Statistics Explained

Beschäftigungsstatistik

Daten von September 2011, neueste Daten: Weitere Informationen von Eurostat, Haupttabellen und Datenbank.

Arbeitsmarkt statistiken sind von grundlegender Bedeutung für viele Bereiche der Politik der Europäischen Union (EU), seit 1997 in den Vertrag von Amsterdam ein Kapitel über die Erwerbstätigkeit aufgenommen wurde. Die Beschäftigungsquote, d. h. der Anteil der der Erwerbstätigen an der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter, ist ein sozialer Schlüsselindikator.

Dieser Artikel enthält Informationen zu neueren Statistiken über die Erwerbstätigkeit in der EU, u. a. eine Aufgliederung nach wesentlichen sozioökonomischen Merkmalen: In den Statistiken über die Erwerbstätigkeit sind erhebliche Unterschiede in Bezug auf Geschlecht, Alter und erreichten Bildungsgrad erkennbar, und auch bei den Mitgliedstaaten der EU und den Regionen in den Mitgliedstaaten ist die Streubreite beträchtlich.

Wichtigste statistische Ergebnisse

Abbildung 1: Beschäftigungsquote, Altersklasse 15-64 Jahre, 2010
Quelle: Eurostat (lfsi_emp_a)
Abbildung 2: Streuung der regionalen Beschäftigungsquoten, 2005 und 2010 (1)
(Variationskoeffizient der regionalen Beschäftigungsquoten (der Altersklasse 15-64 Jahre) (NUTS-Ebene 2))- Quelle: Eurostat (tsisc050)
Abbildung 3: Beschäftigungsquoten nach Geschlecht, 2010 (1)
(in %) - Quelle: Eurostat (lfsi_emp_a)
Tabelle 1: Beschäftigungsquote, Altersklasse 15-64 Jahre, 2000-2010
(in %) - Quelle: Eurostat (lfsi_emp_a)
Tabelle 2: Beschäftigungsquoten für ausgewählte Bevölkerungsgruppen, 2000-2010
(in %) - Quelle: Eurostat (lfsi_emp_a)
Tabelle 3: Beschäftigungsquote nach höchstem Bildungsgrad, Altersklasse 25-64, 2010
(in %) - Quelle: Eurostat (lfsa_ergaed)
Abbildung 4: Beschäftigungsquoten nach Altersklassen, 2010 (1)
(in %) - Quelle: Eurostat (lfsi_emp_a)
Abbildung 5: Jährliche Zunahme der Erwerbstätigkeit, 2000-2010
(Veränderung der Erwerbstätigenzahl in %) - Quelle: Eurostat (lfsi_grt_a)
Tabelle 4: Jährliche Zunahme der Erwerbstätigkeit nach Geschlecht, 2000-2010
(Veränderung der Erwerbstätigenzahl in %) - Quelle: Eurostat (lfsi_grt_a)
Tabelle 5: Teilzeitbeschäftigte und Beschäftigte mit einer zweiten Erwerbstätigkeit
(in % der Gesamtbeschäftigung) – Quelle: Eurostat (tps00159), (lfsa_e2gis) und (lfsa_egan)
Abbildung 6: Teilzeitbeschäftigte, 2010
(in % der Gesamtbeschäftigung) - Quelle: Eurostat (tps00159)
Abbildung 7: Anteil der Beschäftigten mit befristeten Arbeitsverträgen, Altersklasse 15-64 Jahre, 2010
(in % der Gesamtbeschäftigung) - Quelle: Eurostat (lfsa_etpga)

Beschäftigungsquoten – Unterschiede nach Geschlecht, Alter und Bildungsgrad

Die mit der Arbeitskräfteerhebung der Europäischen Union (EU-AKE) gemessene Beschäftigungsquote der EU-27 für Erwerbspersonen zwischen 15 und 64 Jahren sank im Jahr 2010 auf 64,2  % (gegenüber 64,6 % im Jahr 2009). Diese Abnahme um 0,4 Prozentpunkte folgte auf einen Rückgang von 1,3 Prozentpunkten im Jahr 2009, dem ersten Rückgang der Beschäftigungsquote für die EU-27 seit 2002; 1997 (erstes Jahr, für das für diese Reihe Daten verfügbar sind) hatte die EU-27-Beschäftigungsquote 60,7 % betragen und 2008 mit 65,9 % ihren Höchstwert erreicht.

