breadcrumb.ecName
de Deutsch

CIRCUSE: Das Verwalten der Landnutzung zum Wohle aller

  • 24 June 2015

Das CircUse-Projekt fördert eine nachhaltige Stadtentwicklung, indem die Nutzung neuer Grünflächen beschränkt und zuvor verwendetes oder zu wenig genutztes Land wieder genutzt wird. Die territoriale Zusammenarbeit an diesem Projekt bedeutete, dass verschiedene Regionen, in verschiedenen Ländern, Pilotprojekte zu unterschiedlichen Aspekten der nachhaltigen Landnutzung durchführen konnten, wobei sie folgendem Motto folgten: „vermeiden - wiedernutzen – ausgleichen“

Die Partner von CircUse haben sich der Unterstützung der Veränderung zu einer nachhaltigen Landnutzung über die Weiterentwicklung des CircUse-Konzepts und der Informationskanäle auf der jeweiligen lokalen, regionalen und nationalen Ebene verschrieben. Das gemeinsame Ziel ist es, das CircUse-Konzept weiterhin zu unterstützen und die Kontakte im Netzwerk zu pflegen.

Dr. Anna Starzewska-Sikorska, Fachabteilung für Umweltpolitik, Institut für die Ökologie von Industriegebieten, Kattowitz, Polen

CircUse ist eine Antwort auf die großflächige Zersiedelung und den demografischen Wandel, die sich in Europa vollziehen. Diese Veränderungen haben zu städtischen Landnutzungsmustern geführt, die weder wettbewerbsfähig noch nachhaltig sind. Insbesondere verringert eine zunehmende Verstädterung der Stadtränder unsere Fähigkeit zur effektiven Bekämpfung des Klimawandels, der steigenden Kosten für die Infrastruktur und der Verschlechterung der Böden.

Wiedernutzung von Land

Um dieses Problem anzugehen, verfolgt „Fläche im Nutzungskreislauf“ - die Grundlage von CircUse - einen anderen Ansatz zur Landnutzung. Der Ansatz gleicht dem auf Abfallentsorgungssysteme angewendeten, bei dem Materialien erzeugt, verwendet und dann entsorgt werden. Im schlimmsten Fall werden diese Materialien entsorgt und nicht wiederverwendet oder wiederverwertet. Bestenfalls werden die Materialien jedoch wiederverwendet, entweder zu einem anderen Zweck oder so effizient recycelt, dass sie wiederverwendet werden können. Das Projekt CircUse wendet diese Logik auf die Landnutzung an, indem man sich vorstellt, dass Land genutzt, unbebaut und/oder wieder nutzbar zu machen ist.

Während manche Landflächen dauerhaft genutzt werden, werden andere Flächen von ihren Besitzern und Nutzern aufgegeben oder nicht bebaut. Dies ist mit dem schlimmsten Fall, in dem Materialien nicht wiederverwendet und zu Abfall werden, vergleichbar. Das Projekt CircUse weist diese als Ödland betrachteten Landflächen aus und versucht, sie wieder nutzbar zu machen. Der Ansatz beinhaltet die Ausweisung von Landschaften und Gebäuden und definiert sie als: in Planung, in Nutzung, Nutzungsaufgabe, Brachfläche, Zwischennutzung sowie Flächen zur Wiedereingliederung und/oder Bebauung.

Mit diesem Konzept zur Wiedernutzung von Land werden die Ausdehnung der Stadt auf neues, zuvor unerschlossenes Land eingeschränkt, brach gelegte und aufgegebene Teile der Stadt zu einer neuen, zukunftsorientierten Nutzung überführt sowie ausgleichende Maßnahmen dort ergriffen, wo eine Ausdehnung nicht zu verhindern ist.

Modellvorhaben

Jede teilnehmende Region führte ein Pilotprojekt zur Ausarbeitung eines Aktionsplans für die Umsetzung von „Fläche im Nutzungskreislauf“ durch, um Stadtzentren zu konsolidieren, Industriebrachen neu zu erschließen, Baulücken zu bebauen und Freiflächen zu erhalten. Das Projektteam von CircUse verwendet verschiedene Methoden zur Übermittlung der Projektergebnisse an die ermittelten Zielgruppen, zu denen der öffentliche Sektor, Bürger, Wissenschaftler und Teile des Privatsektors zählten, von denen sich einige, aber nicht alle mit Flächennutzung beschäftigten. Das Projekt stellt einen wichtigen Beitrag zu den Bemühungen der EU zur Unterstützung der städtischen Dimension der EU-Politik dar.

Gesamtinvestitionen und EU-Fördermittel

Die Gesamtinvestitionen für das Projekt „CircUse“ beliefen sich auf 152.318 EUR, an denen sich der Europäische Fonds für regionale Entwicklung mit 129.470 EUR im Rahmen des operationellen Programms „Mitteleuropa“ für den Programmplanungszeitraum 2007 bis 2013 beteiligte.