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Unterstützung neuer Unternehmensmodelle für die Sozialwirtschaft

  • 25 October 2012

Das Projekt PASE hat dazu beigetragen, die behördliche Unterstützung für sozialwirtschaftliche Unternehmen sowie deren Rolle als Triebfedern der nachhaltigen regionalen und lokalen Entwicklung zu stärken. Durch die Arbeit von neun Partnern wurden 40 sozialwirtschaftliche Unternehmensmodelle und Erfahrungen ermittelt und eine Handvoll Veröffentlichungen herausgebracht, um die Unterstützung sozialwirtschaftlicher Unternehmen sowohl durch die Privatwirtschaft als auch den öffentlichen Sektor EU-weit zu fördern.

PASE hat deutlich gezeigt, wie wichtig der Austausch und die Übertragung von bewährten Verfahren hinsichtlich der Sozialwirtschaft sind, nicht nur auf interregionaler Ebene, sondern auch zwischen Institutionen und Interessenvertretern.

Mauro Terzoni, Leiter des Referats für Europapolitik und der EFRE- und ESF-Verwaltungsbehörden, Region Marche

Es wird zunehmend anerkannt, dass sozialwirtschaftliche Unternehmen die schwersten wirtschaftlichen und sozialen Ungleichgewichte angehen können und gleichzeitig ihren lokalen Gemeinschaften im Allgemeinen dienen. Diese Form des Unternehmertums ist jedoch sehr vielfältig und die Umsetzung der entsprechenden Politikbereiche ist in den Projektländern sehr unterschiedlich.

Das von der italienischen Region Marche geführte Projekt PASE hatte das Ziel, die Effektivität der regionalen öffentlichen Politikansätze zur Förderung und Unterstützung des sozialwirtschaftlichen Unternehmertums zu stärken. Zu den weiteren Zielen zählte die Stärkung der Fähigkeit der politischen Entscheidungsträger und lokalen Interessenvertreter, politische Maßnahmen festzulegen, die sozialwirtschaftliche Unternehmen ermutigen sowie spezielle Instrumente zu entwickeln, die das sozialwirtschaftliche Unternehmertum stärken.

Zu den Partnern zählten sieben öffentliche Behörden auf regionaler und lokaler Ebene, eine Schule für öffentliche Verwaltung und ein öffentliches Schulungszentrum.

Beispiele bewährter Verfahren hervorheben

Die 40 sozialwirtschaftlichen Unternehmensmodelle und Erfahrungen, die durch PASE ermittelt wurden, sind Beispiele dafür, wie regionale und lokale Behörden die Zusammenarbeit mit ihren lokalen Partnern verbessern und gleichzeitig konkrete Ideen und Methoden bereitstellen, um die „Beispiele bewährter Verfahren“ von einer Situation auf eine andere zu übertragen. 17 davon wurden in einem „Katalog der bewährten Verfahren“ zusammengestellt.

Der Bericht „New public instruments strengthening the role of social enterprises as driving force in regional and local sustainable development and Guidelines for their implementation in different EU MS” (Neue öffentliche Instrumente zur Stärkung der Rolle sozialwirtschaftlicher Unternehmen als Triebfeder der nachhaltigen regionalen und lokalen Entwicklung und Leitlinien für ihre Umsetzung in verschiedenen EU-Mitgliedstaaten) enthält Ideen zur Entwicklung neuer und innovativer Instrumente, die diese Art sozialwirtschaftlicher Partnerschaft und Beschaffungsmodelle auf lokaler öffentlicher Ebene fördern sollen.

Dazu gehört eine jährliche Lehrveranstaltung zu öffentlich-sozialwirtschaftlichen Partnerschaften und öffentlichem Auftragswesen, die sich Fragen des Networkings und der Schulung widmet. Ein anderes Instrument ist die Entwicklung eines auf der Methodik erprobter Projekte beruhenden Aktionsplans zur Einführung von Leitlinien in einem beliebigen Bereich.

Eine andere wichtige Veröffentlichung, „The Resource-integrating state: Development potential vs. the quality of public regulations” (Der ressourcenintegrierende Staat: Entwicklungspotenzial vs. die Qualität öffentlicher Vorschriften), sieht sich an, wie öffentliche Behörden das Potenzial ihrer lokalen Partner nutzen, um sozialwirtschaftliche Prozesse anzukurbeln. Sie befasst sich mit Vorschriften, die von öffentlichen Behörden umgesetzt werden, sowie mit Möglichkeiten, wie öffentliche Behörden und lokale Interessenvertreter strukturelle Hindernisse abbauen können.

Beziehungen entwickeln

PASE hat zur Neudefinierung der Beziehung zwischen den Bereichen des öffentlichen Sektors und der Privatwirtschaft, die sich mit Sozialleistungen befassen, hinsichtlich der regionalen politischen Ansätze und Strategien für die Erbringung dieser Leistungen beigetragen. Eine der wichtigsten Empfehlungen lautet, sozialwirtschaftliche Unternehmen in die Planung, Konzeptionierung, Verwaltung und Bewertung der Sozialleistungssysteme einzubinden.

Das Projekt hat auch dazu beigetragen, die regionalen und lokalen politischen Ansätze gegenüber sozialwirtschaftlichen Unternehmen zu verbessern und insbesondere strukturelle Hindernisse, mit denen öffentliche Behörden und lokale Interessenvertreter zu kämpfen haben, zu beseitigen. In Marche wurde zum Beispiel ein Gesetz geändert, um zu einer verstärkten Zusammenarbeit in der Planung zwischen dem öffentlichen und privaten Sektor zu ermutigen. In Argeș (RO) erklärte der Kreisrat kürzlich die Förderung und Unterstützung der Sozialwirtschaft zum Wohle benachteiligter Gruppen zum strategischen Ziel.

Die Nachhaltigkeit des Projekts wird durch die Übertragung der Beispiele für eine gute Praxis sichergestellt, wobei vor allem die polnischen und rumänischen Partner neue Politikmodelle für sozialwirtschaftliche Unternehmen entwickeln. Andere PASE-Vorschläge zur Gewährleistung der Nachhaltigkeit auf nationaler und europäischer Ebene beziehen sich auf die Möglichkeit, den Mitgliedstaaten zu erlauben, ihre sozialwirtschaftlichen Unternehmen stärker zu unterstützen und entsprechende Netzwerke einzurichten.

Die Ergebnisse von PASE wurden auf internationalen Konferenzen vorgestellt und in europäischen Foren zur Sozialwirtschaft diskutiert. Das Projekt war als Beispiel für bewährte Verfahren, das im November 2010 während eines Themenforums des Ausschusses der Regionen vorgestellt wurde, auch aktiv an den EU-Gesprächen zur Binnenmarktakte beteiligt. Auf der Projektwebseite wurde eine Praxisplattform eingerichtet.