Ein deutsches Unternehmen, das Materialien für den Bau herstellt, hat mit Hilfe von EU-Mitteln eine neue Mischtechnik entwickelt, dank der sich die CO2-Emissionen bei der Herstellung von Beton senken lassen. Dank weiterer Investitionen in erneuerbare Energien wird das Unternehmen die CO2-Emissionen seiner Produktionsanlagen in Hessen um etwa 272 Tonnen pro Jahr verringern können.
Deutsches Unternehmen stellt umweltfreundlicheren Zement her
- 17 June 2020
Für unser Projekt war der Europäische Fonds für regionale Entwicklung von entscheidender Bedeutung. Ohne ihn wären wir nicht in der Lage gewesen, die Entwicklung dieser neuen, nachhaltigeren Zementmischung finanziell zu unterstützen. Ohne den Fonds wäre dieses Produkt wahrscheinlich nie auf den Markt gekommen.
Beton ist wegen seiner zahlreichen Vorteile – u. a. Stabilität, geringe Kosten und die Fähigkeit, Wärme aufzunehmen und zu speichern – ein beliebtes Baumaterial. Doch für jede Tonne Beton, die hergestellt wird, werden 630 kg Treibhausgase freigesetzt, die zum Klimawandel beitragen.
Bei der Herstellung von Beton sind die Bestandteile Zement und Zellulose für die höchsten CO2-Emissionen verantwortlich. Mit der neuen, 2018 entwickelten Mischtechnik der Frank Breul GmbH lässt sich der Anteil dieser Rohstoffe durch die Verwendung von CO2-neutralem Sand verringern. 30 % weniger Zement sind dadurch notwendig. Das Ergebnis: Beton von höherer Qualität und weniger Treibhausgase.
Die richtige Mischung
Die Frank Breul GmbH mit Sitz in Burghaun-Rothenkirchen bei Fulda ist ein erfolgreiches lokales Unternehmen mit 25 Beschäftigten und einem internationalen Handelsnetz. Das Unternehmen ist u. a. in der Herstellung und im Vertrieb von Abstandshaltern aus Faserbeton für die Bauindustrie tätig.
Faserbeton-Abstandshalter sind kleine Teile, die zur Ausrichtung der Stahlbetonstäbe in Bauwerken aus Beton verwendet werden. Sie garantieren den richtigen Abstand zwischen den Beton- und Stahlelementen beim Betonieren.
Insgesamt ist die Branche für rund 9 % der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich. Durch Verkleinerung des CO2-Fußabdrucks dieser kleinen, aber wichtigen Abstandshalter kann die ganze Branche nachhaltiger werden.
Dank der neuen Technologie konnte das Unternehmen seine CO2-Ausstoß bereits um insgesamt 250 Tonnen pro Jahr senken.
Für eine sauberere Produktion
Um noch umweltfreundlicher zu werden, hat das Unternehmen außerdem in erneuerbare Energien investiert. Solarpaneele liefern grünen Strom, und in der Betonfabrik wird in der Produktion ein Solartrockner eingesetzt. Beides zusammen spart pro Jahr rund 60 000 kW Strom. Das entspricht der Menge an Treibhausgasen, die sieben Autos pro Jahr ausstoßen. Insgesamt werden 25 % an Strom und damit weitere 22 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart.
Gesamtinvestition und EU-Mittel
Die Gesamtinvestition für das Projekt „CONCRETE GREEN – Neuartige Herstellung von Faserzement unter Verwendung erneuerbarer Energie“ beläuft sich auf 1 538 900 EUR, an der sich der Europäische Fonds für regionale Entwicklung mit 461 670 EUR im Rahmen des operationellen Programms „Hessen EFRE“ für den Programmplanungszeitraum 2014-2020 beteiligt. Die Investition fällt unter die Priorität „Förderung der Verringerung der CO2-Emissionen“.