Falls Sie diese E-Mail nicht lesen können, klicken Sie hier um zur Online-Version zu gelangen .
   
European Commission Logo

EU-NACHRICHTEN

DIE EU IN DEUTSCHLAND

EU-Flagge weht vor dem Brandenburger Tor in Berlin

Editorial

Liebe Leserinnen, liebe Leser,  

Kurz vor Mittag drangen heute die ersten Erfolgsmeldungen vom Sondergipfel in Brüssel nach außen: Einigung erzielt, das 50-Milliarden-Euro-Paket für die Ukraine steht. Der Dank des ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenskyi ließ nicht lange auf sich warten. Die EU hat ein weiteres Mal ihre Solidarität mit der Ukraine unter Beweis gestellt. 

„Nie wieder ist jetzt“ war in der vergangenen Woche oft zu hören und zu lesen. In vielen deutschen Städten und auch in Brüssel gab es Veranstaltungen zum Internationalen Gedenktag für die Opfer des Holocaust am 27. Januar. Das Erinnern mischte sich auch in die erneuten bundesweiten Demonstrationen für die Demokratie. 

Gedenken auch an Jacques Delors: Der französische Ausnahmepolitiker und langjährige Präsident der Europäischen Kommission ist in der Weihnachtszeit im Alter von 98 Jahren gestorben. Gestern haben wir an seiner alten Wirkungsstätte in Brüssel an ihn erinnert.  

In unserer Rubrik „Europa vor Ort“ geht es dieses Mal um dürre-resistenten Hafer – die entsprechende Forschung wird mit EU-Mitteln gefördert, ganz im Sinne des europäischen Grünen Deals. Solche Geschichten geben den oft so abstrakt erscheinenden Strategien der Europäischen Union ein ganz praktisches Gesicht. Sie haben einen festen Platz in unserem Newsletter (und darüber hinaus auf unseren Social Media-Accounts und bald auch auf unserer Website).  

Viele Grüße vom Presseteam der Vertretung der Europäischen Kommission in Berlin. Haben Sie noch eine schöne Woche!

Highlights

Bei der außerordentlichen Tagung des Europäischen Rates in Brüssel ging es heute um viel: Der Mittelfristige Finanzrahmen MFR (2021-2027) wird turnusgemäß zur Halbzeit überprüft, und ein zentraler Baustein ist die Frage: Wie geht es mit der finanziellen Unterstützung der EU für die Ukraine weiter? 26 der 27 Mitgliedstaaten waren sich über die Details schon beim Gipfel im Dezember einig, aber eben nicht alle 27. Im Einladungsschreiben hatte Ratspräsident Charles Michel gemahnt: “Für eine Einigung zu sorgen, ist ausschlaggebend für unsere Glaubwürdigkeit – und nicht zuletzt für unsere Zusage, die Ukraine unverbrüchlich zu unterstützen.” Gegen Mittag war dann klar: Die Einigung ist da, die Ukraine kann in den kommenden Jahren auf 50 Milliarden Euro Unterstützung durch die EU zählen. Live-Übertragungen vom Gipfel wie immer auf EbS

79 Jahre ist es nun her, dass sowjetische Soldaten (die ukrainische Front der Roten Armee) das KZ Auschwitz-Birkenau befreit haben. Gestern gab es dazu eine bewegende Gedenkstunde im Bundestag. Am Wochenende zum Internationalen Gedenktag an die Opfer des Holocaust hatte die Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen betont: “´Nie wieder´ gilt jetzt!”. Der beispiellose Anstieg antisemitischer Handlungen in ganz Europa erinnere an die dunkelste Zeit unserer Geschichte. Doch: “Es ist kein Platz für antisemitischen Hass, schon gar nicht hier in Europa.” Von der Leyens Erklärung in voller Länge hier nachzulesen, eine Zusammenfassung hier, ein Video mit Kommissarinnen und Kommissaren hier.  

