Grenzüberschreitende-Mobilität-und-Klimawandel

© Belga Image „Für alle“: Die Botschaft steckt in diesen beiden kurzen Worten am Ende des Haupttitels des Berichts zur Beschäftigung und zur sozialen Lage in Europa 2019 (ESDE): „Sustainable growth for all: choices for the future of social Europe“ (Nachhaltiges Wachstum für alle: Entscheidungen für die Zukunft eines sozialen Europa) – veröffentlicht von der Europäischen Kommission am 4. Juli 2019 (siehe auch Seiten 27 und 28). Zwölf Tage später präsentierte die designierte Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen einen europäischen Grünen Deal als erste von sechs politischen Leitlinien für die neue Europäische Kommission 2019-2024 (siehe Seite 6). Am Tag nach dem Sturm: Soziale Aspekte müssen bereits in der Entwurfsphase von Strategien zum Klimawandel berücksichtigt werden. Fairer Übergang zur CO₂-freien Wirtschaft Der analytische Bericht zur Beschäftigung und zur sozialen Lage in Europa 2019 erschien gerade rechtzeitig zur Ausarbeitung der EU-Leitlinien 2019-2024, die einen europäischen Grünen Deal beinhalten. NACHHALTIGE ENTWICKLUNG Im Bericht 2019 wird das Zusammenspiel von Synergien und Kompromissen zwischen den wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Dimensionen der Nachhaltigkeit sowie politischen Optionen diskutiert, die die Wettbewerbsfähigkeit der EU erhalten und das Wachstum für die gesamte EU-Bevölkerung und künftige Generationen sichern können, während sie gleichzeitig den Übergang zu einer klimaneutralen Wirtschaft vollziehen. Dieser Wandel wird nicht automatisch fair sein. Fairness erfordert Handeln. Soziale Aspekte müssen bereits in der Entwurfsphase von Strategien zum Klimawandel, wie beispielsweise dem europäischen Grünen Deal, berücksichtigt werden. Herausforderungen Der Bericht 2019 beginnt mit der Überprüfung des Konzepts der Nachhaltigkeit (siehe Kasten), das in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts herausgebildet wurde: Die EU war in der Tat richtungweisend, indem sie das Thema Nachhaltigkeit in internationalen Foren zur Sprache brachte, da es ein dringendes und koordiniertes Vorgehen für eine globale Politik erfordert. Bei den Vereinten Nationen führte dies zur Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung. Von der EU wurden die Anliegen in Bezug auf die soziale Dimension der Nachhaltigkeit in der im Jahr 2017 angenommenen Europäischen Säule der sozialen Rechte verankert. Der Bericht bestätigt die anhaltende Expansion der EU-Wirtschaft, historisch hohe Beschäftigungsrekorde und niedrige Arbeitslosigkeit sowie eine sich verbessernde soziale Situation, da die Zahl der von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedrohten Menschen weiterhin unter das Krisenniveau von vor 2008 fällt. Dennoch stellen mehrere Megatrends die Nachhaltigkeit dieser Errungenschaften und des sozialen und wirtschaftlichen Modells der EU infrage: die Bevölkerungsalterung, die Globalisierung, der technologische Wandel, geopolitische Unsicherheiten und der Klimawandel. 1 0 / SO Z I A L AG E NDA / NOV E MB E R 2 0 1 9

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