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Deutschland und der wissenschaftliche Dienst der Europäischen Kommission

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Neuigkeiten
Die JRC hilft Bürgerinnen und Bürgern sowie Gesellschaften bei der Erholung vom Coronavirus

Sind die Museen in Frankreich wieder geöffnet? Besteht in Italien Maskenpflicht in der Öffentlichkeit? Ist es erlaubt, mit dem Motorrad nach Prag zu fahren? Mitte Juni entwickelte die JRC das Portal „Re-open EU“, eine spezielle Website und interaktive Karte für Touristen, die diesen Sommer in der EU sicher reisen möchten.

Die Website bietet Echtzeitinformationen über die Situation an den Grenzen, Reisebeschränkungen, Reiseempfehlungen, Maßnahmen im Bereich der öffentlichen Gesundheit und Sicherheit und verfügbare Tourismusdienstleistungen. Bürgerinnen und Bürger in ganz Europa haben damit einfachen Zugang zu allen Informationen, die sie benötigen, um ihre Reise zuversichtlich zu planen und ihren Urlaub sicher genießen können. In nur einer Woche registrierte Re-open EU 1,8 Millionen Seitenaufrufe, davon 184 000 aus Deutschland.

Dies ist nur ein Beispiel für den Beitrag der JRC zur Antwort der Europäischen Kommission auf die Covid-19-Krise, die nicht nur darin besteht, die Notfallsituation zu bewältigen und ihre Auswirkungen vorauszusehen, sondern auch darin, den Wiederaufbau der europäischen Gesellschaften und Volkswirtschaften zu unterstützen.

In der Zeit, als die Pandemie auf ihrem Höhepunkt war, entwickelten die Wissenschaftler der JRC Kontrollmaterial, mit dem überprüft werden kann, ob Coronavirus-Tests auch wirklich funktionieren. Die Labors in den einzelnen Ländern konnten damit feststellen, ob ihre Tests das Virus in den Proben tatsächlich nachweisen; wird das Virus in den Proben nachgewiesen, würden die Tests auch das echte Virus erkennen, wenn die Proben negativ ausfallen würde auch das Virus nicht erkannt. Damit können falsch negative Ergebnisse ausgeschlossen werden. Den nationalen Labors in Europa – auch in Deutschland – und in Ländern außerhalb Europas wurden solche Proben zur Verfügung gestellt.

In den vergangenen Wochen wurde der Schwerpunkt auf den Wiederaufbau gelegt. Die JRC veröffentlichte Analysen zu verschiedenen Themen, unter anderem zu den Auswirkungen von COVID-19 auf den Bereich Bildung; die Schätzung zum Fluggastverkehr; zum Thema Lebensunzufriedenheit und Angst in Zeiten von Covid; darüber, wie europäische Kultur- und Kreativstädte in Zeiten von Covid zurechtkommen; über die Auswirkungen der Krise auf das Geschlechtergefälle, ihre Auswirkungen auf Risikokapital und schnell wachsende Unternehmen sowie allgemein über die Auswirkungen der Beschränkungsmaßnahmen auf die europäischen Arbeitsmärkte.

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Siehe auch JRC publications on COVID-19
Cyber-Bedrohungen gibt es überall, auch in Deutschland

Während der Covid-19 Krise wurden in Europa mehrere Cyber-Bedrohungen ermittelt, darunter auch in Deutschland. Die sowieso aufgrund der Pandemie unter Druck stehenden Gesundheitssysteme wurden fortwährend angegriffen. Anfang April erhielt der deutsche Gesundheitsminister Jens Spahn eine Lösegeldforderung mit dem Titel „Angriff auf deutsche Krankenhäuser“ in Höhe von 25 Millionen Euro.

Während der Ausgangsbeschränkungen wurden die Bürgerinnen und Bürger mit Desinformationskampagnen und Phishing-Angriffen bedroht. E-Mail, SMS, Instant-Messaging-Plattformen und sogar Mobilfunkverbindungen wurden vielfach als Phishingvektoren genutzt. Mitte April riskierte die Regierung Nordrhein-Westfalens den Verlust von Millionen von Euro, nachdem es ihr nicht gelungen war, eine sichere Website für die Zuteilung der Coronavirus-Soforthilfe einzurichten.

Deutsche Forschungseinrichtungen sind sehr aktiv im Bereich Cybersicherheit, so geht es aus dem neuen Hauptgutachten der JRC zur Cybersicherheit hervor. Von den 725 öffentlichen und privaten Forschungszentren in Europa die eine kürzlich von der JRC durchgeführte Umfrage in diesem Sektor beantwortete, befinden sich fast 100 in Deutschland. Ihr Tätigkeitsbereich erstreckt sich auf Sektoren wie digitale Infrastruktur, Verkehr, Finanzdienste, öffentliche Gesundheit. Der Bericht liefert eine Momentaufnahme der Forschungslandschaft in Europa, der wir uns in der bevorstehenden Veröffentlichung eines „Cybersicherheitsatlas“ ausführlicher widmen werden.