Er war der “Ehrenbürger Europas”, ein Mann, der das Europa, wie wir es heute kennen, maßgeblich geprägt hat: Jacques Delors. Kurz nach Weihnachten ist er im Alter von 98 Jahren gestorben. Zehn Jahre lang, von 1985 bis 1995, hat er die Europäische Kommission geleitet. Er hat die europäische Integration vorangetrieben und die Grundlagen gelegt für den Maastricht-Vertrag, für die die Wirtschafts- und Währungsunion. Zur Feierstunde gestern Abend im Berlaymont, dem Hauptsitz der Europäischen Kommission, kamen Angehörige, viele Staats- und Regierungschefs, Mitglieder des diplomatischen Corps. Zusammenfassende Informationen hier, ergänzend das Video der Rede von Ursula von der Leyen. Eine Zusammenstellung von Videos der Feierstunde finden Sie wie gewohnt bei EbS

Bei den sogenannten “Frühstücksrichtlinien” hat sich etwas getan: eine politische Einigung von Europaparlament und den 27 Mitgliedstaaten darauf, Honig, Fruchtsäfte, Konfitüren und Milch klarer zu kennzeichnen. Auf Honigverpackungen muss künftig das Herkunftsland klar angegeben sein, die Herkunftsangabe “EU” oder “Nicht-EU” reicht nicht mehr aus. Das haben wir hier auf Instagram noch mal aufbereitet. Neu auch: “Marmelade” darf als Synonym für “Konfitüre” verwendet werden, bisher geht das nur bei Zitrusfrüchten. Und für den Inhalt im Glas oder Töpfchen gilt künftig: mehr Frucht, weniger Zucker. Mehr Details zu den neuen Regelungen hier

Krebsvorsorge durch Impfung – auch das war ein großes Thema in dieser Woche. Die Europäische Kommission hat ein Paket vorgelegt, das dem Grundsatz folgt: Vorbeugen ist grundsätzlich besser als heilen. Ob Gebärmutterhalskrebs oder Hepatitis B – sichere Impfstoffe geben den Menschen in Europa eine historische Chance, solche Erkrankungen zu besiegen. Die Europäische Kommission will die EU-Staaten dabei unterstützen, die Impfquoten zu erhöhen. 

Weitere Pressemitteilungen zu aktuellen Themen finden Sie hier (Vertretung der Kommission in Berlin) und hier (Presseraum/Sprecherdienst der Kommission in Brüssel). Für unseren täglichen Newsletter kann man sich hier anmelden. Und folgen Sie uns gerne auch auf den sozialen Medien: Facebook, Twitter, Instagram.

Europa vor Ort

Die EU-Kommission fördert die Forschung rund um Erderwärmung und Klimaanpassung – auch in Deutschland  

Den Kaffee trinkt Nadia Kamal am liebsten schwarz. Ansonsten aber hat es der promovierten Bioinformatikerin der Hafer mit all seinen vielfältigen Produkten wie Hafermilch angetan. Die Forscherin von Helmholtz Munich schwärmt: „Hafer ist eine tolle Pflanze. Das Getreide ist proteinreich, hat viele Ballaststoffe und senkt den Cholesterinspiegel des Blutes sowie den Zuckerspiegel. Hafer ist einfach extrem gesund." 

Hitzebeständige Haferlinien  
 
Das Getreide hat nur ein kleines Problem. Hafer reagiert sehr empfindlich auf Trockenheit und Hitze. „In meinen Forschungen geht es darum, trockenheitsresistente Hafersorten zu entwickeln", erläutert Kamal. Künftig kann sie ihre Arbeiten mit einem Starting Grant des Europäischen Forschungsrats (ERC) vorantreiben. Die 37 Jahre alte Wissenschaftlerin ist eine von vierhundert Forscherinnen und Forschern, die zuletzt vom ERC ausgewählt wurden. Kamal sagt: „Meine Forschungsarbeiten berühren direkt den Klimawandel. Es geht um die Nahrungsmittelsicherheit einer wachsenden Weltbevölkerung in Zeiten der Erderwärmung." 

