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Ausbau der grenzüberschreitenden Krebsforschung und -behandlung

  • 24 June 2015

Es wurde eine grenzüberschreitende Krebsforschungseinheit eingerichtet, um die Entwicklung neuer Behandlungsmethoden zu beschleunigen und die tägliche klinische Versorgung für Bürger auf beiden Seiten der dänisch-deutschen Grenze zu verbessern.

Beide Regionen stehen vor schwierigen demografischen Herausforderungen mit einer zunehmenden Anzahl an Krebspatienten, der Notwendigkeit hoch qualifiziertes Personal für sich zu gewinnen und nur mäßigen regionalen Geschäftsmöglichkeiten. Diese Projektzusammenarbeit hat die Regionen auf beiden Seiten des Fehmarnbelt unterstützt, um wichtige Behandlungsoptionen von Krebs für die Bürger in ihren eigenen Regionen zu erhalten und zu erweitern und um sicherzustellen, dass Patienten Zugang zu dem Fachwissen von zwei Krankenhaussystemen haben.

Niels Henrik Holländer, Projektleiter, Krankenhaus Naestved, Dänemark

Das Projekt Krebsforschung Fehmarnbelt (KFFB), das teilweise über den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung finanziert wird, bringt die Fachkenntnisse von Naestved, Dänemark, und dem Universitätsklinikum Schleswig-Holstein in Lübeck, Deutschland, zusammen.

Obgleich sich die beiden Krankenhäuser in der Nähe der Grenze befinden und die größten Onkologiezentren in ihren jeweiligen Regionen sind, gab es in der Vergangenheit praktisch keine grenzüberschreitende Zusammenarbeit. Ein Grund hierfür ist, dass sich die Organisation der Gesundheitsversorgung und der Ausbildung in den beiden Regionen unterscheidet.

Bessere Versorgung

Ein Schlüsselelement für den Erfolg des Projekts war der Austausch von Erfahrungen und Wissen im Hinblick auf die Behandlung von Krebspatienten. Das Kennenlernen unterschiedlicher Arbeitsabläufe hat ein neues Denken und neue Ideen, wie Patienten am besten behandelt werden können, hervorgebracht.

Als Teil der Zusammenarbeit testen die Partner auch gemeinsam neue Behandlungsmethoden für die häufigsten Krebsarten, um die Ergebnisse so effizient wie möglich auf die klinischen Behandlungsroutinen zu übertragen.

Das bedeutet, dass einerseits die Bürger auf beiden Seiten nun Zugang zur besten zur Verfügung stehenden Krebsbehandlung haben und andererseits die Region die Gelegenheit hat, als internationales Zentrum der Spitzenforschung anerkannt zu werden.

Als Teil des Projekts wurde die Qualität der Versorgung der häufigsten Krebserkrankungen anhand von Krebsregistern auf beiden Seiten der Grenze dokumentiert. Die gemeinsame Nutzung dieser Register ermöglicht einen Vergleich der Krebsbehandlung und erhöht die Transparenz für die Patienten.

Regionale Wettbewerbsfähigkeit

De facto hat das Projekt auch dazu beigetragen, die Wettbewerbsfähigkeit der Regionen auf dem internationalen Gesundheitsmarkt zu steigern. Die Ergebnisse aus gemeinsamen Studien werden als Referenz für zukünftige Zuordnungen verwendet werden, und die Projektpartner in der grenzüberschreitenden Region sind nun in einer hinlänglich starken Position, um weitere grenzüberschreitende Programme zur Zusammenarbeit durchzuführen.

Hierdurch wird die Attraktivität der Region als Ziel sowohl für Investitionen als auch für hoch qualifiziertes Personal erhöht.

Langfristige Zusammenarbeit

Dieses Projekt ist der erste Schritt zum Aufbau eines dynamischen grenzüberschreitenden Gesundheitsmarktes, in dem Innovationen schnell und einfach integriert und Patienten die bestmögliche Versorgung erhalten können. Die erfolgreiche Zusammenarbeit hat zu einer formellen Kooperationsvereinbarung zwischen der Region Seeland, der Universität zu Lübeck und der Universität Kopenhagen geführt, und durch diese Verbindung wurde Professor Jürgen Dunst aus Lübeck zum Honorarprofessor in der Strahlentherapie im Fachbereich Klinische Medizin der Fakultät Gesundheit und Medizin der Universität Kopenhagen am Krankenhaus von Naestved ernannt.

Ferner ging daraus ein Praktikumsprogramm zwischen Lübeck und Naestved hervor, für das sich immer mehr Studenten interessieren. Die deutsch-dänische Zusammenarbeit führte ebenfalls zu der Formulierung von Empfehlungen zu den Nebenwirkungen der Strahlentherapie, eine Innovation, die 2013 auf der KFFB-Konferenz in Naestved vorgestellt wurde.

Gesamtinvestitionen und EU-Fördermittel

Die Gesamtinvestitionen für das Projekt „KFFB - Krebsforschung Fehrmarnbelt“ betragen 1.424.244 EUR, an denen sich der Europäische Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) mit 976.517 EUR im Rahmen des operationellen Programms „Fehrmarnbeltregion“ im Programmplanungszeitraum 2007 bis 2013 beteiligt.