Mariya Gabriel, die für die JRC zuständige EU-Kommissarin, sagte: „Die Absicherung unserer digitalen Gesellschaft ist wichtiger denn je. Die vergangenen Monate haben gezeigt, welch zentrale Rolle der digitale Raum in unserem Leben einnimmt, als Arbeit, Bildung und soziale Kontakte mit Familie und Freunden allesamt online stattfanden. Dies macht uns auch verwundbar gegenüber Cyberbedrohungen. In dem Bericht wird ein neuer, systemischer Ansatz vorgestellt, der uns vor diesen Bedrohungen schützen soll, bei dem Bildung und digitale Kompetenzen von zentraler Bedeutung sind.“

Der Bericht enthält einige politische Schlussfolgerungen zum Thema Cybersicherheit, die inzwischen nicht mehr als technologische Option sondern vielmehr als gesellschaftliche Notwendigkeit betrachtet wird. Und in der Tat ist die Digitalisierung ein Prozess, der jeden Aspekt unserer Gesellschaft berührt und jeden Einzelnen Cyberbedrohungen aussetzt. Anstatt erst bei einer konkreten Bedrohung zu reagieren, ist es nun an der Zeit, bei jedem neuen digitalen Dienst von Beginn die Cybersicherheit zu gewährleisten. Jeder sollte so ausgestattet sein, dass er aktiv zur Cybersicherheit beitragen kann, nicht zuletzt auch das Kind, das ein Spielzeug benutzt.

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Der Notfallkartierungsdienst „Copernicus Rapid Mapping Services“ lieferte eine Einschätzung der Schäden aufgrund eines Waldbrandes im brandenburgischen Plessa

Der Copernicus-Katastrophen- und Krisenmanagementdienst (CEMS) unterstützte die deutschen Behörden 2020 bei der Bewältigung mehrerer Krisensituationen im Zusammenhang mit Naturkatastrophen. Allein in der ersten Jahreshälfte hat Deutschland den Dienst sechsmal angefragt. Das wichtigste Vorkommnis war ein Brand im Naturschutzgebiet „Der Loben“ im brandenburgischen Plessa Anfang Juni.

Anlässlich dieses Brandes nutzte das GMLZ (Gemeinsames Melde- und Lagezentrum von Bund und Ländern) den Notfallkartierungsdienst zur Erfassung der Folgen deines Feuers in Brandenburg. Als im „Loben“, ein Heide- und Moorgebiet, brannte, wurde um Aktivierung des Dienstes gebeten, da die Möglichkeit von Blindgängern bestand und das Gebiet schwer zugänglich war. Dank der Bilder konnte der Umfang der verbrannten Fläche ermittelt und das Ausmaß der Schäden beurteilt werden.

Der CEMS ist einer von sechs zentralen Diensten des EU-Erdbeobachtungsprogramms Copernicus. Er liefert Geoinformationen und Kartierungsdienste auf Abruf, die meist aus Satellitenbildern stammen und der Unterstützung von Beteiligten im Katastrophenschutz dienen. Die JRC ist für den CEMS zuständig und setzt Teile davon in Zusammenarbeit mit Wirtschaft und Wissenschaft um.

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Zu geringe Frühjahrsniederschläge im Nordwesten Deutschlands

Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Hessen und Thüringen gehören zu den Regionen in Europa, die nach geringen Niederschlägen im April und Mai mit einer ausgeprägten Trockenperiode zu kämpfen haben; dies ist dem aktuellen, Mitte Juni veröffentlichten Bericht der Europäischen Dürrebeobachtungsstelle (European Drought Observatory) der JRC zu entnehmen.

Deutschland gehört ebenso wie die Niederlande und Irland zu den stärker betroffenen Ländern in Nordwesteuropa. In diesen Regionen wurden relativ warme, wenn auch nicht außergewöhnlich hohe Temperaturen gemessen. Trotz eines sehr feuchten Februars in Deutschland haben in den letzten beiden Jahren eine Reihe von aufeinanderfolgenden Monaten mit unterdurchschnittlichen Niederschlagsmengen zu einem Niederschlagsdefizit geführt.

Die gegenwärtige Dürre bedeutet das dritte Jahr in Folge mit unerwartet trockenen Bedingungen. Einige Flusspegel sind niedriger als normal, insbesondere die der unteren Donau, der Warta und der Nebenflüsse der Elbe. Doch dank der außergewöhnlichen Niederschläge in Nordwesteuropa im Monat Februar konnten sich die Speicher vollständig füllen und die Entwicklung hin zu einer großen Dürre im landwirtschaftlichen oder hydrologischen Sinn Ende des Frühjahrs abgeschwächt werden.

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Berlin macht vor, wie sich Innovation mit Kultur, Kunst und Tourismus verbinden lässt

Deutsche Städte wie Weimar und Mainz oder aber italienische Städte wie Florenz oder Venedig haben in ihrer Beschäftigungsstruktur einen hohen Anteil an Arbeitsplätzen im Kultursektor, die in etwa 9 bis 12 % aller Arbeitsplätze ausmachen.

