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Operationelles Programm 'Kanarische Inseln'

Operationelles Programm für die Strukturinterventionen der Gemeinschaft unter Beteiligung des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) im Rahmen des Ziels „Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung“ in der Autonomen Gemeinschaft der Kanarischen Inseln

Programmbeschreibung

Am 3. Dezember 2007 hat die Europäische Kommission das operationelle Programm für die Strukturinterventionen der Gemeinschaft unter Beteiligung des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) im Rahmen des Ziels „Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung“ der Autonomen Gemeinschaft der Kanarischen Inseln angenommen. Die Gesamtkosten des Programms belaufen sich auf 1,67 Mrd. EUR, zu denen die Gemeinschaft einen Beitrag in Höhe von 1,02 Mrd. EUR leistet.

1. Strategische Ziele und Prioritäten des operationellen Programms

Das Programm soll die Autonome Gemeinschaft der Kanarischen Inseln zum einen dabei unterstützen, den Rückstand im Bereich Forschung und Entwicklung aufzuholen und hierzu ihr spezifisches Potenzial zu nutzen (Artenvielfalt, Fischerei und Seeverkehr, erneuerbare Energiequellen ...). Zum anderen soll es ihr ermöglichen, strukturelle Entwicklungshindernisse anzugehen (schlechte Erreichbarkeit aufgrund der Insellage und der großen Entfernung vom europäischen Kontinent, territoriale Zersplitterung der sieben Inseln umfassenden Inselgruppe, hügelig-bergige Landschaft, die nur wenig Raum für Wirtschaftstätigkeiten bietet, fragile Umwelt).

Das Programm soll maßgeblich zur Verwirklichung der Zielvorgaben der Lissabon-Strategie beitragen (78% der Ausgaben werden den „Lissabon-Prioritäten“ gelten)

2. Abschätzung der Folgen der Investition durch die EU

Folgende Programmauswirkungen werden erwartet (Schätzwerte):

  • Schaffung von 8.700 Arbeitsplätzen
  • Mobilisierung privater Investitionen in Höhe von etwa 814 Mio. EUR
  • Verdreifachung des Anteils der Ausgaben für Forschung und Entwicklung am regionalen BIP
  • Internet-Anschluss nahezu sämtlicher Haushalte und Unternehmen
  • Steigerung des Anteils der privaten Investitionen im Bereich Forschung und Entwicklung um 74%
  • Verringerung der Treibhausgasemissionen um rund 9%
  • Steigerung des Anteils der erneuerbaren Energiequellen an der installierten Gesamtkapazität um 40%.

3. Prioritätsachsen

1) Entwicklung der wissensgestützten Wirtschaft:

Auf der Grundlage des von den Kanarischen Inseln vorgelegten Plans „Forschung-Entwicklung-Innovation 2007-2013“ sollen im Rahmen dieser Priorität die regionalen Investitionen in die Forschung und Entwicklung sowie der Anteil der diesbezüglichen privaten Investitionen gesteigert werden, um eine wirtschaftliche Diversifizierung herbeizuführen, die die Region weniger vom Tourismus abhängig macht.

Das Programm soll kanarische Technologiezentren und Hochschulen dabei unterstützen, ihr Angebot im Bereich Forschung und Entwicklung zu erweitern und den Technologietransfer zugunsten kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) erleichtern; diese prägen die regionale Produktionsstruktur (89% der Unternehmen beschäftigen 1 bis 5 Mitarbeiter). Mit Hilfe des Programms sollen insbesondere ein Zentrum für unternehmensnahe Innovationsdienstleistungen und Branchenverbände, die Synergieeffekte zwischen Unternehmen fördern, aufgebaut werden.

2) Forschung und Entwicklung durch und für Unternehmen

Ziele im Rahmen dieser Priorität sind die Förderung der unternehmerischen Initiative auf den Kanarischen Inseln, die räumliche Erschließung von Wirtschaftsgebieten mit den etwa erforderlichen Anpassungen und die Förderung der Internationalisierung der Produktionsstruktur.

Hauptzielgruppe der Maßnahmen im Rahmen dieser Priorität sind die KMU. Besondere Aufmerksamkeit sollen dem Bereich Umweltinnovationen sowie neuen Wegen für einen leichteren Kapitalzugang der Unternehmen gewidmet werden.

3) Umwelt, Wasserressourcen, Risikovermeidung

Angesichts der Wasserknappheit auf den Kanarischen Inseln sind die Verbesserung der Wasserinfrastrukturen und eine effizientere Wassernutzung besonders wichtige Aufgaben. Vorgesehen sind in erster Linie der Bau weiterer Meerwasserentsalzungsanlagen und die Modernisierung der vorhandenen Anlagen für die Wasserversorgung in der Landwirtschaft.

Zum Schutz der biologischen Vielfalt werden Maßnahmen in den folgenden Bereichen durchgeführt: Wiederherstellung von Lebensräumen und Arten, Bau von Infrastrukturen für den Erhalt der Artenvielfalt bzw. für die Sensibilisierung der Öffentlichkeit, Erwerb von Instrumenten für die Überwachung und Beobachtung der Meeresumwelt sowie Ankauf von Schutzgebieten für den Erhalt und die Regeneration der Umwelt.

