Neues Europäisches Bauhaus: Neue Maßnahmen und Finanzierungsmöglichkeiten zur Verbindung von Nachhaltigkeit mit Stil und Inklusion

  • 15 September 2021
Neues Europäisches Bauhaus: Neue Maßnahmen und Finanzierungsmöglichkeiten zur Verbindung von Nachhaltigkeit mit Stil und Inklusion

Heute nimmt die Kommission eine Mitteilung an, in der sie das Konzept des Neuen Europäischen Bauhauses vorstellt. Dazu gehören eine Reihe politischer Maßnahmen und Finanzierungsmöglichkeiten. Das Projekt zielt darauf ab, den Wandel in verschiedenen Wirtschaftszweigen wie dem Baugewerbe und der Textilindustrie zu beschleunigen, um allen Bürgerinnen und Bürgern den Zugang zu kreislauforientierten und weniger CO2-intensiven Gütern zu ermöglichen.

Das Neue Europäische Bauhaus ergänzt den europäischen Grünen Deal um eine kulturelle und kreative Dimension, um zu zeigen, wie nachhaltige Innovationen greifbare und positive Erfahrungen in unserem Alltag ermöglichen können.

Für die Finanzierung werden rund 85 Mio. EUR für Projekte des Neuen Europäischen Bauhauses aus EU-Programmen im Zeitraum 2021-2022 bereitgestellt. Das Neue Europäische Bauhaus wird in viele andere EU-Programme als Kontextelement oder eine Priorität ohne zuvor festgelegtes eigenes Budget aufgenommen.

Die Mittel werden aus verschiedenen EU-Programmen bereitgestellt, darunter dem Programm Horizont Europa für Forschung und Innovation (insbesondere den Missionen im Rahmen von Horizont Europa), dem LIFE-Programm für Umwelt- und Klimapolitik und dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung. Darüber hinaus wird die Kommission die Mitgliedstaaten auffordern, die zentralen Werte des Neuen Europäischen Bauhauses in ihren Strategien für die territoriale und sozioökonomische Entwicklung anzuwenden und die entsprechenden Teile ihrer Aufbau- und Resilienzpläne sowie die kohäsionspolitischen Programme dahingehend zu nutzen, eine bessere Zukunft für alle zu schaffen.

Die Kommission wird ein Labor des Neuen Europäischen Bauhauses einrichten – einen „Think-and-Do-Tank“ für die gemeinsame Gestaltung, das Prototyping und die Erprobung neuer Instrumente, Lösungen und politischer Empfehlungen. Das Labor wird den kollaborativen Geist der Bewegung fortführen, der verschiedene soziale Schichten zusammenbringt und sich an Gesellschaft, Wirtschaft und Politik wendet. So sollen sich Menschen begegnen und gemeinsam neue kreative Lösungen gefunden werden.

Die Mitteilung orientiert sich an den über 2000 Beiträgen aus ganz Europa und aus Drittländern, die während der Phase der gemeinsamen Gestaltung von Januar bis Juli bei der Kommission eingingen.

Eine wachsende Bewegung fördern

Im Januar 2021 wurde die Phase der gemeinsamen Gestaltung des Neuen Europäischen Bauhauses eingeleitet, um ästhetische, nachhaltige und inklusive Lösungen für unsere Lebensräume auszuloten und einen Beitrag zur Verwirklichung des europäischen Grünen Deals zu leisten. In der ersten Phase wurden alle aufgefordert, sich an Gesprächen zu beteiligen, um die Art und Weise unseres Zusammenlebens neu zu denken. Dieser Austausch floss in die heute angenommene Mitteilung zum Neuen Europäischen Bauhaus ein.

Die gemeinsame Gestaltung wird auch künftig von wesentlicher Bedeutung sein, und sie wird sich im Lichte der ersten konkreten Ergebnisse durch Beurteilungen und Überprüfungen weiterentwickeln. Daher wird die Kommission die Zusammenarbeit mit der wachsenden Gemeinschaft des Neuen Europäischen Bauhauses aus engagierten Einzelpersonen, Organisationen und Behörden weiter intensivieren. 

Die Bewegung lässt sich auch von bestehenden attraktiven, nachhaltigen und inklusiven Orten und Projekten in Europa inspirieren. Bei den ersten im Rahmen des Neuen Europäischen Bauhauses ausgelobten Preisen werden diese Errungenschaften ausgezeichnet. Es werden Preise in zehn Kategorien – von „Produkten und Lebensstil“ bis hin zu „Neu erfundene Orte der Begegnung und des Austauschs“ – vergeben. Der Bereich „Neues Europäisches Bauhaus – Aufsteigende Sterne“, der ausschließlich unter 30-Jährigen offensteht, unterstützt und ermutigt die jüngere Generation, weiterhin neue Ideen und spannende Konzepte zu entwickeln. Die Gewinner werden ihre Auszeichnungen bei einer Preisverleihung am 16. September erhalten.

Äußerungen aus dem Kreis der Kommissionsmitglieder:

Präsidentin Ursula von der Leyen erklärte:

„Das Neue Europäische Bauhaus verbindet die große Vision des europäischen Grünen Deals mit konkreten Veränderungen vor Ort – Veränderungen, die unser tägliches Leben verbessern und die die Menschen konkret erfahren können – in Gebäuden, im öffentlichen Raum, aber auch in Form von Mode oder Möbeln. Mit dem Neuen Europäischen Bauhaus soll ein neuer Lebensstil geschaffen werden, der Nachhaltigkeit mit gutem Design in Einklang bringt, weniger Kohlenstoff benötigt und inklusiv und erschwinglich für alle ist.“

Die EU-Kommissarin für Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend, Mariya Gabriel, führte aus: „Durch die Verknüpfung von Wissenschaft und Innovation mit Kunst und Kultur und durch einen ganzheitlichen Ansatz wird das Neue Europäische Bauhaus Lösungen finden, die nicht nur nachhaltig und innovativ, sondern auch für uns alle zugänglich, erschwinglich und lebensbereichernd sind.“

Die für Kohäsion und Reformen zuständige Kommissarin Elisa Ferreira erklärte: „Mit seinem interdisziplinären und partizipativen Ansatz stärkt das Neue Europäische Bauhaus die Rolle der lokalen und regionalen Gemeinschaften, der Wirtschaft, der Innovatoren und kreativen Köpfe, die zusammenarbeiten, um unsere Lebensqualität zu verbessern. Die Kohäsionspolitik wird neue Ideen in Maßnahmen auf lokaler Ebene übersetzen.“

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