Klassische Pflanzenzucht, kombiniert mit NGT 
 
RESIST heißt das Forschungsvorhaben, an dem Nadia Kamal die Dürrebeständigkeit von Hafer untersucht. In ihrer Arbeit kombiniert die Bioinformatikerin klassische Methoden der Pflanzenzucht mit neuen Mitteln der Genomforschung. Erst jüngst wurde das komplexe Genom der Hafer-Pflanze unter der maßgeblichen Beteiligung von Nadia Kamal sowie dem Team der Plant Genome and Systems Biology Gruppe von Helmholtz Munich in Zusammenarbeit mit anderen internationalen Forschenden erfolgreich entschlüsselt. Die Ergebnisse der Pionierarbeit wurden im Fachmagazin „Nature" publiziert, das ist die Champions League der Wissenschaftsveröffentlichungen.  

Dualer Ansatz: Arbeit im Labor und auf dem Feld 

Im Zuge der ERC-Förderung ermitteln Kamal und ihr Team auf dem Feld an hunderten verschiedener Haferlinien die Beständigkeit gegen Trockenheit. Parallel wird im Labor untersucht, welche Gene und genomische Sequenzen den besonders dürreresistenten Haferpflanzen auf dem Feld die entscheidenden Vorteile bringen. So lassen sich die molekularen Mechanismen der Stressresistenz gegen Dürre beim Hafer entschlüsseln und die Dürrebeständigkeit des Getreides verbessern. Denn, so betont Kamal: „Wir verlassen uns auf wenige Nahrungspflanzen – nämlich Weizen, Mais und Reis. Mehr Biodiversität bei den Nutzpflanzen ist sehr wichtig.“ 

EU-Strategie zur Klimaanpassung  
 
Heißere Sommer, mehr Starkregen - die EU-Kommission hat bereits 2021 eine Strategie zur Klimaanpassung vorgelegt. Eine der Maßnahmen: die europäische Wissensplattform Climate-ADAPT, um Forschungsarbeiten rund um die Klimaanpassung besser zu vernetzen. EU-Forschungskommissarin Iliana Ivanova bekräftigte, Ziel sei es, die wissenschaftlichen Grundlagen zu stärken und neue Wege bei den aufkommenden Bedrohungen durch den Klimawandel zu begegnen.

Anderer Aspekt der Strategie: Prävention vor Waldbränden   

Im Programm Climate-ADAPT geht es nicht allein um die Förderung von Spitzenforschung, sondern auch um den engeren Austausch von Verwaltungserfahrungen. So wird in Sachsen mit europäischer Unterstützung an neuen Wegen zum Schutz von Wäldern vor Bränden gearbeitet. Dort fördert die EU-Kommission mit dem Projekt TSI Wildfires die grenzüberschreitende Zusammenarbeit von Behörden bei der Prävention und der Bekämpfung von Waldbränden.

So arbeiten im Erzgebirge Fachleute aus Sachsen und Tschechien mit Expertenteams aus anderen Mitgliedstaaten zusammen, um gemeinsame Lösungen in der Waldbrandbekämpfung zu erarbeiten. Teams aus Griechenland und Portugal bringen ihre Expertise aus einem Vorläuferprojekt ein. So können europaweit Erfahrungen im Waldbrand-Management zusammengeführt werden. 

Großes Potential für resilientere Hafersorten 

Nadia Kamal hat ihr Augenmerk fest auf die Zukunft der Landwirtschaft gerichtet. „Hafer hat enorm viel Potenzial", betont die Forscherin. „Unsere Forschung könnte dazu beitragen, dass Hafer gegenüber dem sich verändernden Klima resilienter wird. Das könnte es ermöglichen, diese aufstrebende Kulturpflanze auch in trockeneren Regionen erfolgreicher anzubauen."  