4) Verkehr und Energie

Hauptziele im Rahmen dieser Priorität sind zum einen die bessere Anbindung der Autonomen Gemeinschaft der Kanarischen Inseln an die Außenwelt und zum andern die Verringerung der Erdölabhängigkeit der Inselgruppe, die ihren Energiebedarf zu 90% durch Erdöl deckt.

Die Maßnahmen im Verkehrsbereich werden den Flughafen- und Hafeninfrastrukturen gelten, deren Sicherheit, Qualität und internationale Wettbewerbsfähigkeit verbessert werden sollen. Sie betreffen in erster Linie die Flughäfen auf Gran Canaria, die Flughäfen Teneriffa Nord und Süd sowie den Ausbau der Kaianlagen, Terminals und Güterumschlagsflächen verschiedener Häfen.

Das Programm sieht zudem die Unterstützung des Baus zweier Anlagen zur Regasifizierung von verflüssigtem Erdgas auf Teneriffa bzw. Gran Canaria sowie verschiedene Projekte auf dem Gebiet erneuerbare Energiequellen vor (Windkraft Sonnenenergie, Biomasse, Wasserkraft, Erdwärme).

5) Nachhaltige lokale und städtische Entwicklung.

Im Rahmen dieser Priorität soll der territoriale Zusammenhalt durch integrierte Projekte zur Erneuerung städtischer und ländlicher Gebiete gestärkt werden, die in kleinen und mittleren Gemeinden durchgeführt werden. Außerdem sollen eine Einbeziehung der Bürger in die öffentliche Verwaltung und die Verbesserung der lokalen Dienstleistungen gefördert werden.

6) Soziale Infrastruktur

Ziel im Rahmen dieser Priorität ist es, die Kanarischen Inseln beim Abbau von Infrastrukturdefiziten namentlich im Gesundheitswesen zu unterstützen; diese sind auf die hohen Nachfrage (Anstieg der Wohnbevölkerung und der Saisonaufenthalte) und die territorialen Zersplitterung zurückzuführen.

Mit den vorgesehenen Maßnahmen soll das Netz der Gesundheitszentren und Krankenhäuser der Autonomen Gemeinschaft der Kanarischen Inseln bedarfsgerecht ausgebaut und die Ausstattung der vorhandenen Gesundheitszentren verbessert werden.

7) Technische Hilfe und Stärkung der institutionellen Kapazitäten

Die technische Unterstützung ermöglicht die Kofinanzierung von Tätigkeiten der Verwaltung, Beobachtung, Bewertung, Moderation, Information und Kommunikation.

8) Senkung der Mehrkosten, die die Entwicklung der Gebiete in äußerster Randlage behindern (Investitionsausgaben)

Das Ziel im Rahmen dieser Priorität ist der Ausbau der Infrastrukturen, die zur Überwindung der durch die äußerste Randlage bedingten Entwicklungshindernisse erforderlich sind, insbesondere im Hinblick auf eine bessere Erreichbarkeit. Finanzierungsschwerpunkt werden daher die Verkehrs- und Telekommunikationsinfrastrukturen sein. Die Maßnahmen werden in erster Linie die kleineren Inseln des Archipels, weniger hingegen die „Hauptinseln“ Teneriffa und Gran Canaria betreffen.

9) Senkung der Mehrkosten, die die Entwicklung der Gebiete in äußerster Randlage behindern (Betriebskosten)

Die Betriebskosten öffentlicher und privater Dienstleistungen sind in Gebieten in äußerster Randlage höher als auf dem Kontinent, insbesondere wenn es sich wie im Falle der Kanarischen Inseln um eine abgelegene Inselgruppe mit bergiger Landschaft handelt. Das Hauptziel im Rahmen dieser Priorität besteht darin, die höheren Betriebskosten auszugleichen, die durch die schlechte Erreichbarkeit und die territoriale Zersplitterung verursacht werden. Mit den geplanten Finanzierungen werden daher in erster Linie Beihilfen für den See- und Luftfrachtverkehr und die Errichtung neuer Verkehrsverbindungen unterstützt.

4. Verwaltungsbehörde

Finanzielle Informationen

Aufschlüsselung der Finanzmittel nach Prioritätsachse

Prioritätsachse Investitionen der EU Nationaler öffentlicher Beitrag Öffentlicher Beitrag insgesamt
Entwicklung der wissensgestützten Wirtschaft: 112.422.816,00 19.839.319,00 132.262.135,00
Forschung und Entwicklung durch und für Unternehmen 105.973.570,00 35.324.524,00 141.298.094,00
Umwelt, Wasserressourcen, Risikovermeidung 66.016.196,00 22.005.399,00 88.021.595,00
Verkehr und Energie 103.570.542,00 41.801.914,00 145.372.456,00
Nachhaltige lokale und städtische Entwicklung 32.386.826,00 10.795.610,00 43.182.436,00
Soziale Infrastruktur 108.121.435,00 36.040.477,00 144.161.912,00
Technische Hilfe und Stärkung der institutionellen Kapazitäten 1.113.704,00 196.538,00 1.310.242,00
Senkung der Mehrkosten, die die Entwicklung der Gebiete in äußerster Randlage behindern (Investitionsausgaben) 244.846.336,00 244.846.336,00 489.692.672,00
Senkung der Mehrkosten, die die Entwicklung der Gebiete in äußerster Randlage behindern (Betriebskosten) 244.846.336,00 244.846.336,00 489.692.672,00
Insgesamt 1.019.297.761,00 655.696.453,00 1.674.994.214,00