Beschäftigungsquoten unterscheiden sich nicht nur zwischen den EU-Mitgliedstaaten, sondern auch innerhalb zwischen ihren Regionen. So war 2010 in Italien eine relativ starke Streuung (17,8 %) zu beobachten (gemessen anhand des Variationskoeffizienten der Beschäftigungsquoten der Regionen auf der Ohne NUTS-Ebene 2). Hingegen sind die Unterschiede bei den Beschäftigungsquoten der Regionen in Griechenland, Österreich, Portugal, Schweden, den Niederlanden und Dänemark vergleichsweise gering (alle unter 4 %). Die Streuung der Beschäftigung in den Regionen der gesamten EU-27 war 2010 genauso hoch wie fünf Jahre zuvor, während sie im Euro-Raum (ER-15) zunahm – siehe Abbildung 2.

Die Beschäftigungsquoten der Frauen und der älteren Arbeitnehmer sind generell niedriger. 2010 erreichte die Beschäftigungsquote der Männer in der EU-27 70,1 %, die der Frauen hingegen 58,2 %. Die Quoten für Männer und Frauen sanken sowohl 2009 als auch 2010 mit der Folge, dass bis 2010 die Quote für Männer um 2,7 Prozentpunkte unter die von 2008 sank und die der Frauen um 0,9 Prozentpunkte. Im langfristigen Vergleich ergibt sich, dass die Beschäftigungsquote für Männer 2010 ebenso hoch war wie schon 1997 (zu Beginn der Reihe), als sie 70 % betrug, während die Quote für die Frauen von 51,4 % im Jahr 1997 um 6,8 Prozentpunkte zugenommen hat.

Die Beschäftigungsquote der EU-27 für ältere Arbeitskräfte (zwischen 55 und 64 Jahren) erreichte 2010 einen Wert von 46,3 %. Im Gegensatz zur Gesamtbeschäftigungsquote war die Beschäftigungsquote für ältere Arbeitskräfte höher als im Vorjahr (46,0 %) und setzte damit ihren seit 1998, als sie 36,2 % betrug, ungebrochenen Anstieg fort. In acht Mitgliedstaaten lag die Beschäftigungsquote für ältere Arbeitskräfte 2010 über 50 %, am höchsten war sie in Schweden (70,5 %).

Je nach erreichtem Bildungsgrad waren erhebliche Unterschiede zwischen den Beschäftigungsquoten festzustellen: Bei den Statistiken zu diesem Thema wird die Altersklasse von 25 bis 64 und nicht die von 15 bis 64 Jahren zugrunde gelegt.

Die Beschäftigungsquote der Inhaber eines tertiären Bildungsabschlusses lag in der EU-27 im Jahr 2010 mit 83,9 % deutlich über den 54,8 % für diejenigen mit einem geringeren Bildungsgrad (Primarstufe oder Sekundarstufe I).

Die Beschäftigungsquote derjenigen, die den Abschluss der Sekundarstufe II oder einen postsekundaren nichttertiären Abschluss erreicht haben, betrug 73,1 %. Der Rückgang der Beschäftigungsquote der Inhaber eines Abschlusses der Primarstufe oder der Sekundarstufe I im Jahr 2010 war der dritte in Folge: Seit sie 2007 57,2 % betragen hatte, sank sie um insgesamt 3,4 Prozentpunkte. Für diejenigen, die den Abschluss der Sekundarstufe II oder einen postsekundaren nichttertiären Abschluss erlangt haben, fiel die Quote von 2008 auf 2010 um 1,8 Prozentpunkte, während sie im gleichen Zeitraum für Inhaber eines tertiären Bildungsabschlusses um 1,4 Prozentpunkte abnahm.

Teilzeitbeschäftigung und befristete Arbeitsverhältnisse

Der Anteil der Erwerbstätigen in der EU-27, die angaben, dass es sich bei ihrem Hauptarbeitsverhältnis um eine Teilzeitbeschäftigung handele, ist von 16,2 % im Jahr 2000 stetig auf 19,2 % im Jahr 2010 gestiegen. Den höchsten Anteil an Teilzeitbeschäftigten wiesen die Niederlande auf (48,9&nbsp% im Jahr 2010), gefolgt vom Vereinigten Königreich, Dänemark, Schweden, Deutschland und Österreich – in diesen Ländern lag der Anteil der Teilzeitbeschäftigten jeweils über einem Viertel (25% bis 27 %) der Erwerbstätigen. In Bulgarien (2,4 % der Beschäftigten) und der Slowakei (3,9 %) war Teilzeitarbeit hingegen relativ wenig verbreitet.

