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Förderung der Nutzung von Erdwärme in der Region Brüssel-Hauptstadt

  • 27 September 2019

Das Ziel von BruGeo besteht in der Erschließung des geothermischen Potentials der Region Brüssel, insbesondere der oberflächennahen Geothermie in Verbindung mit einer Wärmepumpe. Durch die Kartierung des geothermischen Potentials von Brüssel kann der Rückgriff auf diese saubere und erneuerbare Energiequelle gefördert werden. Das Projekt soll die wichtigsten aktiven Akteure im Bereich der Erdwärme in Brüssel zusammenbringen und durch die Entwicklung von KMU die wirtschaftliche Aktivität in diesem Sektor stärken.

Durch eine bessere Charakterisierung des Brüsseler Untergrunds konnte eine Kartierung des geothermischen Potentials von Brüssel erfolgen. Mithilfe dieses Werkzeugs hat letztendlich jeder Bürger eine einfache Möglichkeit, die mit der Installation einer Erdwärmeanlage verbundenen Vorteile für seine Wohnung einzuschätzen.

Pierre Gerard, beigeordneter Professor an der Université Libre de Bruxelles

Das Projekt BruGeo hat das Ziel, in der Region Brüssel-Hauptstadt die Nutzung von Erdwärme für Heizungs- und Kühlungsanwendungen in Gebäuden oder für die Speicherung von Energie zu fördern. Erdwärme ist nicht nur eine saubere Ressource, was Gasemissionen betrifft, sondern auch unerschöpflich und somit in doppelter Hinsicht von Vorteil. Somit hat sie auch ihren Platz im Energiemix der Zukunft, bleibt jedoch trotz ihres Potentials viel zu wenig genutzt.

Hierfür gibt es hauptsächlich zwei Gründe:

Die Technik ist Architekten bzw. Bauherrn oft nicht bekanntDie mangelnde Kenntnis des Untergrunds in Brüssel behindert Investitionen im Zusammenhang mit den notwendigen Vorstudien für größere Gebäude.

Charakterisierung der Böden

Für die Entwicklung der Erdwärme ist vor allem eine bessere Kenntnis des Brüsseler Untergrunds vonnöten, denn die Art und die Bedingungen des Untergrunds haben Auswirkung auf die Effizienz und somit auf die Größe der einzurichtenden Systeme. So werden zunächst die Informationen der verschiedenen Projektpartner zusammengeführt und gezielt die Bereiche betrachtet, über die es nur eingeschränkte Kenntnisse gibt. Anschließend werden in diesen Bereichen Feldversuche durchgeführt, um den Untergrund besser charakterisieren zu können.

Das Projekt umfasst auch die Betrachtung der Änderung der Gesetzesvorschriften, die zu Beginn dieses Projekts nicht an diese Art von Technologie angepasst waren.

Ein Teil des Projekts ist zudem der Kommunikation und der Förderung der Technik unter den verschiedenen Zielgruppen (Bürger, Architekten, Energieplanungsbüros, Installateure und Bohrunternehmen) gewidmet.

Bedeutende Fortschritte und Kommunikationsmaßnahmen

An einer Reihe von Brüsseler Standorten wurden bereits Versuche (Bohrungen, Pumptests, eine Charakterisierung der geothermischen Eigenschaften etc.) ausgeführt, wobei der Schwerpunkt auf Gesteinsschichten gelegt wurde, die in Brüssel in einer Tiefe von über 100 m anzutreffen sind. Diese Schichten werden im Allgemeinen nicht für Erdwärme genutzt, obwohl sie ein enormes Potential besitzen.

Im Frühjahr 2020 soll eine Kartografie des geothermischen Potentials von Brüssel ins Internet gestellt werden. Diese bietet allen Personen eine Vorbemessung für eine geothermische Anlage (Anzahl der Sonden, Tiefen) entsprechend dem jeweiligen Standort und den energetischen Bedürfnissen des Gebäudes. Auch ein Kataster der bestehenden Anlagen in der Region Brüssel wurde erstellt. Parallel dazu wurden die Gesetzesvorschriften zu geothermischen Anlagen überarbeitet. Ferner wurden Kommunikationsveranstaltungen (eine Konferenz für die breite Öffentlichkeit zur populärwissenschaftlichen Information über Erdwärme, eine Spezialkonferenz für Planungsbüros und Installateure zu den Besonderheiten der Erdwärme in Brüssel etc.) organisiert. Schließlich wurde eine Website erstellt, die alle für die Ausführung eines Erdwärmeprojekts in Brüssel notwendigen Informationen enthält.

Vier Forscher (Universität, Forschungszentrum) werden direkt von dem Projekt finanziert. Darüber hinaus profitierten eine Reihe von Unternehmen im Rahmen des Projekts von einer nichtfinanziellen Unterstützung. Letztendlich kann eine häufigere Nutzung der geothermischen Energie dank einer zweckmäßigeren und nachhaltigeren Nutzung von Energie zur Energiewende in Brüssel beitragen.

 

Gesamtinvestition und EU-Mittel

Die Gesamtinvestition für das Projekt „BruGeoThermap“ beläuft sich auf 1 085 145 EUR, an der sich der Europäische Fonds für regionale Entwicklung mit 485 125 EUR im Rahmen des Kooperationsprogramms „FEDER PO Bruxelles Région Capitale/EFRO OP Brussel Hoofdstedelijk Gewest“ für den Programmplanungszeitraum 2014-2020 beteiligt. Die Investition fällt unter die Priorität „Energieunion und Klima“.