Social Agenda Issue 53-DE

Der Schwerpunkt des im Juli veröffentlichten Berichts „Beschäftigung und soziale Lage in Europa“ 2018 liegt auf der Automatisierung und Digitalisierung. Dabei geht es weniger darum, welche Formen diese annehmen werden, sondern um eine Analyse ihrer konkreten Auswirkungen auf die Arbeitswelt. Ziel ist es, Strategien zu erforschen, die es Arbeitnehmern und Unternehmern ermöglichen könnten, die Megatrends des technologischen Wandels nutzbar zu machen. Wie sich zeigt, sind – unabhängig von der Form, die die technologische Transformation in der Zukunft annehmen wird – soziale Investitionen der Weg, um daraus einen Gewinn in Bezug auf Arbeitsplätze, soziale Fairness und Wirtschaftswachstum zu schlagen. Resilienz Wie verändert sich die Arbeitswelt in der EU? Welche Vorteile und Risiken ergeben sich aus diesen Veränderungen? Werden durch Roboter und Automatisierung mehr Arbeitsplätze geschaffen als gestrichen werden? Welche Fähigkeiten wird der zukünftige Arbeitsmarkt benötigen, und wie kann man Menschen beim Erwerb dieser Fähigkeiten helfen? Wie wirken sich die Veränderungen in der Arbeitswelt auf das soziale Gefüge und auf die Ungleichheit aus? Wie können in den kommenden Jahren angemessene Arbeitsbedingungen und ein angemessener sozialer Schutz gewährleistet werden? Mit anderen Worten: Wie lässt sich die Resilienz der europäischen Arbeitskräfte stärken, sodass sie die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wirtschaft und das Wohlergehen der europäischen Gesellschaft in zunehmend globalisierten Märkten unterstützen können? In dem Bemühen, diese Fragen zu beantworten, analysiert der Bericht 2018 eingehend die neu entstehenden Arbeitsmarkt- und Beschäftigungsbedingungen(zukünftigeArbeitsplätze,Qualifikationen und Einkünfte), Chancengleichheit (Fähigkeiten, Bildung und Überwindung von Benachteiligungen), Einkommensungleichheit, Zugang zu Sozialschutz und dessen Nachhaltigkeit sowie den sozialen Dialog. Atypische Beschäftigungsverhältnisse Der technologische Wandel wird in Verbindung mit der Globalisierung wahrscheinlich eine weitere Kapitalvertiefung (Kapitalinvestition pro Arbeitnehmer) bewirken. Er wird auch dazu beitragen, dass mehr atypische Beschäftigungsverhältnisse entstehen (Selbstständigkeit, befristete Teilzeit- oder Vollzeitverträge oder unbefristete Teilzeitverträge). Daher ist es wichtig, durch Weiterqualifizierung und Umschulung in Menschen zu investieren und geschlechtsspezifische und soziale Ungleichheiten zu bekämpfen. Das würde die mit atypischen Beschäftigungsverhältnissen verbundenen Risiken mindern (Arbeitsplatzverluste, höhere Markteinkommensungleichheit usw.). THEMA SPEZIAL Die Zukunft der Arbeit– Menschen befähigen © Belga Image Den Wandel nutzen: Wie auch immer sich der technologische Wandel letztlich vollzieht: Mithilfe von sozialen Investitionen kann er gewinnbringend im Hinblick auf Arbeitsplätze, soziale Gerechtigkeit und Wirtschaftswachstum genutzt werden. Der Bericht von 2018 zeigt: Erhöhung der Beschäftigungsfähigkeit ist der Schlüssel zur Nutzbarmachung der technologischen Transformation 1 4 / SOZ I A L AG E NDA / NOV E MB E R 2 0 1 8

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