Hinsichtlich des Anteils der Teilzeitbeschäftigung besteht zwischen Männern und Frauen ein deutlicher Unterschied. Mit knapp einem Drittel (31,9 %) der erwerbstätigen Frauen in der EU-27 übten 2010 deutlich mehr Frauen als Männer (8,7 %) eine Teilzeitbeschäftigung aus. Drei Viertel (76,5 %) aller weiblichen Erwerbstätigen in den Niederlanden arbeiteten 2010 Teilzeit, prozentual mehr als in jedem anderen Mitgliedstaat. [1]

In der EU-27 stieg der Anteil der Arbeitnehmer mit einem befristeten Arbeitsvertrag 2010 auf 13,9%, nachdem er 2008 und 2009 gefallen war. In Polen und in Spanien stand ein Viertel der Arbeitnehmer 2010 in einem befristeten Arbeitsverhältnis, und in Portugal war ihr Anteil kaum geringer. In den übrigen Mitgliedstaaten lag der Anteil der Beschäftigten in befristeten Arbeitsverhältnissen zwischen 18,3 % in den Niederlanden und knapp 1,1 % in Rumänien. Die erheblichen Unterschiede beim Anteil der befristeten Arbeitsverhältnisse zwischen den Mitgliedstaaten sind vermutlich zumindest zum Teil durch unterschiedliche nationale Gepflogenheiten, das Angebot an und die Nachfrage nach Arbeitskräften sowie die Vorschriften für Einstellung und Entlassung zu erklären.

Datenquellen und Datenverfügbarkeit

Als Quellen genutzte Statistiken

Die wichtigste Quelle für Daten zur Arbeitsmarktstatistik ist die Arbeitskräfteerhebung der Europäischen Union (EU-AKE); eine weitere häufig genutzte Quelle für die Beschäftigungsstatistik bilden die Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen. Für beide Quellen werden vergleichbare Definitionen des Begriffs „Beschäftigung“ zugrunde gelegt, die auf den internationalen Standards der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) und des Europäischen Systems Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen basieren. Als dritte Informationsquelle für die Beschäftigungsstatistik kommen die Unternehmensstatistiken in Frage.

Mit einer Ausnahme basieren alle in diesem Artikel veröffentlichten Daten auf der EU-AKE; die Ausnahme bilden die Angaben über das Beschäftigungswachstum, die aus den Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen stammen. In den Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen werden Schätzungen ohne Altersangaben und ohne soziodemografische Untergliederung veröffentlicht, wodurch diese Daten eher dazu geeignet sind, die Beschäftigung als Arbeitseinsatz denn als soziales Phänomen zu untersuchen.

Die EU-AKE wird als eine vierteljährliche Stichprobenerhebung durchgeführt, bei der die Grundgesamtheit der privaten Haushalte in der EU, der EFTA (außer Liechtenstein) und den Kandidatenländern erfasst wird. Sie liefert jährliche [2] und vierteljährliche Ergebnisse über die Erwerbsbeteiligung der Bevölkerung ab 15 Jahren. Im Rahmen der EU-AKE werden Angaben über den Erwerbsstatus (Erwerbstätige, Erwerbslose und Nichterwerbspersonen), Beschäftigungsmerkmale, Arbeitszeit, Arbeitssuche Erwerbsloser, Bildungsgrad, die Teilnahme an Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen in jüngster Zeit sowie über den demografischen Hintergrund und über die Zusammensetzung von Familien erhoben.

Die Stichprobe der vierteljährlichen EU-AKE umfasst jeweils 1,5 Mio. Menschen. Die Stichprobenquote beträgt je nach Land zwischen 0,2 % und 3,3 %. Eurostat begann die Erhebung von Mikrodaten zur Arbeitskräfteerhebung im Jahr 1983 mit einem Bezugsquartal pro Jahr (in der Regel das Frühjahrsquartal). Von 1998 bis 2005 wurde die EU-AKE in eine kontinuierliche vierteljährliche Erhebung umgewandelt, für die inzwischen alle 27 Mitgliedstaaten vierteljährliche Ergebnisse übermitteln.

