Die Carinthian Tech Research – die im Juli 2019 mit Silicon Austria Labs (SAL) fusionierte und nun unter diesem Namen firmiert – ist eine der größten österreichischen Forschungseinrichtungen auf dem Gebiet der intelligenten Sensortechnologie und Systemintegration. Mehr als 100 Forschende arbeiten hier in Zusammenarbeit mit der Industrie an der Entwicklung von Sensoren, Leistungs- und Hochfrequenzelektronik (HF) und den damit verbundenen Montage- und Heterointegrationstechnologien. Durch EU-Fördermittel konnte SAL die neuesten Mess- und Prozessgeräte für seinen Reinraum erwerben, der sich über eine Gesamtfläche von 300 m² erstreckt und das Herzstück des Standorts in Villach bildet.
Neue Ausrüstung für führendes österreichisches Forschungszentrum Silicon Austria Labs
- 29 January 2020
Mit der Möglichkeit, technologische Entwicklungen im Forschungsreinraum in die Pilot- und Vorserienphase zu bringen, wird die Forschungs- und Entwicklungszusammenarbeit für viele Industriepartner noch interessanter. Dadurch können sie das Miniaturisierungspotenzial ihrer Produkte ausschöpfen, die Steuerungstechnik auf immer kleinerem Raum unterbringen und mikrosensitive Systeme so effizient wie möglich integrieren.
Die neue Ausrüstung ermöglicht es Forschungsteams, eine Reihe von Forschungs- und Entwicklungsprozessen nicht nur über Simulationen, sondern nun auch physisch durchzuführen. Dadurch werden Untersuchungen zur Herstellung und Charakterisierung von Teststrukturen für die Fertigung von Mikrosensoren auf Mikrochip-Ebene unterstützt.
Dies wirkt sich wiederum positiv auf die Analyse von Produktionstechnologien, Materialkombinationen und deren Wechselwirkungen, auf die Entwicklung von Prototypen intelligenter mikroelektronischer Komponenten oder Teilsysteme und auf die Integration dieser Komponenten in größere Anwendungen oder Systeme aus, die als koordiniertes Ganzes funktionieren.
Forschung zur Verbesserung des Alltags
Die Systemintegration intelligenter Sensoren bildet die Grundlage für Innovation und die Schaffung intelligenter Produkte und Dienstleistungen in einer Reihe von Bereichen, die das Potenzial haben, den Alltag der Menschen zu verbessern. Dazu gehören Mobilität, Mobiltelefonie, Haushaltsgeräte, das Internet der Dinge, Produktionsprozesse, Lebensmittelsicherheit, Maschinenbau sowie Medizin-, Umwelt- und Energietechnologien.
Die für die Systemintegration erforderlichen Fertigungsverfahren müssen unter möglichst sauberen Bedingungen durchgeführt werden, da selbst kleinste Verunreinigungen ein komplettes Sensorsystem wertlos machen können. Daher wird sichergestellt, dass die Lüftungs- und Klimatechnik, die Stromanschlüsse, die Mess- und Regeltechnik sowie die Versorgungseinrichtungen der Reinräume von SAL den höchsten technischen Standards für diese Art von Tätigkeit entsprechen.
Vorteile für Industriepartner
Aufgrund des geballten Fachwissens des SAL-Teams waren seine Dienste als Forschungspartner bereits regional, national und international gefragt. Neue Investitionen in Spitzentechnologie machen die Zusammenarbeit bei Innovationsprojekten für Industrieunternehmen nun noch interessanter.
SAL bietet diesen Unternehmen einen schnellen und kostengünstigen Zugang zu Fachwissen, leistungsfähiger Infrastruktur und internationalen Netzwerken und trägt so dazu bei, die Region Kärnten als Innovationszentrum und attraktiven Wirtschaftsstandort zu positionieren und auf europäischer Ebene zu profilieren. Die daraus hervorgehenden Kooperationsprojekte, darunter zwei in Vorbereitung befindliche Projekte mit der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt und der Fachhochschule Kärnten, fördern die Zusammenarbeit zwischen Partnern aus Wissenschaft und Industrie.
Darüber hinaus schafft und erhält die Technologie Arbeitsplätze und hält Fachkräfte in Kärnten, wodurch die Wettbewerbsfähigkeit der Region gestärkt wird. SAL benötigt qualifizierte Forschende. Dank des Projekts sind sechs neue Stellen zu besetzen. Von Studierenden wird das Zentrum für die Arbeit an Diplomarbeiten und Dissertationen genutzt.
Gesamtinvestition und EU-Mittel
Die Gesamtinvestition für das Projekt „Forschungsreinraum-Equipment 2017“ beläuft sich auf 2 000 000 EUR, von denen 1 360 000 EUR aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung im Rahmen des operationellen Programms „Investitionen in Wachstum und Beschäftigung“ für den Programmplanungszeitraum 2014-2020 finanziert werden. Die Investition fällt unter die Priorität „Arbeitsplätze, Wachstum und Investitionen“.