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Deutschland und der wissenschaftliche Dienst der Europäischen Kommission

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Neuigkeiten
Berlin, München, Klingenberg und alle deutschen Gemeinden jetzt im neuen Atlas zur Demografie der JRC

In den vergangenen zehn Jahren nahm die Einwohnerzahl Deutschlands um mehr als 1,3 Millionen zu. Wie aus dem neuen Atlas zur Demografie der JRC hervorgeht, stieg im selben Zeitraum auch das Medianalter der deutschen Bevölkerung: So waren zum Beispiel im Jahr 2010 in Deutschland Frauen im Durchschnitt 45,3 Jahre alt, während das Medianalter 2020 bei 47,6 Jahren lag.

In Berlin wird es in den nächsten dreißig Jahren zu einem außergewöhnlichen Bevölkerungszuwachs um rund eine Million Menschen kommen, was einem Plus von 25 % im Vergleich zu 2020 entspricht. Ein ähnliches Wachstum wird für München erwartet, das bis Mitte des Jahrhunderts 2 Millionen Einwohner zählen wird. Auch für Köln, Hamburg und andere Städte wird ein beträchtlicher Zuwachs prognostiziert. In vielen ländlichen Gebieten wird eine gegenläufige Entwicklung zu beobachten sein: In Rahden (Kreis Minden-Lübbecke) dürfte die Einwohnerzahl um 20 % sinken, in Klingenberg in Sachsen um 30 %.

Die Forschungsergebnisse der Gemeinsamen Forschungsstelle (JRC) deuten darauf hin, dass die andauernde COVID-19-Pandemie und die Maßnahmen, mit denen die Regierung darauf reagiert, Migrationsbewegungen verändern, Migrationsrouten verlagern und die Zusammensetzung der Migrantenpopulationen weltweit wandeln könnten.

Der Atlas wird vom Wissenszentrum für Migration und Demografie der JRC veröffentlicht. Es handelt sich dabei um ein Online-Referenzinstrument, das politischen Entscheidungsträgern, Fachkräften und der breiten Öffentlichkeit Orientierung in dem komplexen Themenbereich Migration und Demografie bieten soll. In dem Atlas werden Indikatoren in Bezug auf Migration, Asyl, Integration, Demografie und Entwicklung für etwa 200 Länder aus verschiedenen internationalen Datenquellen erfasst.

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Die JRC wurde auf Oberbayern aufgrund seiner technologischen Kapazitäten aufmerksam

Das BIP pro Kopf in Deutschland dürfte sich wie das BIP pro Kopf in der EU-27 entwickeln und im Zeitraum 2018-2023 eine mittlere jährliche Wachstumsrate von 0,82 % aufweisen. Der Analyse der wirtschaftlichen Komplexität der JRC zufolge dürfte die Diversifizierung Deutschlands auf Sektorebene im Jahr 2023 in allen Sektoren des mittelhohen und hohen Komplexitätsspektrums in der Regel höher ausfallen als die Vergleichswerte.

In den Sektoren mit geringer Komplexität zeichnet sich ein ganz anderer Trend ab, was wiederum bestätigt, dass die Hightech-Fertigung in der Wirtschaft des Landes einen Schwerpunkt bildet.

Gegenstand des Berichts sind die Chemie- und die Pharmabranche. Technologische Kapazitäten werden vor dem Hintergrund möglicher Ausfuhrmärkte, auf denen Deutschland derzeit nicht tätig ist, aber es in Zukunft sein könnte, untersucht.

Im Rahmen der Analyse regionaler technologischer Kapazitäten werden die Regionen ermittelt, die am besten geeignet sind, jeden dieser Märkte zu erschließen: Für Mineralwachse beispielsweise war dies die Region Oberbayern.