Definition von Beschäftigung und die wichtigsten Beschäftigungsmerkmale

Die Gruppe der Erwerbspersonen bzw. die Erwerbsbevölkerung setzt sich aus den Erwerbstätigen und den Erwerbslosen zusammen. Für die EU-AKE sind Erwerbstätige definiert als Personen ab 15 Jahren, die in der Bezugswoche mindestens eine Stunde lang gegen Entgelt, zur Gewinnerzielung oder zur Mehrung des Familieneinkommens gearbeitet haben. Zu den Erwerbstätigen zählen auch Personen, die nicht gearbeitet haben, aber einen Arbeitsplatz hatten, von dem sie vorübergehend abwesend waren, z. B. aufgrund von Krankheit, Urlaub, Streik oder Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen.

Die Beschäftigung oder Erwerbstätigkeit kann als Zahl der erwerbstätigen Personen oder der Arbeitsplätze in Vollzeitäquivalenten oder in geleisteten Arbeitsstunden gemessen werden. Alle hier aufgeführten Schätzungen basieren auf der Zahl der Personen. Die Angaben zu den Beschäftigungsquoten basieren ebenfalls auf Schätzungen der Zahl der Personen. Um Vergleiche zwischen unterschiedlich großen Ländern zu ermöglichen und die Auswirkungen der Veränderung der Bevölkerungsgröße der Länder im zeitlichen Verlauf auszuschließen, werden in Beschäftigungsstatistiken häufig Beschäftigungsquoten angegeben. Dabei werden in der Regel die Quoten für die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter angegeben, das zwischen 15 und 64 Jahren angesetzt wird. Ausnahmen bilden Spanien, Schweden (bis 2001) und das Vereinigte Königreich sowie Island, für die die Altersspanne 16 bis 64 Jahre beträgt. Die Altersklasse der 15- bis 64-Jährigen bildet auch den Standard für die Angaben anderer internationaler Statistikorganisationen.

Zu den wichtigsten Beschäftigungsmerkmalen, die in der EU-AKE definiert sind, zählen die folgenden:

  • Arbeitnehmer werden definiert als Personen, die für einen öffentlichen oder privaten Arbeitgeber arbeiten und dafür Lohn, Gehalt, ergebnisabhängige Vergütungen oder Sachleistungen erhalten; auch Berufssoldaten gelten als Arbeitnehmer.
  • Selbständige arbeiten in ihrem eigenen Geschäft oder Gewerbebetrieb, in ihrer freiberuflichen Praxis oder im eigenen landwirtschaftlichen Betrieb. Als Arbeit gilt bei Selbständigen, wenn sie während der Bezugswoche eines der folgenden Kriterien erfüllen: Sie arbeiten in der Absicht, Gewinn zu erzielen, wenden Zeit für die Ausübung einer Geschäftstätigkeit auf oder befinden sich in der Phase der Unternehmensgründung.
  • Die Unterscheidung zwischen Vollzeit- und Teilzeitbeschäftigung in der Haupterwerbstätigkeit basiert auf der Auskunft der Befragten (ausgenommen Deutschland, Irland und die Niederlande, wo Schwellenwerte für die Regelarbeitszeit zugrunde gelegt werden).
  • Die Indikatoren für Erwerbstätige mit zweiter Tätigkeit beziehen sich ausschließlich auf Personen, die mehrere Tätigkeiten nebeneinander ausüben. Personen, die während der Bezugswoche den Arbeitsplatz gewechselt haben, werden nicht als Erwerbstätige mit zweiter Tätigkeit gezählt.
  • Als Arbeitnehmer mit befristetem Arbeitsvertrag gilt ein Arbeitnehmer dann, wenn sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer einig sind, dass die Beendigung des Arbeitsverhältnisses durch objektive Bedingungen vorgegeben ist, beispielsweise ein bestimmtes Datum, die Erledigung eines Auftrags oder die Rückkehr eines Arbeitnehmers, der vorübergehend ersetzt wurde. Typische Beispiele sind: Saisonarbeiter, von einer Zeitarbeitsfirma oder einer Arbeitsvermittlung Angestellte, die zur Ausführung eines definierten Arbeitsauftrags an Dritte weiter verliehen werden (es sei denn, es besteht ein unbefristeter Arbeitsvertrag mit der Zeitarbeitsfirma bzw. der Arbeitsvermittlung), und Personen mit speziellen Ausbildungsverträgen.

Die Streuung der regionalen Beschäftigungsquoten (NUTS-Ebene 2) zeigt regionale Beschäftigungsunterschiede innerhalb von Ländern und Ländergruppen auf. Sie ist gleich null, wenn die Beschäftigungsquoten in allen Regionen gleich sind, und sie steigt mit zunehmenden Unterschieden zwischen den Beschäftigungsquoten in den Regionen. Für einige Länder ist der Indikator nicht anwendbar, da es dort nur eine oder zwei Regionen der NUTS-Ebene 2 gibt. Die Beschäftigungsquoten dieser Länder (Regionen) dienen jedoch zur Berechnung des Indikators auf europäischer Ebene.

