Netzwerkverwaltung
Networking auf EU-Ebene
Das Vernetzen der Netzwerke miteinander ist eine der Schlüsselrollen des ENRD, dessen Erfolg stark von den Beiträgen von bzw. der Zusammenarbeit mit den NRNs auf nationaler und regionaler Ebene abhängt.
NRNs erfüllen auch eine wichtige Multiplikatorfunktion auf nationaler Ebene. Die Umsetzung einzelner EPLRs kann stark von einem Austausch und einer Vernetzung auf EU-Ebene profitieren, da neue Ideen und Ansätze in Vorschläge für neue Aktivitäten und Projekte im Rahmen der in den EPLRs verfügbaren Maßnahmen einfließen. Die Ausdehnung der sozialen Landwirtschaft in Estland zwischen 2010 und 2012 war zum Beispiel direkt verbunden [PDF ] mit der Teilnahme des estländischen ländlichen Netzwerks an der Thematischen Initiative des ENRD zu sozialer Landwirtschaft, die im Jahr 2009 ins Leben gerufen wurde.
Daher brauchen alle NRNs ausreichend Kapazität und Ressourcen, um sowohl mit dem ENRD als auch mit anderen NRNs auf EU-Ebene zu interagieren. Dazu zählt, dass die Mitarbeiter in den Vernetzungsstellen über gute Sprachkenntnisse verfügen und dass Ressourcen für Übersetzungen und die Finanzierung von Aktivitäten zur Weitergabe von relevanten Ideen zur Verfügung stehen, die auf EU-Ebene oder gemeinsam mit anderen Netzwerken entwickelt werden.
Nachfolgend einige Beispiele für das NRN-Engagement auf EU-Ebene im Programmplanungszeitraum 2007-2013:
- Unterstützung für die regelmäßige Aktualisierung der NRN-Informationen – eine interaktive Karte auf der ENRD-Website mit Informationen zur Struktur und den Aktivitäten der NRNs in allen Mitgliedstaaten hat sich als wichtiges Networking-Instrument auf EU-Ebene erwiesen.
- Teilnahme an Sitzungen und Austauschprogrammen auf EU-Ebene – NRN-Vertreter aller Mitgliedstaaten werden regelmäßig von der ENRD-Kontaktstelle eingeladen, an auf europäischer Ebene organisierten Sitzungen und Veranstaltungen teilzunehmen, um Erfahrungen und Informationen auszutauschen.
- Beteiligung an Planung und Governance des ENRD – alle NRNs waren im ENRD-Koordinierungsausschuss für 2007-2013 vertreten und werden auch 2014-2020 in der Versammlung ländlicher Netzwerke vertreten sein.
- Bereitstellung von Beispielen für Projekte und gute Praktiken (relevante Erfahrungen) in der RDP-Umsetzung – die RDP-Projektdatenbank hätte ohne die aktive Unterstützung der NRNs nicht entwickelt werden können.
- Bereitstellen von Informationen zum Aufzeigen des Mehrwerts der ländlichen Vernetzung - alle NRNs steuerten Netzwerkstatistiken und Erfolgsstorys zur Entwicklung einer Onlineressource bei, die den aktuellen Wissensstand in Bezug auf den Mehrwert des Networking in der ländlichen Entwicklungspolitik veranschaulicht.
- Leisten von Beiträgen zur thematischen Arbeit des ENRD – etwa durch Liefern von Inhalten und Entsenden von Teilnehmern an Sitzungen auf EU- oder regionaler Clusterebene.
- Teilnahme an NRN-Clustern – zahlreiche NRNs nahmen an thematischen und/oder geografischen „Clustern“ teil, die auf EU-Ebene existieren. So richtete die ENRD-Kontaktstelle beispielsweise „thematische Cluster“ – sogenannte Thematische Initiativen der NRN – ein, um gemeinsame Aktivitäten zu entwickeln, die Zusammenarbeit zu verbessern und technischen Austausch und Dialog zwischen Netzwerken zu fördern. Zahlreiche NRNs bildeten unterdessen eigene geografische Cluster, dessen erfolgreichstes der Zusammenschluss der nordischen-baltischen ländlichen Netzwerke ist.
Alle diese Aktivitäten auf EU-Ebene dürften im Programmplanungszeitraum 2014-2020 in gestärkter Form fortgeführt werden. Außerdem wird es eine Reihe zusätzlicher Aktivitäten geben, darunter solche, die konkret mit dem EIP-AGRI-Netzwerk verküpft sind (siehe Infobox unten).
Infobox
Das EIP-AGRI-Netzwerk wurde auf EU-Ebene eingerichtet, um die Europäische Innovationspartnerschaft für Produktivität und Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft (EIP-AGRI) zu unterstützen und die Vernetzung von operativen Gruppen, Beratungsdiensten und Forschern zu ermöglichen. Dies erfolgt im Einklang mit Artikel 53 des Basisrechtakts für ländliche Entwicklung (Verordnung 1305/2013 [PDF ]).
Die Förderung der Innovation auf nationaler und regionaler Ebene kann stark vom Networking auf EU-Ebene profitieren. Gemäß den Forderungen von Artikel 54(3) der Verordnung 1305/2013 [PDF ]) sollten Vernetzungsstellen nach Möglichkeit die Kapazität haben, mit dem EIP-AGRI-Netzwerk zu arbeiten, vor allem über den EIP Service Point, und Beiträge zu den verschiedenen Aktivitäten leisten.
Der Informationsaustausch und das Networking mit den NRNs liefert einerseits dem EIP-AGRI-Netzwerk relevante Informationen wie Beispiele von Projekten und guten Praktiken. Andererseits erhalten die NRNs Zugang zu Informationen, die vom EIP-AGRI-Netzwerk bereitgestellt werden, darunter Datenbanken mit Forschungsprojekten, die Innovation fördern, sowie Ergebnisse der Arbeit von Fokusgruppen, Workshops und Seminaren. Die EIP-AGRI ist auch das geeignete Hilfsmittel, um Forscher und Wissenschaftler über die Forschungsanforderungen aus der Praxis zu informieren.
Generell sind die NRNs angehalten, folgende Stellen zu kontaktieren:
- den EIP Service Point bei Fragen zu operativen Gruppen, HORIZON 2020, Teilnahme an EIP-AGRI-Fokusgruppen, Dienstleistungen für Innovationsunterstützung usw.
- die ENRD-Kontaktstellefür alle anderen Themen bezüglich EPLR, darunter konkrete Fragen zu LEADER.
Der EIP-AGRI Service Point und die ENRD-Kontaktstelle arbeiten eng zusammen und beziehen sich bei Bedarf aufeinander.