Beschäftigung, Soziales und Integration

Aktuelles 05/10/2017

Kommission verabschiedet Initiative zur Förderung von Berufsausbildungen in Europa

Die Europäische Kommission hat heute einen Vorschlag für einen Europäischen Rahmen für hochwertige und nachhaltige Berufsausbildungen angenommen.

© © Shutterstock / Phovoir

Diese Initiative in Form einer Empfehlung des Rates ist Teil der neuen europäischen Agenda für Kompetenzen vom Juni 2016. Sie fügt sich ebenfalls ein in die europäische Säule sozialer Rechte, die das Recht auf allgemeine und berufliche Bildung von hoher Qualität und in inklusiver Form vorsieht.

Ausgehend von einer breit angelegten Konsultation werden in der Empfehlung 14 Schlüsselkriterien ermittelt, die die Mitgliedstaaten und sonstigen Akteure zur Entwicklung hochwertiger und nachhaltiger Berufsausbildungen verwenden sollten. Diese Initiative wird zu einer besseren Beschäftigungsfähigkeit und persönlichen Entwicklung von Auszubildenden und damit auch zu einer hervorragend ausgebildeten und qualifizierten Arbeitnehmerschaft gemäß den Bedürfnissen des Arbeitsmarkts beitragen.

Die für Beschäftigung, Soziales, Qualifikationen und Arbeitskräftemobilität zuständige EU-Kommissarin Marianne Thyssen kommentierte: „Wir wollen sicherstellen, dass junge Menschen die Qualifikationen erwerben, die sie für das Berufsleben brauchen. Berufsausbildungen sind der Gold-Standard der beruflichen Aus- und Weiterbildung. Zwei von drei Auszubildenden gelingt nach dem Ende ihrer Ausbildung der nahtlose Übergang in den Beruf. Mit dem heute vorgestellten neuen Rahmen definieren wir, was eine gute Berufsausbildung ausmacht. Wenn der Rahmen angenommen ist, wird er gewährleisten, dass Lernende und Arbeitgeber gleichermaßen von hochwertigen Berufsausbildungen profitieren.

Für die Bewertung der Qualität und Nachhaltigkeit einer Berufsausbildung sieht der vorgeschlagene Rahmen sieben Kriterien für Lern- und Arbeitsbedingungen vor:

  1. Schriftlicher Vertrag,
  2. Lernergebnisse,
  3. Pädagogische Unterstützung,
  4. Arbeitsplatz-Komponente,
  5. Bezahlung und/oder Aufwandsentschädigung,
  6. Sozialschutz,
  7. Arbeitsbedingungen, Gesundheit und Sicherheit.

Außerdem werden sieben Kriterien für Rahmenbedingungen vorgeschlagen:

  1. Regulierungsrahmen,
  2. Einbeziehung der Sozialpartner,
  3. Unterstützung für Unternehmen,
  4. Flexible Lernpfade und Mobilität,
  5. Berufsberatung und Sensibilisierung,
  6. Transparenz,
  7. Qualitätssicherung und Werdegang-Nachverfolgung.

Die Kommission unterstützt die Umsetzung dieser Kriterien durch angemessene EU-Finanzmittel. Allein der Europäische Sozialfonds trägt bis zu 27 Mrd. EUR zur allgemeinen und beruflichen Bildung bei. Die EU fördert Berufsausbildungen außerdem durch verschiedene andere Instrumente.

Die Europäische Ausbildungsallianz hat bislang mehr als 750 000 Angebote für junge Menschen mobilisiert. Im Rahmen der Jugendgarantie sind bereits mindestens 390 000 Ausbildungsplätze vermittelt worden. Erasmus+ fördert die Mobilität von Auszubildenden, unter anderem durch die neue ErasmusPro-Initiative, über die im Zeitraum 2018-2020 etwa 50 000 Auszubildende in Unternehmen im Ausland vermittelt werden sollen.

Seite weiterempfehlen