Das jährliche Beschäftigungswachstum ist die prozentuale Veränderung der Gesamtzahl der im Wirtschaftsgebiet eines Landes oder dem geografischen Gebiet beschäftigten Personen gegenüber dem Vorjahr. Die Angaben über das Beschäftigungswachstum entstammen den Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen.

Kontext

Beschäftigungsstatistiken können für verschiedene Analysen herangezogen werden, z. B. für makroökonomische Untersuchungen (bei denen es um Arbeit als Produktionsfaktor geht) sowie für Untersuchungen der Produktivität oder der Wettbewerbsfähigkeit. Auch für die Untersuchung verschiedener sozialer und Verhaltensaspekte im Zusammenhang mit der Beschäftigungssituation bestimmter Personen können sie genutzt werden, beispielsweise für die Untersuchung der sozialen Eingliederung von Minderheiten oder von Beschäftigung als Einkommensquelle privater Haushalte.

Beschäftigung ist sowohl ein Struktur- als auch ein Konjunkturindikator. Als Strukturindikator kann sie über die Struktur von Arbeitsmärkten und Wirtschaftssystemen Aufschluss geben, die anhand des Verhältnisses von Arbeitskräfteangebot und -nachfrage bestimmt wird, oder über die Qualität der Beschäftigung. Als Konjunkturindikator folgt die Beschäftigung dem Konjunkturzyklus; allerdings ist die Beschäftigung in diesem Zusammenhang von begrenzter Aussagekraft und wird häufig als Spätindikator bezeichnet.

Die Arbeitsmarktstatistik spielt für zahlreiche politische Maßnahmen der EU eine wichtige Rolle. Die Europäische Beschäftigungsstrategie (EBS) wurde auf dem Beschäftigungsgipfel in Luxemburg im November 1997 ins Leben gerufen und 2005 zur Angleichung an die überarbeiteten Lissabon-Ziele geändert. Im Juli 2008 wurden die beschäftigungspolitischen Leitlinien für den Zeitraum von 2008 bis 2010 aktualisiert.

Im März 2010 brachte die Europäische Kommission die Strategie Europa 2020 für intelligentes, nachhaltiges und integratives Wachstum auf den Weg, die im Juni 2010 von Europäischen Rat offiziell gebilligt wurde. Der Europäische Rat einigte sich auf fünf Kernziele, deren erstes lautet, dass die Beschäftigungsquote der Frauen und Männer im Alter von 20 bis 64 Jahren bis 2020 auf 75 % erhöht werden soll. Die Mitgliedstaaten können anhand der Vorgaben dieser Kernziele eigene nationale Zielvorgaben festlegen und werden nationale Reformprogramme aufstellen, in denen sie festlegen, welche Maßnahmen sie zur Umsetzung der Strategie ergreifen wollen. Die Strategie könnte zumindest teilweise dadurch umgesetzt werden, dass flexible Arbeitsbedingungen, wie beispielsweise Teilzeitarbeit oder Arbeit von zu Hause aus, gefördert werden, von denen man annimmt, dass sie Anreize für eine höhere Erwerbsbeteiligung darstellen. Zu den weiteren Initiativen, die mehr Menschen zur Aufnahme einer Erwerbstätigkeit veranlassen könnten, zählen die Verbesserung des Angebots an Kinderbetreuungseinrichtungen, mehr Angebote für lebenslanges Lernen oder die Erleichterung der beruflichen Mobilität in der EU. In diesem Zusammenhang spielt das Thema „Flexicurity“ eine wichtige Rolle. Flexicurity umfasst politische Ansätze, die sich mit der Flexibilität der Arbeitsmärkte, der Arbeitsorganisation und der Arbeitsbeziehungen befassen und bei denen gleichzeitig die Vereinbarkeit von Arbeit und Privatleben, Beschäftigungssicherheit und Sozialschutz berücksichtigt werden.