Weiterführender Link zur Spitzenforschung made in Europe: 
https://germany.representation.ec.europa.eu/news/europaischer-forschungsrat-400-projekte-von-spitzenforschern-werden-gefordert-deutschland-prominent-2023-09-05_de 

Europa in Zahlen

Einen Alltag ohne Internet-Nutzung können wir uns im Team gar nicht mehr vorstellen. Aber für knapp sechs Prozent der EU-Bevölkerung (im Alter von 16 bis 74 Jahren) ist genau das normal: Sie waren noch nie online. Die neuesten Eurostat-Daten vom 17. Januar 2024 belegen: Die meisten „Offliner“ gibt es in Kroatien, Griechenland und Portugal – mit Werten um 13 Prozent. Die wenigsten verzeichnet Luxemburg mit 0,4 Prozent. In Deutschland hatten im Jahr 2023 gut fünf Prozent noch nie das Internet genutzt.  

Das macht manches umständlicher. Viele Dienstleistungen werden zunehmend nur noch online angeboten, weil man mit ein paar Klicks im Netz schnell Bankgeschäfte erledigen, Tickets kaufen, Termine ausmachen kann.  

Ein Beispiel: Onlineshopping boomt, und das nicht erst seit der Corona-Pandemie. In der EU hatten im Jahr 2023 drei Viertel der Internet-Userinnen und -User (75 Prozent) zwischen 16 und 74 Jahren online eingekauft. Besonders verbreitet war E-Shopping im vergangenen Jahr in den Niederlanden (93 Prozent) und Schweden (90,5 Prozent), am anderen Ende der Liste rangiert Zypern mit 62 Prozent. Der Wert für Deutschland: knapp 83 Prozent.

Veranstaltungen

“Europa - gut für Schwaben” - unter diesem Motto ist die Münchner Vertretung der Europäischen Kommission von Freitag bis Sonntag (2. bis 4. Februar) auf der Augsburger Frühlingsausstellung afa zu finden. Und zwar am Stand D12 in Halle 1, Öffnungszeiten 10 bis 18 Uhr (letzter Einlass um 17 Uhr). Kommission, Europäisches Parlament, das Europe Direct Augsburg sowie Partnerorganisationen aus der Zivilgesellschaft stehen den Besucherinnen und Besuchern für Fragen zur Verfügung: Was bewirkt die EU im Alltag, gerade auch im Bereich Konsum und Verbraucherschutz? Wie ist das eigentlich mit der Europawahl im Juni? Und das Highlight: Beim EU-Quiz können Sie Ihr Wissen über die EU unter Beweis stellen – auf die Gewinnerinnen und Gewinner warten tolle Preise.   

Was macht eine gute Übersetzung aus? Im besten Fall löst sie bei den Leserinnen und Lesern das Gleiche aus wie das Original. Seit 2007 können jedes Jahr Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe (aktuell Jahrgang 2006) EU-weit am Übersetzungswettbewerb Juvenes Translatores teilnehmen und dabei ihr Sprachgefühl und ihren Wortschatz zeigen. Dieses Mal waren 3056 junge Menschen dabei und haben zeitgleich am PC einen Text von einer EU-Sprache in eine andere übersetzt. Nächsten Donnerstag, am 8. Februar um 11:15 Uhr, werden die 27 Gewinnerinnen und Gewinner auf YouTube bekanntgegeben, live zu verfolgen hier. Sie reisen dann im März nach Brüssel, zu einer Preisverleihung und einem Besuch der Generaldirektion Übersetzung der EU-Kommission.  

Weitere Veranstaltungen bzw. Termine finden Sie hier in unserem Überblick auf die kommenden Tage. Sie können unseren Service auch abonnieren, folgen Sie dafür dem auf der Seite eingefügten Link.

Der Newsletter ist ein Service der Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland.

Wenn Ihnen der Newsletter weitergeleitet wurde, Sie ihn aber direkt erhalten möchten, können Sie ihn hier abonnieren.

Sie können diesen Newsletter über Ihr Profil abbestellen.

Lesen Sie unsere Datenschutzerklärung.

Die Europäische Kommission ist dem Datenschutz verpflichtet. Alle personenbezogenen Daten werden in Übereinstimmung mit der Verordnung (EU) 2018/1725 verarbeitet. Bitte lesen Sie die Datenschutzerklärung.