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Deutschland und der wissenschaftliche Dienst der Europäischen Kommission

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Neuigkeiten
Das Gebiet Plön hat in Deutschland den niedrigsten Anteil an Menschen zwischen 15 und 24

Mainz, Dresden, Würzburg, Regensburg, Heidelberg, Leipzig und Jena gehören zu den Gebieten der EU mit dem höchsten Anteil an Personen zwischen 25 und 34 Jahren. Sie machen dort mehr als 27 % der Gesamtbevölkerung aus, während Plön mit 14 % am anderen Ende der Skala liegt. In Greiz und Spree-Neiße sind 31 % der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter älter als 55 Jahre.

Laut dem neuen Bericht der JRC über die demografische Landschaft der EU-Gebiete wird der Unterschied zwischen ländlichen Gebieten und Städten in Bezug auf den Anteil älterer Menschen in Deutschland ebenso wie in Dänemark bis 2050 größer werden. Dank der Nettomigrationsströme verzeichnet Deutschland eine der größten Zunahmen bei der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter. Die interne Bevölkerungsdynamik in Deutschland umfasst die Abwanderung junger Menschen von Ost nach West und in den Süden sowie in Großstädte.

Der Bericht untersucht die demografischen Daten auf verschiedenen Ebenen von Regionen bis hin zu einzelnen Stadtvierteln. Er bewertet die Auswirkungen der Bevölkerungsalterung und der demografischen Entwicklung auf die Arbeitsproduktivität, das BIP, den Zugang zu Dienstleistungen, politische Einstellungen und Wahlergebnisse in den letzten zehn Jahren und zeigt die voraussichtliche Entwicklung bis 2050. Diese neuen Erkenntnisse können dazu beitragen, die Anstrengungen zur Bekämpfung wirtschaftlicher Ungleichheiten und demografischer Ungleichgewichte zielgenau auszurichten.

Im April hat die JRC ihren „Atlas zur Demografie“ eingeführt, ein neues Instrument zur Erforschung der Bevölkerungsdynamik der EU mit einer hohen räumlichen Auflösung.

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siehe auch JRC Atlas zur Demografie
Der Copernicus-Katastrophen- und Krisenmanagementdienst (CEMS) der JRC stellt Überschwemmungen in Münster dar

Auf Ersuchen der deutschen Behörden wurde die Risiko- und Wiederaufbaukartierung des CEMS der JRC für eine rückblickende Bewertung des maximalen Hochwasserausmaßes und der Fluthöhe aktiviert, die während des Hochwasserereignisses der Ems in Münster im Februar 2021 auftraten. Aus lokalen Nachrichten ging hervor, dass das Phänomen der Schneeschmelze, das auf einen massiven Temperaturanstieg auf etwa 30 Grad zurückzuführen war, in den umliegenden Gebieten ab dem 15. Februar ausgedehnte Überschwemmungen verursacht hat.

Ergebnis der Aktivierung der Risiko- und Wiederaufbaukartierung am Beispiel des Hochwassers in Münster im Februar 2021

Es kam zu einem schnellen Schmelzprozess und einem raschen Anstieg der Wasserpegel in den lokalen Wasserkörpern. Infolgedessen traten zahlreiche Flüsse um Münster über ihre Ufer und es kam zu Überschwemmungen in der Nähe von Pleistermühle, wo Anliegerinnen und Anlieger betroffen waren und Ackerland unter Wasser stand.

Die Nebenflüsse der Ems wiesen einen deutlich höheren Wasserstand auf als üblich. So erreichte insbesondere die Werse in Albersloh einen Wasserstand von 2,20 m, wo sie normalerweise nur 50 cm Wasser führt; die Roxeler Aa erreichte bei einem normalen Wasserstand von 25 cm einen Höchststand von 2,10 m und in Wolbeck stieg der Wasserpegel auf 2,70 m, was 1,80 m über dem normalen Wasserstand liegt.