Further Eurostat information

Publications

Haupttabellen

LFS Hauptindikatoren (t_lfsi)
Bevölkerung , Erwerbspersonen, Nichterwerbspersonen - bereinigte LFS-Reihe (t_lfsi_act)
Erwerbstätigkeit - bereinigte LFS-Reihe (t_lfsi_emp)
Beschäftigungswachstum nach Geschlecht (tps00180)
Erwerbstätigenquote, nach Geschlecht (tsdec420)
Erwerbstätigenquote älterer Erwerbstätiger (tsdde100)
Teilzeitbeschäftigte Personen - Insgesamt (tps00159)
Arbeitnehmer mit befristetem Arbeitsvertrag (tps00073)
LFS Reihe - Detaillierte jährliche Erhebungsergebnisse (t_lfsa)
Erwerbstätigenquote nach höchstem erreichten Bildungsgrad (tsdec430)
Personen mit zweiter Erwerbstätigkeit (tps00074)
Zahl der geleisteten Wochenstunden bei Vollzeitbeschäftigten (tps00071)
Zahl der geleisteten Wochenstunden bei Teilzeitbeschäftigten (tps00070)
Arbeitslosenquoten der Bevölkerung im Alter 25 bis 64 Jahren nach Bildungsstand (tps00066)

Datenbank

LFS Hauptindikatoren (lfsi)
Bevölkerung , Erwerbspersonen, Nichterwerbspersonen - bereinigte LFS-Reihe (lfsi_act)
Erwerbstätigkeit - bereinigte LFS-Reihe (lfsi_emp)
Arbeitslosigkeit - bereinigte LFS-Reihe (une)
LFS Reihe - Detaillierte vierteljährliche Erhebungsergebnisse (ab 1998) (lfsq)
Bevölkerung insgesamt - LFS Reihe (lfsq_pop)
Erwerbspersonen und Erwerbsquoten - LFS Reihe (lfsq_act)
Beschäftigung - LFS Reihe (lfsq_emp)
Erwerbstätigenquote - LFS Reihe (lfsq_emprt)
Selbstständige - LFS Reihe (lfsq_empself)
Arbeitnehmer - LFS Reihe (lfsq_emppaid)
TBefristete Arbeitsverträge - LFS Reihe (lfsq_emptemp)
Vollzeit- und Teilzeitbeschäftigung - LFS Reihe (lfsq_empftpt)
Erwerbstätige mit zweiter Tätigkeit - LFS Reihe (lfsq_emp2job)
Arbeitszeit - LFS Reihe (lfsq_wrktime)
Arbeitslosigkeit insgesamt - LFS Reihe (lfsq_unemp)
Nichterwerbspersonen - LFS Reihe (lfsq_inac)
LFS Reihe - Detaillierte jährliche Erhebungsergebnisse (lfsa) (Information über NACE Rev.2)
Bevölkerung insgesamt (lfsa_pop)
Erwerbspersonen und Erwerbsquoten - LFS Reihe (lfsa_act)
Beschäftigung - LFS Reihe (lfsa_emp)
Erwerbstätigenquote - LFS Reihe (lfsa_emprt)
Selbstständige - LFS Reihe (lfsa_empself)
Arbeitnehmer - LFS Reihe (lfsa_emppaid)
Befristete Arbeitsverträge - LFS Reihe (lfsa_emptemp)
Vollzeit- und Teilzeitbeschäftigung - LFS Reihe (lfsa_empftpt)
Erwerbstätige mit zweiter Tätigkeit - LFS Reihe (lfsa_emp2job)
Erwerbstätige, die Schichtarbeit, Wochenendarbeit, Abend- oder Nachtarbeit leisten - LFS Reihe (lfsa_empasoc)
Arbeitszeit - LFS Reihe (lfsa_wrktime)
Arbeitslosigkeit insgesamt - LFS Reihe (lfsa_unemp)
Nichterwerbspersonen - LFS Reihe (lfsa_inac) )
LFS Reihe - Spezifische Themengebiete (lfst)
Statistiken über Haushalte - LFS Reihe (lfst_hh)
Regionale LFS Reihe (lfst_r)
LFS ad-hoc Module (lfso)

Spezieller Bereich

Methodik / Metadaten

Quelldaten für die Tabellen, Abbildungen und Karten (MS Excel) )

Weitere Informationen

Siehe auch

Fußnoten

  1. Wer wöchentlich weniger als 35 Stunden arbeitet, gilt in den Niederlanden als teilzeitbeschäftigt.
  2. Für die Schweiz sind nur die Ergebnisse der AKE im Frühjahr (für das zweite Halbjahr) verfügbar; sie dienen als jährliche Schätzungen für die entsprechenden Tabellen und Zahlen.