Grenzübergreifendes IPA-Programm zwischen Slowenien und Kroatien, gefördert durch die Gemeinschaft im Rahmen der Komponente „grenzüberschreitende Zusammenarbeit“ des Instruments für Heranführungshilfe (IPA)
'Slowenien-Kroatien' IPA-Programm für grenzübergreifende Zusammenarbeit 2007–2013
Programmbeschreibung
Am 27. Februar 2008 genehmigte die Europäische Kommission ein Programm zur grenzübergreifenden Zusammenarbeit zwischen Slowenien und Kroatien für den Zeitraum 2007–2013. Das Programm wurde im Rahmen der Komponente „grenzüberschreitende Zusammenarbeit“ des Instruments für Heranführungshilfe (IPA) angenommen und wird auch im Rahmen dieser Komponente kofinanziert. Es sieht die Bereitstellung von Fördermitteln der Gemeinschaft für 14 slowenische und kroatische Regionen vor, die an der gemeinsamen Grenze liegen (in Slowenien: Pomurska, Podravska, Savinjska, Spodnjeposavska, Jugovzhodna Slovenija, Notranjsko-kraška und Obalno-kraška; in Kroatien: Međimurje, Varaždin, Krapina-Zagorje, Zagreb, Karlovac, Primorje-Gorski Kotar und Istria). Zwei Regionen können sich als angrenzende Gebiete an den Projekten beteiligen. Dafür sind maximal 20 % der für das Programm bereitgestellten Fördermittel vorgesehen (in Slowenien: Osrednjeslovenska; in Kroatien: Zagreb Stadt).
Die Gemeinschaftsfinanzierung für das Programm im Zeitraum 2007–2011 beläuft sich auf ca. 29 Mio. EUR. Hinzu kommen ca. 5 Mio. EUR an nationalen Finanzierungsbeiträgen der beiden teilnehmenden Länder. Der Gesamthaushalt des Programms beläuft sich somit auf ca. 34 Mio. EUR.1. Zweck und Ziel des Programms
Das verabschiedete grenzübergreifende Kooperationsprogramm knüpft an eine im Rahmen der Gemeinschaftsinitiative INTERREG im Zeitraum 2000–2006 durchgeführte Maßnahme an. Die allgemeine Zielsetzung des Programms ist es, die Grenzregion zwischen Kroatien und Slowenien besonders wettbewerbsfähig zu machen und die Entwicklungsmöglichkeiten, die sich aus den gemeinsamen Maßnahmen ergeben, zu nutzen, um nachhaltig gute Lebensbedingungen und Wohlstand für die Einwohner zu schaffen.
Diese Ziele sollen erreicht werden, indem die Wettbewerbsfähigkeit in Kernbereichen verstärkt und die Zusammenarbeit zwischen diesen Bereichen (Tourismus, KMU-Entwicklung) gefördert wird, sowie durch den Schutz der Natur, der Umwelt und des Kulturerbes durch eine nachhaltige Entwicklung. Das Programmgebiet hat als Pforte zwischen Zentral-Westeuropa und Süd-Osteuropa eine wichtige geostrategische Lage.2. Erwartete Wirkung der Investitionen
Das Programm ermöglicht es Einwohnern und Wirtschaftstreibenden dieser Region, ihr Potenzial auf dem EU-Markt auszuschöpfen. Weiterhin werden lokale und regionale Akteure darin unterstützt, grenzüberschreitende Herausforderungen gemeinsam mit ihrem Pendant im Nachbarland anzugehen und regionale Entwicklungshürden aufgrund nationaler Grenzen durch gemeinsame grenzübergreifende Maßnahmen zu überwinden. Das Programm unterstützt die Entwicklung und Förderung des Grenzgebiets und einer gemeinsamen Identität, investiert zugleich in die Menschen, bekämpft soziale Ausgrenzung und schafft vorteilhafte Lebensbedingungen.
