnahme wurden in der Slowakei (-60 %), Litauen (-50 %), Dänemark (-44 %) und Lettland (-40 %) verzeichnet.

Öffentliche Wasserversorgung

Der Anteil des Sektors der öffentlichen Wasserversorgung an der gesamten Wasserentnahme richtet sich nach der Wirtschaftsstruktur des jeweiligen Landes und kann relativ gering sein, steht jedoch häufig im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses, da er die von der Bevölkerung direkt verbrauchten Wassermengen beinhaltet. In den meisten EU-Mitgliedstaaten lag die jährliche Entnahmequote von Süßwasser zwischen 50 m³ und 100 m³ je Einwohner – siehe Abbildung 2. Die Extremwerte der Süßwasserentnahme spiegeln besondere Bedingungen wider: In Irland z. B. (141 m³ pro Kopf) ist die öffentliche Wasserversorgung noch immer kostenlos; in Bulgarien (129 m³ pro Kopf) gehen besonders große Mengen durch Lecks im öffentlichen Versorgungsnetz verloren. Auch einige Nicht-Mitgliedstaaten, insbesondere Norwegen, die ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien und Kroatien, wiesen recht hohe Entnahmequoten auf. Estland und Litauen wiesen dagegen niedrige Entnahmequoten auf, was zum Teil mit der unterdurchschnittlichen Anschlussquote an die öffentliche Versorgung zusammenhängt; in Malta und Zypern wird Grundwasser teilweise durch entsalztes Meerwasser ersetzt.

In Abbildung 3 ist die Entwicklung der Entnahmequoten im Zeitverlauf für eine Auswahl von Mitgliedstaaten dargestellt. Ein Vergleich der frühesten und der letzten verfügbaren Daten zwischen 1999 und 2009 zeigt in vielen Mitgliedstaaten, die der EU 2004 oder 2007 beigetreten sind, einen deutlichen Rückgang der Entnahmen (in der Abbildung exemplarisch für Bulgarien und Polen dargestellt). In den meisten Mitgliedstaaten blieben die Entnahmequoten relativ stabil (wie in Belgien und den Niederlanden); im Großen und Ganzen war zu beobachten, dass die Quoten schrittweise zurückgehen. Dennoch war in Irland, Spanien, Luxemburg und Portugal (siehe das Beispiel Spanien) ein deutlicher Anstieg der Entnahmen zu verzeichnen, in Belgien dagegen war der Anstieg geringer. Dieser Rückgang dürfte verschiedene Ursachen haben und könnte unter anderem eine Folge der Einführung wassersparender Haushaltsgeräte und einer stärkeren Sensibilisierung für den Preis oder den Wert von Wasser und die ökologischen Folgen der Wasserverschwendung sein.

Abwasserbehandlung

Der Bevölkerungsanteil mit Anschluss an kommunale Kläranlagen bezeichnet die privaten Haushalte, die an eine Form der Abwasserbehandlung angeschlossen sind – siehe Tabelle 3. In rund der Hälfte der Mitgliedstaaten, für die Daten (wenn auch für unterschiedliche Bezugsjahre) zur Verfügung stehen, lag dieser Anteil bei über 80 %; die Niederlande meldeten 99 %, England und Wales 97 % Deutschland und Luxemburg 95 %, wobei die Schweiz mit (97 %) ebenfalls eine hohe Anschlussquote vorweisen konnte. Demgegenüber gaben Malta, Bulgarien, Zypern und Rumänien sowie Kroatien und die ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien an, dass nicht einmal jeder zweite Haushalt an die kommunale Abwasserbehandlung angeschlossen ist; hierzu ist anzumerken, dass in Malta neue Kläranlagen entstehen und mit einer deutlichen Erhöhung der Anschlussquote zu rechnen ist.

In Bezug auf die Klärstufen (siehe Abbildung 4) ist festzustellen, dass die Tertiärbehandlung von Abwasser in den Niederlanden, in Deutschland, Österreich, Schweden und Griechenland am gebräuchlichsten war (Beobachtung anhand von Daten für unterschiedliche Bezugsjahre). In diesen Ländern verfügten mehr als vier von fünf Personen über einen entsprechenden Anschluss. Im Gegensatz dazu war in Bulgarien lediglich 1 % der Bevölkerung an die Tertiärbehandlung von Abwasser angeschlossen.