Europäische Städte mit einem hohen Anteil an Arbeitsplätzen im Kultur- und Kreativsektor sind den wirtschaftlichen Auswirkungen der Coronakrise besonders ausgesetzt, wie dem neuen Bericht der JRC „European Cultural and Creative Cities in Covid-19 times: Jobs at risk and the policy response“ (Europäische Kultur- und Kreativstädte in Coronazeiten: Arbeitsplätze in Gefahr und wie die Politik darauf reagiert) zu entnehmen ist.

Der Anteil an Arbeitsplätzen im Kultursektor ist in Groß- und Hauptstädten, die größere und stärker diversifizierte Arbeitsmärkte aufweisen, tendenziell niedriger. Nichtsdestotrotz trifft man in Stuttgart und Frankfurt auf einen hohen Anteil von Arbeitsplätzen im Kunstsektor, der dort zwischen 5 und 8 % aller Arbeitsplätze ausmacht. In anderen europäischen Städten wie Paris, Kopenhagen, Stockholm und Helsinki stellt sich die Lage ähnlich dar.

Der Bericht der JRC sieht in der Verbindung von Innovation und lokalem Tourismus den Schlüssel für eine Neuausrichtung der europäischen Kultur- und Kreativstädte. Berlin ist ein gutes Beispiel für neue Konzepte im Bereich Kultureinrichtungen und -veranstaltungen, damit Kultur lebendig bleibt und nach der Krise der Blick nach vorne gerichtet wird. „United We Stream“ bot Liebhabern der elektronischen Musik als Reaktion auf die Schließung des Berliner Nachtlebens jeden Tag abwechslungsreiche DJ-Sets. Dank dem dafür eingerichteten Spendensystem und der Monetarisierung des Livestreamings konnten im Rahmen des Projekts Gelder gesammelt werden, die einen Beitrag zum Überleben des Musik- und Live-Performance Sektors leisten. Zusätzlich hat die Stadt Berlin ein 100 Millionen Euro schweres Hilfspaket für kleine und Kleinstunternehmen des Sektors aufgelegt. Sie hat außerdem Berlin(a)live ins Leben gerufen, eine Online-Plattform für alle Live-Angebote in der Stadt, wie z. B. Diskussionen, Performances, DJ-Battles, Opern und Konzerte.

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Der Arbeitsmarkt in Deutschland wurde von Covid-19 nicht so hart getroffen wie in anderen Ländern

Auf dem Höhepunkt der Pandemie veröffentlichte die JRC eine Studie über die möglichen Auswirkungen der Beschränkungsmaßnahmen, die zur Eindämmung der Ausbreitung des Virus in Deutschland, Italien und Spanien ergriffen wurden. Aus den Ergebnissen geht hervor, dass sich die negativen Auswirkungen wahrscheinlich auf den am stärksten gefährdeten Anteil der erwerbstätigen Bevölkerung – mit niedrigeren Löhnen und schlechteren Arbeitsbedingen – konzentrieren. In den Mittelmeerländern werden die Auswirkungen viel stärker zu spüren sein, wo die Aussichten für die Arbeitnehmer auf mittlere Sicht ungewiss sind.

Alle Länder unterschieden bei der Regelung der Ausgangsbeschränkungen zwischen wesentlichen und nicht wesentlichen Sektoren. In Deutschland beträgt der Anteil der Beschäftigung in nicht wesentlichen Sektoren etwa 45 %. Verglichen mit anderen EU-Ländern war der Prozentsatz der Arbeitnehmer in nicht wesentlichen Sektoren, die aufgrund des hohen Ansteckungsrisikos ausdrücklich geschlossen wurden, in Deutschland gering (unter 8 %). Was die Geschlechterverteilung anbelangt, sind Frauen in Deutschland in wesentlichen (56 %) und in telearbeitsfähigen (54 %) Sektoren wesentlich stärker vertreten, während es in den beiden Mittelmeerländern genau umgekehrt ist.

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Schaubild
Erneut eine schwierige Saison mit geringem Ertrag für Wintergetreide in Deutschland
Trotz einiger Regenfälle ist das Niederschlagsdefizit seit März immer noch erheblich und dieses Frühjahr gehört zu den trockensten seit Beginn der Aufzeichnungen. Die jüngsten Regenfälle waren für das Sommergetreide äußerst wichtig, da der Boden nun feucht genug ist, um ein ausreichendes Wachstum in den meisten deutschen Regionen zu gewährleisten. Es wird allerdings weiterer Regen für die übrigen Wachstumsphasen des Sommergetreides benötigt. Das Programm für das Monitoring landwirtschaftlicher Flächen durch Fernerkundung (Monitoring of Agriculture using Remote Sensing, MARS) der JRC startete 1988 und unterstützt die Gemeinsame Agrarpolitik der EU mit einer umfangreichen Palette an Diensten. Zu den Aktivitäten von MARS gehören das Monitoring landwirtschaftlicher Flächen, Prognosen für Ernteerträge, weltweite Lebensmittelsicherheit, biologische Vielfalt in der Landwirtschaft, ländliche Entwicklung, Klimawandel und Erdbeobachtung.



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