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Glossar:Europäisches System integrierter Sozialschutzstatistiken (ESSOSS)

Das Europäische System integrierter Sozialschutzstatistiken (ESSOSS), das Ende der 1970er Jahren von Eurostat und den Mitgliedstaaten der Europäischen Union entwickelt wurde, bildet einen einheitlichen Rahmen, der stimmige Vergleichsmöglichkeiten für die Sozialleistungen der europäischen Länder an die privaten Haushalte und deren Finanzierung bietet. Dadurch wird ein länderübergreifender Vergleich der Verwaltungsdaten der einzelnen Länder zum Sozialschutz möglich.

Das ESSOSS beruht auf dem Konzept des Sozialschutzes bzw. der Abdeckung genau definierte Risiken und Bedürfnisse im Hinblick auf Gesundheit, Invalidität, Alter, Familie und Arbeitslosigkeit. Mit dem System werden die Einnahmen und Ausgaben der Sozialschutzorganisationen oder –systeme erfasst.

Das ESSOSS besteht aus dem Kernsystem und weiteren Modulen. Das Kernsystem enthält jährliche Daten (die von Eurostat seit 1990 erhoben werden):

  • quantitative Daten: Sozialschutzeinnahmen und –ausgaben nach Sozialschutzsystemen (ein ausgeprägtes Regelwerk, das von einer oder mehreren institutionellen Einheiten getragen wird und die Bereitstellung von Sozialschutzleistungen sowie deren Finanzierung regelt;
  • qualitative Daten: Metadaten nach Systemen und Einzelleistungen.

Sozialschutzleistungen sind Geld- oder Sachleistungen an private Haushalte, um ihnen die Belastung durch bestimmte Risiken oder Bedürfnisse abzunehmen. Zu den im ESSOSS erfassten Risiken und Bedürfnissen des Sozialschutzes gehören Invalidität, Krankheits- und/oder Gesundheitsversorgung, Alter, Hinterbliebene, Familie/Kinder, Arbeitslosigkeit, Wohnen und soziale Ausgrenzung, sofern nicht anderweitig erfasst.

Die Module, die zusätzliche statistische Informationen über bestimmte Aspekte des Sozialschutzes enthalten, beziehen sich auf Rentenempfänger und Nettosozialschutzleistungen.

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Verwandte Begriffe

Statistische Daten