Bei der Abwasserbehandlung fällt Klärschlamman. Das Pro-Kopf-Aufkommen an Klärschlamm hängt von zahlreichen Faktoren ab und ist daher von Land zu Land sehr unterschiedlich. Da Klärschlamm häufig nährstoffreich, aber auch mit hohen Konzentrationen von Schadstoffen wie Schwermetallen belastet ist, sehen sich die Länder genötigt, nach verschiedenen Entsorgungsmöglichkeiten zu suchen (siehe Abbildung 5). In der Regel wird ein Großteil des Gesamtvolumens des behandelten Klärschlamms einer der folgenden vier Entsorgungsarten zugeführt: Über zwei Drittel der Gesamtmenge wurde in Spanien und Irland als Dünger in der Landwirtschaft eingesetzt; acht andere Mitgliedstaaten (Litauen, Ungarn, Bulgarien, Zypern, Luxemburg, Frankreich, die Tschechische Republik und Lettland) sowie Norwegen gaben an, dass zwischen einem und zwei Dritteln der insgesamt beseitigten Klärschlammmasse in der Landwirtschaft genutzt wurden. In Estland und der Slowakei hingegen wurden über zwei Drittel des Klärschlamms kompostiert. Darüber hinaus kann durch die Anwendung alternativer Entsorgungsmöglichkeiten die Verbreitung von Schadstoffen auf Acker- oder Gartenbauflächen verringert oder vermieden werden. Dazu gehören die Verbrennung und die Entsorgung auf Deponien. Während die Niederlande, Slowenien, Belgien, Deutschland und Österreich sowie die Schweiz die Verbrennung als wichtigste Form der Beseitigung von Klärschlamm angaben, hatte die kontrollierte Deponierung in Griechenland die größte Bedeutung, während in Malta nahezu sämtlicher Klärschlamm auf Deponien verbracht wurde.

Datenquellen und Datenverfügbarkeit

Viele der von Eurostat erstellten Wasserstatistiken wurden für die Ausarbeitung von EU-Rechtsvorschriften zum Wasser und für Umweltprüfungen herangezogen; umgekehrt kann sich aus Rechtsvorschriften auch Bedarf an neuen Daten ergeben. Daten für die Wasserstatistik werden im Abschnitt über Binnengewässer in einem gemeinsamen Fragebogen von OECD und Eurostat erfasst, der laufend an die aktuellen Anforderungen der Wasserpolitik angepasst wird. Zurzeit umfasst der Fragebogen folgende Indikatoren:

  • Süßwasserressourcen in Grundwasser und Oberflächenwasser. Die Süßwasserressourcen können durch Niederschläge und externe Zuflüsse (aus anderen Territorien zufließendes Wasser) wieder aufgefüllt werden.
  • Wasserentnahme – Die Entnahme von Wasser gehört zu den wichtigsten Formen der Ressourcenbelastung, auch wenn ein Großteil des Wassers, das für Haushalte, Industrie (einschließlich Energieerzeugung) oder Landwirtschaft entnommen wurde, wieder in die Umwelt und die Gewässer eingeleitet wird (dies allerdings oft als Abwasser in schlechterer Qualität).
  • Wassernutzung – Die Wassernutzung wird nach Art der Versorgung und nach industriellen Tätigkeiten aufgeschlüsselt.
  • Durchsatz der Anlagen zur Behandlung von kommunalem Abwasser und Bevölkerungsanteil mit Anschluss an diese Kläranlagen. Diese Daten vermitteln einen Überblick über den qualitativen und quantitativen Entwicklungsstand der Infrastruktur, die zum Schutz der Umwelt vor Verschmutzung durch Abwasser geschaffen wurde.

Aufkommen und Entsorgung von *Klärschlamm Bei der Abwasserbehandlung fällt zwangsläufig Klärschlamm an. Welche Auswirkungen er auf die Umwelt hat, hängt davon ab, welche Verfahren für seine Aufbereitung und Entsorgung angewandt werden.

  • Aufkommen und Ableitung von Abwasser Die im Abwasser vorhandenen Schadstoffe stammen aus unterschiedlichen Quellen. Auch die Effizienz der Schadstoffbehandlung ist je nach angewandtem Verfahren unterschiedlich.

Ein Großteil der Daten und sonstigen Informationen über Wasser kann in WISE, dem von der Europäischen Umweltagentur (EUA) in Kopenhagen verwalteten Wasserinformationssystem für Europa, eingesehen werden.

Kontext

Zentrales Element der europäischen Wasserpolitik ist die Richtlinie zur Schaffung eines Ordnungsrahmens für Maßnahmen der Gemeinschaft im Bereich der Wasserpolitik (Richtlinie 2000/60/EG), die häufig auch als Wasserrahmenrichtlinie bezeichnet wird und mit der bis 2015 ein guter ökologischer und chemischer Zustand der europäischen Gewässer erreicht werden soll. In der Richtlinie liegt der Schwerpunkt auf der Bewirtschaftung der (zumeist grenzüberschreitenden) hydrologischen Einzugsgebiete (Flusseinzugsgebiete). Eine wichtige Etappe bei der Durchführung der Richtlinie markierte die Aufstellung von Bewirtschaftungsplänen für Flusseinzugsgebiete im Jahr 2010.