Der CEMS ist einer von sechs zentralen Diensten des Erdbeobachtungsprogramms Copernicus der Europäischen Union. Er liefert Geoinformationen, die hauptsächlich aus Satellitenbildern gewonnen werden, um die am Katastrophenmanagement Beteiligten zu unterstützen.

Die Europäische Kommission hat im April ein Wissenszentrum für Erdbeobachtung ins Leben gerufen, damit die EU für die Gestaltung ihrer Politik größtmöglichen Nutzen aus dem durch Erdbeobachtung gewonnenen Wissen ziehen kann. Dies gilt insbesondere für das europäische Programm Copernicus. Die JRC kümmert sich um das Gesamtmanagement und fungiert als Motor für den Betrieb des Wissenszentrums.

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siehe auch Wissenszentrum für Erdbeobachtung
COVID-19 gefährdet Arbeitsplätze in deutschen Start-ups

Die COVID-19-Krise wird junge Unternehmen wahrscheinlich stark treffen und zu einem Rückgang der Gründungsrate, einem höheren Marktaustritt junger Unternehmen und einem geringeren Wachstum von Start-ups führen. Gemäß dem EU-Start-up-Rechner werden diese Entwicklungen in Deutschland vermutlich erhebliche Arbeitsplatzverluste nach sich ziehen, wobei die Abweichung vom Beschäftigungstrend im Jahr 2020 bis zu 0,6 % betragen wird. Bis 2030 könnte sich der kumulierte Beschäftigungsverlust auf bis zu 764 000 Arbeitsplätze belaufen.

Die Auswirkungen werden recht lange anhalten: die vollständige Erholung könnte etwa ein Jahrzehnt dauern, selbst wenn sich die Gründungsaktivitäten innerhalb eines Jahres wieder auf das Vorkrisenniveau erholen. Es scheint so, dass in Deutschland Maßnahmen am wirksamsten sind, die darauf abzielen, den Marktaustritt junger Unternehmen zu verringern und Anreize für den Markteintritt zu schaffen. Der deutsche Dienstleistungssektor könnte stärker betroffen sein als die Industrie und das verarbeitende Gewerbe.

Den Prognosen der JRC zufolge wird die Pandemie erhebliche und dauerhafte Auswirkungen auf das Beschäftigungswachstum in der EU haben. Diese Auswirkungen könnten jedoch durch Maßnahmen abgemildert werden, mit denen das Überleben junger Unternehmen und die Gründung neuer Unternehmen unterstützt werden. Dadurch könnten mehr als 3,5 Millionen Arbeitsplätze geschützt werden, die andernfalls in den nächsten zehn Jahren womöglich nicht geschaffen werden. Die Fachleute der JRC haben einen „Start-up-Rechner“ entwickelt, um diese Prognosen für den Zeitraum 2020–2030 zu erstellen.

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Kohleregionen in Deutschland stehen vor übergangsbedingten Herausforderungen

In der Eisen- und Stahlindustrie in der EU sowie im Sektor nichtmetallische Mineralien war Deutschland der größte Verbraucher von Kohle und im Jahr 2018 mit 169 Millionen Tonnen der größte Kohleerzeuger. Wie aus dem neuen Bericht der JRC mit dem Titel „Recent trends in EU coal, peat and oil shale regions“ (Jüngste Trends in den Kohle-, Torf- und Ölschieferregionen der EU) hervorgeht, verzeichnete das Land mit 11 000 Tonnen pro Mannjahr die höchste Produktivität in Braunkohlebergwerken. Mit insgesamt 28 000 Arbeitsplätzen war Brandenburg die Region mit dem höchsten Anteil an indirekten Arbeitsplätzen in kohlebezogenen Tätigkeiten.

Kohle war seit jeher einer der wichtigsten Brennstoffe der europäischen Wirtschaft. Allerdings ist seit den 1990er-Jahren ein allmählicher Rückgang ihrer Verwendung zu verzeichnen. Insgesamt sind 21 EU-Länder entweder bereits kohlefrei oder haben sich zum Steinkohle-, Braunkohle- und Torfausstieg bis 2030 verpflichtet.