Es baut auf den guten Ergebnissen des vorherigen Programms hinsichtlich der Schaffung einer ernsthaften Zusammenarbeit zwischen den Partnern aus beiden Ländern auf und setzt an diesem Punkt an. Die teilnehmenden Länder haben eine Reihe von Indikatoren entwickelt, die auf die einzelnen Prioritätsachsen des Programms anwendbar sind und dazu dienen werden, die Auswirkungen des Programms, beispielsweise auf die Bevölkerung im Grenzgebiet, bewerten zu können.3. Prioritätsachsen
Um die spezifischen und allgemeinen Ziele des Programms zu erreichen, wurden zwei thematische Hauptprioritäten aufgestellt. Daneben gibt es eine dritte Prioritätsachse, die auf die Verwaltung des Programms ausgerichtet ist (Prioritätsachse „Technische Unterstützung“). Das IPA-Programm für grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen Slowenien und Kroatien 2007–2013 ist in folgende Prioritätsachsen unterteilt:
Prioritätsachse 1: Wirtschaftliche und soziale Entwicklung [ca. 50 % des Gesamtinvestitionsumfangs] Die Prioritätsachse wird durch drei Maßnahmen umgesetzt: Die erste Maßnahme, „Entwicklung des Tourismus und des ländlichen Raums“, basiert auf den Natur- und Kulturgütern des Programmgebiets und zielt darauf ab, grenzübergreifende Tourismusziele zu erschaffen, eine nachhaltige Tourismusentwicklung anzuregen und zusätzliche Einkommensquellen, insbesondere in ländlichen Regionen, zu erzeugen. Die zweite Maßnahme, „Entwicklung von Unternehmertum“, bezieht sich auf die Verbesserung des Wirtschaftswachstums und der Wettbewerbsfähigkeit von kleinen und mittelständischen Unternehmen durch die Förderung von Geschäftskooperationen und die indirekte Vermehrung des grenzübergreifenden Handels. Die dritte Maßnahme, „Pflege des kulturellen und sozialen Austauschs“ zielt auf den Wissenstransfer und die Anpassung und Koordinierung verschiedener Kulturgüter, -systeme und -maßnahmen ab, die für das alltägliche Leben der Einwohner und die Weiterentwicklung innerhalb des Programmgebiets von Bedeutung sind. Prioritätsachse 2: Nachhaltiger Umgang mit Bodenschätzen [ca. 40 % des Gesamtinvestitionsumfangs]Die Prioritätsachse wird durch zwei Maßnahmen umgesetzt: Die erste Maßnahme, „Umweltschutz“ basiert auf dem Reichtum an Bodenschätzen im Programmgebiet und zielt darauf ab, das Interesse der lokalen Bevölkerung am Umweltschutz zu stärken und zu erhöhen. Ein weiteres Ziel ist die Reduzierung von Umweltrisiken und -verschmutzung. Die zweite Maßnahme, „Erhaltung von Schutzgebieten“, bezieht sich auf die Stärkung der regionalen Identität durch die Erhaltung und die Wiederbelebung der natürlichen und kulturellen Ressourcen durch den nachhaltigen Umgang mit den Natur- und Kulturgütern des Grenzgebietes und deren Weiterentwicklung.
Prioritätsachse 3: Technische Unterstützung [ca. 10 % des Gesamtinvestitionsumfangs]Für die Umsetzung des Programms sieht diese Prioritätsachse technische Unterstützung vor. Für die Verwaltung, Überwachung, Bewertung und Kontrolle des Programms werden finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt.
Zusätzlich zu diesen Prioritätsachsen werden gegebenenfalls auch die zwei horizontalen Themengebiete des Programms – „Entwicklung personeller Ressourcen“ und „Informationsgesellschaft“ – integriert. Die Entwicklung personeller Ressourcen bezieht sich auf die formelle und informelle Schulung und Weiterbildung von Projektteilnehmern (Partner, Zielgruppen). Das Programm ermutigt nicht nur im wirtschaftlichen Bereich zum Einsatz von Informationstechnologien, sondern auch im Umgang mit Umwelt und Umweltschutz, in Bezug auf die Erhaltung und Wiederbelebung der Natur und Kultur und den Aufbau und die Umsetzung von Koordinationsmechanismen.4. Verwaltungsbehörde
Finanzielle Informationen
Aufschlüsselung der Finanzmittel nach Prioritätsachse
Prioritätsachse | Investitionen der EU | Nationaler öffentlicher Beitrag | Öffentlicher Beitrag insgesamt |
---|---|---|---|
Wirtschaftliche und soziale Entwicklung | 14.473.485,00 | 2.554.145,00 | 17.027.630,00 |
Nachhaltiger Umgang mit Bodenschätzen | 11.578.788,00 | 2.043.316,00 | 13.622.104,00 |
Technische Unterstützung | 2.894.697,00 | 510.829,00 | 3.405.526,00 |
Insgesamt | 28.946.970,00 | 5.108.290,00 | 34.055.260,00 |