In der Analyse der wirtschaftlichen Komplexität der JRC wird der Fokus vom Gesamtvolumen, d. h. von der Frage, „wie viel“ produziert ein Land (wie hoch ist das Bruttoinlandsprodukt des Landes?), auf seine einzelnen Komponenten verlagert, d. h. „was“ wird in einem Land produziert (auf welche Wirtschaftsbereiche spezialisiert sich das Land?). Die Analysen reichen von Prognosen über die Wirtschaftsleistung der Länder über eine Aufschlüsselung nach Branchen bis hin zu einer Analyse der Innovationsfähigkeit, die bis auf die regionale Ebene nach Produkten aufgegliedert wird.

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Deutschland (und die EU) sind Spitzenreiter bei der Patentierung von Eisenbahninnovationen

In einem von der JRC und der Eisenbahnagentur der Europäischen Union (ERA) veröffentlichten Bericht wird festgestellt, dass die EU bei hochwertigen Erfindungen in der Eisenbahntechnik weltweit führend ist und dass auf Deutschland 55,9 % aller in der EU verzeichneten Erfindungen entfallen. Dahinter rangieren Frankreich (17,1 %) und Österreich (12,8 %).

Aus dem Bericht geht darüber hinaus hervor, dass in der EU immer mehr hochwertige Erfindungen – vor allem in den Bereichen Eisenbahnfahrzeuge (hauptsächlich Wagenaufbauten, Federungen und Zugleistung) sowie Zugsteuerung, Zugsicherung und Signalgebung – entwickelt werden. Dies ist auf EU-Maßnahmen zur Harmonisierung des Eisenbahnverkehrs zurückzuführen, die auf die Schaffung eines einheitlichen europäischen Eisenbahnraums abzielten. Die Zahl der Patentierungen in diesen Bereichen nimmt auch weltweit zu; kontinuierliche Arbeit in diesen Bereichen ist daher von entscheidender Bedeutung, wenn es darum geht, einen Wettbewerbsvorteil zu sichern und auszubauen.

Zieht man die Zahl hochwertiger Erfindungen als Benchmark heran, so ist die EU ihrem schärfsten Mitbewerber China mit mehr als doppelt so vielen Erfindungen um Längen voraus. Wenn europäische Akteure ihre Erfindungen ausführen, dann zumeist in die USA und nach China. Diese Entwicklung hat in den letzten Jahren an Fahrt gewonnen, was darauf hindeutet, dass EU-Unternehmen ihre Produkte im Ausland erfolgreicher bewerben. Zu den 10 weltweit führenden Innovatoren für hochwertige Erfindungen zählen die sechs europäischen Unternehmen Siemens, Alstom, Bombardier, Knorr-Bremse, Plasser & Theurer sowie Voith.

Die EU ist ferner die Region mit den mit Abstand umweltfreundlichsten Erfindungen, die einen direkten Beitrag zur Eindämmung des Klimawandels leisten könnten.

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Wie schneidet Deutschland bei der Beschäftigung und der Wertschöpfung in der blauen Wirtschaft ab?

Die blaue Wirtschaft Deutschlands generiert mit rund 535 000 Arbeitsplätzen etwa 29,6 Mrd. EUR an Bruttowertschöpfung. Dem Bericht über die blaue Wirtschaft 2021 zufolge unterlag die Bruttowertschöpfung der blauen Wirtschaft in den vergangenen zehn Jahren gewissen Schwankungen, wobei ihr Beitrag zur nationalen Bruttowertschöpfung im Zeitraum 2014-2016 am geringsten ausfiel. Der Anteil der blauen Wirtschaft an der Beschäftigung ist mit rund 1,3 % jedoch relativ stabil geblieben.

Der größte Sektor der blauen Wirtschaft Deutschlands ist der Seeverkehr, der 2018 einen Anteil von 37,8 % an der gesamten Bruttowertschöpfung der blauen Wirtschaft des Landes hatte und im selben Jahr außerdem 37 % der EU-Gesamtwertschöpfung generierte. Hafenaktivitäten (18,8 %) und Küstentourismus (18,6 %) leisten ebenfalls einen wichtigen Beitrag. Was die Beschäftigung anbelangt, so entfallen 35,8 % aller Arbeitsplätze der blauen Wirtschaft auf den Küstentourismus, gefolgt vom Seeverkehr (25,9 %) und von Hafenaktivitäten (17,33 %).