2018 lag der Anteil der Kohle an der Stromerzeugung in Deutschland bei 37 %. In Deutschland, wo einige der effizientesten Kohlekraftwerke angesiedelt sind, waren 44 Kraftwerke in Betrieb. Die Gesamtbeschäftigung in diesem Sektor lag bei etwa 30 000. Das ist die zweithöchste Beschäftigungszahl in diesem Sektor in der EU, sie beträgt aber nur weniger als ein Drittel der entsprechenden Beschäftigungszahl in Polen. In dem Bericht werden die Maßnahmen vorgestellt, die zur Unterstützung des Strukturwandels und des Übergangsprozesses in Deutschland ergriffen wurden. Hier wurden die Aufgaben im Zusammenhang mit der Stilllegung und dem Grubenmanagement in der privaten RAG-Stiftung zusammengefasst.

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Die deutsche Fischereiflotte und der Aquakultursektor stehen durch die COVID-19-Krise vor Herausforderungen

Mit insgesamt 1314 Fischereifahrzeugen, von denen im Jahr 2019 358 nicht aktiv waren, ging die Kapazität der deutschen Fischereiflotte weiter zurück. Im Vergleich zum Jahr 2018 ging die Gesamtzahl an Fischereifahrzeugen um 48 zurück. Fast alle inaktiven Fischereifahrzeuge gehören der kleinsten Längenklasse an (kürzer als 10 Meter). In dieser Längenklasse haben etwa 33 % der registrierten Schiffe im Jahr 2019 keine Fangtätigkeit gemeldet – eine ähnliche Zahl wie in den Vorjahren, wie aus dem kürzlich veröffentlichten jährlichen Wirtschaftsbericht der JRC über die Fischereiflotte der EU für 2020 hervorgeht.

Generell wird die Rentabilität der deutschen Fischerei am stärksten durch den Treibstoffpreis und die Einnahmen beeinflusst. Die Treibstoffpreise gingen 2020 leicht zurück, doch die ungünstige Quotenentwicklung und insbesondere der Lockdown aufgrund von COVID-19 wirkten sich stark auf die Leistung der deutschen Fischerei im Jahr 2020 aus. COVID-19 hat die Fischereiflotten der EU schwer getroffen. Es wird jedoch geschätzt, dass sie auch 2020 im Durchschnitt Gewinn gemacht haben.

Die JRC hat kürzlich auch den jährlichen Wirtschaftsbericht für den Aquakultursektor in der EU für 2020 veröffentlicht. In der marinen Aquakultur in Deutschland dominiert die Produktion von Miesmuscheln in Bodenkultur. Aufgrund der extensiven Zuchtbedingungen ist die Ernte großen Schwankungen unterworfen. Die Süßwasseraquakultur in Deutschland bewegt sich um ca. 19 000 Tonnen pro Jahr. Die wichtigsten Süßwasserarten sind Salmoniden (Forellen und Saibling) und Karpfen.

Der neue Bericht der JRC unterstützt die Bereitstellung der Wissensbasis, die für das Wachstum des Sektors erforderlich ist. Er enthält ausführliche Beschreibungen der Produktionsmengen der wichtigsten Arten für jedes EU-Land und der angewandten Techniken. Er wurde in Zusammenarbeit mit einer Sachverständigengruppe des Wissenschafts-, Technik- und Wirtschaftsausschusses für Fischerei (STECF), einem unabhängigen Beratungsgremium der Europäischen Kommission, entwickelt.