In einer Mitteilung über „Wasserknappheit und Dürre“ (KOM(2007) 414 endg.) stellte die Europäische Kommission ein erstes Bündel politischer Optionen vor, die auf europäischer, nationaler und regionaler Ebene umgesetzt werden können, um der Wasserknappheit innerhalb der EU entgegenzuwirken. Mit den vorgeschlagenen politischen Strategien soll die Umstellung der Wirtschaft in der EU auf einen effizienten und sparsamen Wasserverbrauch erreicht werden, da sowohl die Qualität als auch die Verfügbarkeit von Wasser in vielen Regionen ein großes Problem darstellt.

Im Bestreben zur Verringerung der Umweltbelastung durch Schadstoffe aus Abwässern hat die EU einen Rechtsakt über die Behandlung von kommunalem Abwasser (Richtlinie 1991/271/EG) eingeführt. Die Verschmutzung von Flüssen, Seen und Grundwasser und die Qualität des Wassers wird durch Aktivitäten des Menschen wie industrielle Produktion, Ablagerung von Hausmüll und Ackerbau beeinflusst. Im März 2007 wurde ein Bericht (KOM(2007) 120 endg.) über den Schutz der Gewässer vor Verunreinigungen durch Nitrat aus landwirtschaftlichen Quellen vorgelegt.

Das Problem der Wasserqualität betrifft auch die Badegewässer an der Küste. Die Europäische Kommission und die EUA legen jedes Jahr einen Bericht über die Qualität der Badegewässer vor. Dem jüngsten Bericht für 2011 zufolge erfüllen 93,1 % der europäischen Badegewässer an der Küste und 89,9 % der Badegewässer im Binnenland die Mindestanforderungen an die Wasserqualität. Mit der Rechtsvorschrift zur Qualität der Badegewässer und deren Bewirtschaftung (Richtlinie 2006/7/EG) wird ein stärker proaktiv ausgerichteter Ansatz bei der Information der Bevölkerung über die Wasserqualität verfolgt. 2008 haben die Mitgliedstaaten diese Richtlinie in nationales Recht übertragen; für die Umsetzung wurde ihnen eine Frist bis Dezember 2014 eingeräumt.

In Anbetracht von zunehmend wechselhaften Witterungsverhältnissen und Hochwasserkatastrophen (wie 2002 an Donau und Elbe) wurde beschlossen, die Hochwasserrisikopläne zu überprüfen. Dies führte zur Richtlinie (2007/60/EG) des Europäischen Parlaments und des Rates über die Bewertung und das Management von Hochwasserrisiken, mit deren Hilfe angestrebt wird, die von Hochwasser ausgehenden Risiken für die menschliche Gesundheit, die Umwelt, das kulturelle Erbe und die Wirtschaft zu verringern und einzudämmen.

Im Mai 2012 schlug die Europäische Kommission eine Europäische Innovationspartnerschaft (EIP) für Wasser vor, und dieser Vorschlag wurde im darauffolgenden Monat vom Rat angenommen. Ziel der EIP für Wasser ist es, die Entwicklung von innovativen Lösungen für die vielen mit Wasser zusammenhängenden Herausforderungen, denen sich Europa und die Welt gegenüber sehen, zu unterstützen und zu erleichtern und das Wirtschaftswachstum zu fördern, indem solche Lösungen auf den Markt gebracht werden.

Im November 2012 verabschiedete die Europäische Kommission ihren Blueprint für den Schutz der europäischen Wasserressourcen, eine neue Strategie zur Verbesserung der Wasserbewirtschaftung in der EU. Der Blueprint beruht auf den Ergebnissen der Bewertung der bisherigen Politik über die Bekämpfung von Wasserknappheit und Dürre; eine Analyse der Umsetzung der Bewirtschaftungspläne für Flusseinzugsgebiete unter der Wasserrahmenrichtlinie; eine Überprüfung der Anfälligkeit von ökologischen Ressourcen (z. B. Wasser, Artenvielfalt und Boden) für Auswirkungen des Klimawandels und vom Menschen verursachte Probleme und eine Überprüfung des gesamten wasserpolitischen Rahmens der EU im Lichte des Konzepts der Kommission für eine bessere Rechtsetzung. Mit dem Blueprint soll sichergestellt werden, dass in ganz Europa für alle legitimen Zwecke eine gute Wasserqualität zur Verfügung steht. Um das zu erreichen, liegt der Schwerpunkt auf den bis 2020 erforderlichen Änderungen am wasserpolitischen Rahmen der EU, der eng verbunden ist mit der Strategie Europa 2020, insbesondere mit der Leitinitiative ressourcenschonendes Europa.

Weitere Informationen von Eurostat

Veröffentlichungen

Haupttabellen

Wasser (t_env_wat)

Datenbank

Wasser (env_wat)

Methodik / Metadaten

Quelldaten für die Tabellen und Abbildungen (MS Excel)

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Weblinks

Siehe auch