Deutsche Häfen sind wichtige Hightech-Drehscheiben und zudem Dienstleister für den Offshore-Windenergiesektor. Es liegen derzeit zwar keine Daten vor, aber erneuerbare Meeresenergie (Offshore-Windenergie) ist ein rasch wachsender Sektor in Deutschland.

In ihrem 2021 veröffentlichten Bericht gibt die Europäische Kommission einen Überblick über die Leistung der Wirtschaftssektoren, die mit den Ozeanen und der Küstenumwelt zusammenhängen. Expertinnen und Experten der JRC haben daran mitgearbeitet und Modellierungen und Analysen zu Themen wie Klimawandel, Meeresverschmutzung und anderen menschlichen Auswirkungen, marinem Naturkapital und Ökosystemleistungen, Trends etablierter und neu entstehender Sektoren, einschließlich der Auswirkungen von COVID-19, beigesteuert.

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Wie der Energieverbrauch in Deutschland nachhaltiger wird

2019 belief sich der Gesamtenergieverbrauch in Deutschland auf 3601 Terawattstunden (TWh). Dem neuen Online-Tool der JRC zur Prüfung von Energieoptionen für eine nachhaltigere Zukunft zufolge dürfte er 2030 bei 2880 TWh liegen. Einer der Sektoren, in denen der spektakulärste Anstieg erwartet wird, ist der Windenergiesektor. Die aus Windkraft erzeugte und verbrauchte Energie wird in diesem Jahrzehnt von 126 auf 218 TWh ansteigen.

Im Gegenzug wird es bei herkömmlichen fossilen Energieträgern wie Gas, Öl und Kohle zu einer erheblichen Verringerung kommen.

Mit dem neuen JRC-Tool können einfache Grafiken aus komplexen Energiedaten erstellt werden, aus denen hervorgeht, wie viel Energie verbraucht wurde und woraus diese Energie gewonnen wurde. Mithilfe dieses Tools können Szenarien verglichen werden, um festzustellen, wie sich unser Energieverbrauch verändert hat, und um herauszufinden, welche Möglichkeiten es in der Zukunft dafür gibt, Energie ohne Netto-Emissionen zu erzeugen. Diese Daten sind mit dem europäischen Grünen Deal verknüpft, der darauf abzielt, die EU-Wirtschaft modern, ressourceneffizient und wettbewerbsfähig zu gestalten, sodass bis 2050 keine Netto-Treibhausgasemissionen mehr freigesetzt werden. Das Tool kann auf allen Desktop- und mobilen Geräten verwendet werden.

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SeeAlso
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Zusammenarbeit zwischen der JRC und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt im Bereich automatisiertes Fahren

Die JRC analysiert derzeit in Kooperation mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) die Ergebnisse der jüngsten Eurobarometer-Umfrage zu den Erwartungen und Bedenken im Hinblick auf das vernetzte und automatisierte Fahren.

An virtuellen Sitzungen von Schwerpunktgruppen werden Vertreter beider Einrichtungen teilnehmen.

Dabei werden wichtige Aspekte der Akzeptanz vernetzter und automatisierter Fahrzeuge eingehend behandelt, wie die Erfahrung mit automatisierten Systemen, die Bereitschaft zur Verwendung solcher Systeme, die Vorteile und Gefahren auf individueller und gesellschaftlicher Ebene und das künftige Verkehrssystem aus der Sicht der Bürgerinnen und Bürger sowie von Experten in den Bereichen Verkehr und automatisierte Fahrzeuge.

Diese Aktivitäten werden im Rahmen der Kooperationsvereinbarung fortgesetzt, die die JRC mit dem DLR zum selben Thema schließt. Im Jahr 2021 boten die Gespräche die Möglichkeit, Ergebnisse aus Deutschland und Italien zu vergleichen, die für die Veröffentlichung wissenschaftlicher Artikel verwendet werden.

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