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REGENERGY: Ausbau des Einsatzes erneuerbarer Energie in Nordwesteuropa dank Interreg

  • 10 June 2021

Das Projekt RegEnergy bindet Partner aus sieben Ländern in Nordwesteuropa ein und zielt darauf ab, die jährlichen Treibhausgasemissionen um 44 200 Tonnen zu senken, indem der Einsatz erneuerbarer Energie gesteigert wird. Die Partner wollen über 25 Millionen EUR Finanzmittel in die Entwicklung von Infrastruktur wie Solarpaneelen, Batteriespeichersystemen, Mikrogrids, Leitungen und Biogasaufbereitungsanlagen investieren.

Das Projekt RegEnergy ermöglicht seit 2018 tragbare, neue Partnerschaften zwischen Städten und dem ländlichen Raum und schafft fehlende regionale Verbindungen zwischen der Nachfrage und dem Angebot erneuerbarer Energie. Lokalen Energiegemeinschaften wird ermöglicht, Initiative zu ergreifen, um eine zuverlässige regionale Energieversorgung zu bieten, während Regionen aktive Prosumer werden.

Hélène Rizzotti, Projektmanagerin bei Climate Alliance of European Cities with Indigenous Rainforest Peoples

RegEnergy baut auf Partnerschaften zwischen benachbarten städtischen und ländlichen Gebieten auf, in denen ländliche Energieerzeuger die städtische Verbraucherschaft zuverlässig versorgen und Zugang zu stabilen Einnahmequellen erhalten. Letztendlich sollten etwa 150 000 Verbraucherinnen und Verbraucher davon profitieren.

Das Projekt hat Strategien für den Aufbau von Stadt-Land-Partnerschaften und Modelle zur Anpassung des Angebots und der Nachfrage erneuerbarer Energie erstellt. Zur praktischen Umsetzung dieser Modelle wurden Angebot und Nachfrage in den teilnehmenden Regionen analysiert. Außerdem wurden eine Software-Plattform und ein CO2-Kontrollinstrument entworfen.

Stadt-Land-Partnerschaften

Der Einsatz erneuerbarer Energie in Nordwesteuropa ist gering. Behördliche, institutionelle und administrative Hürden verhindern die großangelegte Erzeugung durch die Zusammenarbeit zwischen Städten und dem ländlichen Raum. Gleichzeitig fehlt es an Infrastruktur, die Erzeuger mit der Verbraucherschaft verbindet, und Lösungen zur Anpassung von Angebot und Nachfrage.

Die Partnerschaften von RegEnergy ermöglichen es städtischen und ländlichen Gebieten, diese Hürden zu überwinden und das Potenzial erneuerbarer Energie auszuschöpfen. Bisher wurden zehn Partnerschaften geschlossen, die die CO2-Emissionen bis Ende 2021 um 27 500 Tonnen senken werden.

Die Stadt Brest in Frankreich hat eine Partnerschaft mit dem ländlichen Gemeindeverband Centre Ouest Bretagne geschlossen, welche die Erzeugung erneuerbarer Energie im ländlichen Raum mit dem Verbrauch in der Stadt verbindet. Brest ist eine Partnerschaft mit einer Investitionskooperation zu erneuerbarer Energie eingegangen, um auf fünf Gemeindegebäuden Solarpaneele zu installieren.

Eine weitere spannende Entwicklung in der Solarenergie ist die Creacombe Solar Farm in Devon im Vereinten Königreich. Diese erzeugt genug Strom, um 2 160 Eigenheime zu versorgen, und wird jährlich geschätzte 3 100 Tonnen CO2 einsparen.

Im Technologiepark Y-Parc in der Schweiz verbindet ein Geschäftsmodell die Erzeugung von Solarenergie mit Elektromobilität. Eine Solarinstallation erzeugt tagsüber, wenn die Autos der Belegschaft geparkt sind, überschüssige Energie. Diese Energie versorgt sie dann für den Heimweg.

Innovative Modelle

In Irland wurden lokale Cluster für erneuerbare Energie eingerichtet, die auf Netzwerken basieren, die miteinander Handeln und sich verbinden, um größere intelligente Netze aufzubauen. Außerdem ermöglicht eine Anlage, die Waterford, Kilkenny und Wexford versorgt, die Aufbereitung von Biogas zu Biomethan und die Lieferung an die städtische Kundschaft mithilfe spezieller Transport- und Lagerausrüstung.

In Doetinchem in den Niederlanden wurde eine Aufbereitungsanlage bei einer Papierfabrik aufgebaut, die aus Abwasser Biogas erzeugt und die Fabrik mit Energie versorgt.

Weitere innovative Lösungen wurden im Green Energy Park in der Nähe von Brüssel getestet. Alle Gebäude im Park speisen Energie in ein intelligentes Netz mit mehreren Energiequellen ein und verbrauchen auch aus diesem. Das Netz setzt dabei unterschiedliche Energiequellen um. Es versorgt mehr als 70 Unternehmen mit Strom und Wärme. Die Verbrauchs- und Erzeugungsdaten werden kontrolliert.

RegEnergy führt vielfältige Maßnahmen durch, um die Ergebnisse auf die Netzwerke der Partner zu übertragen, die insgesamt über 300 Städte und Regionen umfassen. Das sollte zum Abschluss von weiteren 45 Partnerschaften innerhalb von zehn Jahren nach Projektende führen. Es wird erwartet, dass das Projekt die CO2-Emissionen um 300 000 Tonnen pro Jahr senken wird.

Begünstigte

„Dank RegEnergy hat mich eine lokale Energiebehörde in West Central Brittany angestellt. Ich bin froh, heute konkret zur Entwicklung erneuerbarer Energien in meiner Region durch Projekte beizutragen, die die Ressourcen meines ländlichen Gebiets nutzen.“

Alexandre Guirinec, Projektmanager für die Entwicklung von Solarphotovoltaik bei Local Energy Agency of West Central Brittany in Frankreich    

Gesamtinvestition und EU-Mittel 

Die Gesamtinvestition für das Projekt „RegEnergy – Renewable Energy Regions“ beläuft sich auf 10 622 738 EUR, an der sich der Europäische Fonds für regionale Entwicklung mit 6 152 469 EUR im Rahmen des operationellen Programms „Interreg Nordwesteuropa“ für den Programmplanungszeitraum 2014-2020 beteiligt. Die Investition fällt unter die Priorität „CO2-arm“.