breadcrumb.ecName

Die Finanzmittel von PEACE sorgen für gesellschaftliches Zusammenwachsen

  • 21 March 2016
Die Finanzmittel von PEACE sorgen für gesellschaftliches Zusammenwachsen

Ein historisch von Konfessionskonflikten geprägtes Gebiet im Herzen von Nord-Belfast ist dank der EU-Finanzmittel von PEACE vollständig umgewandelt worden. Mit der Schaffung der Gemeinschaftseinrichtung Girdwood wird ein verlassenes Gebiet, das einst die Kulisse für gewalttätige Auseinandersetzungen zwischen benachbarten protestantischen und katholischen Gemeinschaften war, nun mithilfe von sportlichen und anderen sozialen Aktivitäten den positiven konfessionsübergr

Ein historisch von Konfessionskonflikten geprägtes Gebiet im Herzen von Nord-Belfast ist dank der EU-Finanzmittel von PEACE vollständig umgewandelt worden.

Mit der Schaffung der Gemeinschaftseinrichtung Girdwood wird ein verlassenes Gebiet, das einst die Kulisse für gewalttätige Auseinandersetzungen zwischen benachbarten protestantischen und katholischen Gemeinschaften war, nun mithilfe von sportlichen und anderen sozialen Aktivitäten den positiven konfessionsübergreifenden Kontakt fördern. 

Die Umwandlung wäre ohne die Unterstützung des EU-Programms PEACE III, das in den vergangenen zwei Jahrzehnten zu Frieden und Stabilität in ganz Nordirland und der Grenzregion mit Irland beigetragen hat, nicht möglich gewesen. Das Programm, das das einzige seiner Art in den 28 Mitgliedstaaten ist, wurde im Jahr 1995 ins Leben gerufen und hat die Region bisher mit etwa 2 Milliarden EUR unterstützt. 

Das Programm PEACE IV für den Zeitraum 2014-2020, das von der EU-Sonderprogrammstelle (SEUPB) verwaltet wird, wurde kürzlich verabschiedet und sieht die Bereitstellung von Finanzmitteln in Höhe von 270 Millionen EUR (davon 229 Millionen EUR aus dem EFRE) vor. 

Aufgrund des Erfolgs der zahlreichen Initiativen für gemeinsamen Raum im Programmraum von PEACE III, z. B. der Einrichtung Girdwood, wird diese Finanzierung auch unter PEACE IV fortgesetzt. Das Programm unterstützt die Entwicklung zahlreicher neuer gemeinsam genutzter Räume und lokaler Initiativen zur Schaffung integrativer öffentlicher Räume in Städten, Gemeinden und Dörfern. 

Um eine nachhaltige Wirkung in der Region sicherzustellen, richtet sich das Programm PEACE IV an Kinder und Jugendliche innerhalb und außerhalb ihrer schulischen Umgebung. Irland und Nordirland haben jeweils eine sehr junge Bevölkerung: Über ein Drittel der Bevölkerung Nordirlands ist unter 25 Jahre alt und hat daher keine unmittelbare Erfahrung mit den gewalttätigen Konflikten der Vergangenheit. Trotzdem herrscht auch in dieser Altersgruppe die Grundproblematik der Segregation und Ausgrenzung weiter vor. 

Deshalb wird eine erhebliche Summe von PEACE IV auf beiden Seiten der Grenze in die Unterstützung marginalisierter und benachteiligter junger Menschen, die gefährdet sind, in gesellschaftsfeindliches Verhalten, Gewalt oder staatsfeindliche Aktivitäten involviert zu werden, fließen. Das Programm zielt darauf ab, ihnen ein Zugehörigkeitsgefühl zu vermitteln und sie zu ermutigen, sich am Aufbau konfessionsübergreifender Beziehungen und an staatsbürgerlicher Entwicklung zu beteiligen. 

In Nordirland besuchen 92,6 % der Kinder Schulen, die im Wesentlichen mit einer Konfession verbunden sind. In Irland sind über 90 % der Schulen im Besitz der katholischen Kirche und werden von ihr unterhalten. Damit werden die Möglichkeiten der Schüler, mit Mitgliedern anderer Konfessionen in Kontakt zu treten und von Menschen mit anderem Hintergrund zu lernen, erheblich eingeschränkt. PEACE IV finanziert gemeinsame Bildungsinitiativen, um direkten und nachhaltigen lehrplanbezogenen Kontakt zwischen Schülern und Lehrern aller Konfessionen zu erreichen. 

Aufgrund des Erfolgs der zahlreichen Initiativen für gemeinsamen Raum im Fördergebiet werden auch andere Initiativen dieser Art umfassend unterstützt. PEACE IV unterstützt die Entwicklung zahlreicher neuer gemeinsam genutzter Räume und lokaler Initiativen zur Schaffung integrativer öffentlicher Räume in Städten, Gemeinden und Dörfern. 

Die Geschichte der Spaltung in Nordirland und der Grenzregion zu Irland ist im Hinblick auf den Umgang mit Vielfalt und Unterschiedlichkeit in einigen Teilen der Gesellschaft bis heute nicht ganz überwunden. Deshalb zielt ein großer Teil des Programms auf die Förderung von positiven Beziehungen auf regionaler Ebene und durch lokale Behörden geleiteten Partnerschaften ab. 

Ein regionaler Ansatz, der zur Unterstützung jener Menschen entwickelt wurde, die unter dem Trauma des Konflikts gelitten haben, wird durch den Dienst für Opfer und Überlebende in Nordirland geleitet.

Weitere Informationen: