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Phosphorüberschuss in den nordwestdeutschen Bundesländern

Die Böden der Regionen im Nordwesten Deutschlands leiden unter Phosphorüberschuss. Dies geht aus Daten des EU Soil Health Dashboard, eines neuen Tools, das über den Zustand der Bodengüte in ganz Europa Aufschluss gibt, hervor.

EC JRC 2023

datum:  08/05/2023

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siehe auchEU Soil Health Dashboard

Bei einem Wert von über 50 mg/kg spricht man bei Böden von Phosphorüberschuss, und dieser Indikator erreicht in Weser-Ems 96,45 %, in Schleswig-Holstein 89,97 %, in Münster 89,07 % und Lüneburg 83,8 %.

Phosphor ist ein wichtiger Nährstoff für das Pflanzenwachstum. Übersteigen die (z. B. aus anorganischen Düngemitteln oder Gülle) stammenden Phosphoreinträge in die Böden jedoch den Bedarf der Pflanzen, so nimmt dort die Phosphorkonzentration zu. In der Folge wird die Umwelt durch Eutrophierung belastet, was eine schlechtere Wasserqualität, einen Rückgang der biologischen Vielfalt und ein hohes Risiko für die öffentliche Gesundheit nach sich zieht. Übersteigt der geschätzte vorhandene Phosphor 50 mg/kg, ist in den jeweiligen Gebieten von einem Phosphorüberschuss und möglichen Umweltrisiken auszugehen.

Mit dem Soil Dashboard wird ersichtlich, wo sich ungesunde Böden in der EU befinden, welches Ausmaß das Phänomen erreicht hat und welche Degradationsprozesse damit verbunden sind. Das von der JRC entwickelte und betreute Dashboard wurde kürzlich in die EU-Bodenbeobachtungsstelle integriert.

Wie aus dem Dashboard hervorgeht, sind ganze 61 % der Böden in der EU nicht gesund und meist von mehr als einer Art der Bodendegradation betroffen. Das EUSO Soil Health Dashboard basiert auf 15 Indikatoren für Bodendegradationsprozesse auf den folgenden neun Gebieten: Bodenerosion, Bodenverschmutzung, Nährstoffe, Verlust von organischem Kohlenstoff in Böden, Verlust der biologischen Vielfalt der Böden, Bodenverdichtung, Bodenversalzung, Verlust organischer Böden und Bodenversiegelung.