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siehe auch Wirtschaftsbericht für den EU Aquakultu...
JRC Karlsruhe arbeitet mit deutschen Behörden im Bereich der nuklearen Sicherheit zusammen

Trotz der COVID-Krise konnte das EUSECTRA-Ausbildungszentrum der JRC in den letzten Monaten zwei Ausbildungskurse für das Bundesamt für Strahlenschutz durchführen. Die Kurse wurden vorbereitet, um die Fernunterstützung des BfS durch Sachverständige bei Sicherheitsvorfällen mit nuklearem und/oder radioaktivem Material robuster zu gestalten.

Die Übungen und die Unterstützung durch Sachverständige haben die technischen Fähigkeiten der teilnehmenden Beamtinnen und Beamten verbessert. Dies ist ein wichtiger Beitrag zum Schutz der Bürgerinnen und Bürger der EU vor Bedrohungen durch CBRN und Nuklearterrorismus.

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siehe auch EUSECTRA-Ausbildungszentrum
Veranstaltungen
Veröffentlichung des Reports „Unser politisches Verhalten verstehen“

Nehmen Sie am Event zur Veröffentlichung des deutschen Reports „Unser politisches Verhalten verstehen“ teil. Der Report wurde von der JRC erstellt.

Die Pandemie hat gezeigt, welch wesentliche Rolle wissenschaftliche Erkenntnisse dabei spielen politische Entscheidungen zum Schutz von Leben und Lebensgrundlagen zu informieren. Zum anderen, haben wir miterlebt wie anfällig Demokratien dafür sind fehlgeleitet zu werden und dass politische Entscheidungen manchmal von Faktoren bestimmt werden, die noch nicht richtig verstanden werden. Diese Herausforderungen werden im Report „Unser politisches Verhalten verstehen“ untersucht. Der Report vereinigt die Beiträge und Einsichten renommierter Experten aus unterschiedlichen Forschungsfeldern. Das Ergebnis ist ein umfassender interdisziplinärer Report über die bestimmenden Faktoren politischen Verhaltens und politischer Entscheidungsfindung.

Während der Originalreport bereits 2019 veröffentlicht wurde, hat die Pandemie vielen der im Report diskutierten Fragestellungen erneute Relevanz verliehen. Zur Veröffentlichung des Reports auf Deutsch unterstrich Mariya Gabriel, die Kommissarin für Innovation, Wissenschaft, Kultur, Bildung und Jugend, verantwortlich für die Gemeinsame Forschungsstelle die Wichtigkeit von evidenzinformierter Politikgestaltung: „Wissenschaft und Evidenz stehen im Mittelpunkt der Maßnahmen, die wir ergreifen, um ein umweltgerechteres, faires und stärker digitalisiertes Europe zu erschaffen, das bereit ist für zukünftige Herausforderungen. Das können wir jedoch nicht als gegeben voraussetzen. Die Gemeinsame Forschungsstelle unterstützt uns dabei, die Antriebskräfte politischen Verhaltens und politischer Entscheidungen besser zu verstehen, damit wir sicherstellen können, dass die Politik auf der Grundlage des besten verfügbaren Wissensstands Entscheidungen trifft, zum Vorteil aller in Europa.“

Zur Feier der Veröffentlichung der deutschen Übersetzung, veranstaltet die Vertretung der EU in Berlin ein Online-Event am Donnerstag, dem 3. Juni von 10:30 bis 12:00. Herr Jörg Wojahn wird mit einem Vertreter des Bundeskanzleramtes, einem Professor der Hertie School sowie mit einer Professorin vom Europäischen Hochschulinstitut und einem Vertreter der Gemeinsamen Forschungsstelle den Report diskutieren.

Das Event wird live im Internet übertragen. Wenn Sie an dem Event teilnehmen möchten, gelangen Sie hier zum Webstream: https://webcast.ec.europa.eu/uopn-launch-event-germany-03-06-21.

Die deutsche Übersetzung wird am 3. Juni veröffentlicht und wird über die JRC Webseite zugänglich sein.

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Science Flash for You ist ein offizielles Kommunikationstool der Gemeinsamen Forschungsstelle (JRC), des wissenschaftlichen Dienstes der Europäischen Kommission.

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