Der europäische Arbeitsmarkt
im Zeichen des demographischen Wandels
Einführung
Arbeitsmarktbedingungen werden in erster Linie durch die gesamtwirtschaftliche Entwicklung bestimmt. Im Angesicht der Jahrtausendwende ist jedoch festzustellen, daß die Beschäftigungsleistung in zunehmendem Maße durch die demographische Umschichtung in Frage gestellt wird. So wird während der nächsten 30 Jahre die Dynamik der Überalterung sich stark auf die Erwerbsbevölkerung auswirken, insbesondere auf deren Zusammensetzung.
Die nachstehende kurze quantitative Analyse soll einen Beitrag zu einem besseren Verständnis der zukünftigen Dynamik des Arbeitsmarkts darstellen, die bei Kurzzeitanalysen außer acht gelassen wird. In dem Papier will man herausfinden, was sich hinter den aggregierten nationalen Zahlenangaben zur Beschäftigungsleistung verbirgt. Aggregierte Zahlenangaben verdecken nämlich häufig kritische Informationen über die geschlechts- und altersbezogene Struktur der Bevölkerung im Erwerbsalter und der Erwerbsbevölkerung sowie über die Bedeutung regionaler Ungleichgewichte bei der Beschäftigungsleistung. Eine Berücksichtigung dieser Dimensionen des Problems kann sich als sehr nützlich für politische Entscheidungsträger erweisen, die angemessene Prioritäten und Zielsetzungen festlegen wollen.
Natürlich hängt die Zuverlässigkeit der Analyse stark von den zugrundegelegten demographischen und wirtschaftlichen Szenarien ab, die mit einem starken Unsicherheitsfaktor behaftet sind. Trotzdem kann sie - angesichts der Tatsache, daß die beobachteten Trends stark ausgeprägt sind - eindeutige Einsichten über die bevorstehenden Herausforderungen vermitteln und die Vergleichbarkeit verschiedener, in der gesamten Europäischen Union festgestellter Gegebenheiten erhöhen.
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