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InduCult2.0: Entdeckung der Industriekultur in Mitteleuropa

  • 27 February 2019

Acht Regionen Mitteleuropas möchten gemeinsam ihre vielfältige Industriekultur erforschen und nutzbar machen. Ziel des Projekts InduCult2.0 ist, die Qualität der beteiligten Regionen für Einwohner und die Wirtschaft zu erhöhen und die Attraktivität der Regionen für Investoren und Touristen zu steigern. Dazu sollen Identität und Image dieser Regionen gestärkt werden.

Eine progressive Industriekultur stärkt die Verbindungen zwischen Gesellschaft und Industrie: Weil sie Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft einer Region überspannt, schafft die Industriekultur eine authentische, dynamische Identität für Einwohner und verbessert das Bild, das Außenstehende von der Region haben. Neben vielen weiteren positiven Wirkungen betrachten wir eine entwickelte Industriekultur als wesentliche Grundlage für die bevorstehende Industriewende, da Industriekultur die gesellschaftliche Basis für intelligente Spezialisierung formt.

Carsten Debes, Projektkoordinator

Mit dem Ziel, kulturelle Synergien zu generieren, setzt das Projekt auf eine stärkere Vernetzung von Museen, Unternehmen, Bildungseinrichtungen und Kreativbranchen. Im Rahmen von InduCult2.0 können Partnerregionen und Interessenträger ihr industriekulturelles Potenzial in verschiedener Weise ausschöpfen. In einem länderübergreifenden „lernenden Netzwerk“ tauschen die Regionen Wissen aus und es werden Konzepte und Pilotaktionen unterstützt. Aus dem Projekt hervorgehende Initiativen werden an die spezifischen regionalen Umstände angepasst.

Pilotmaßnahmen

Eine Vielzahl von Pilotmaßnahmen wurden gestartet, darunter Veranstaltungen und (Kunst-)Ausstellungen zum Thema Industriekultur. Zudem wurden Kreativzentren eingerichtet, die Städten bei der Wiederbelebung früherer Industriestätten zu attraktiven Räumen zum Leben und Arbeiten unterstützen sollen. Lokale Organisationen wie Wohnsiedlungen und Verwaltungen erarbeiten gemeinsam touristische Angebote wie das „Industrie-Camping“. Industriemuseen und Unternehmen engagieren sich gemeinsam im Bildungsbereich und klären Schülerinnen und Schüler über die Kultur ihrer Region auf. Festivals wie die „Tage der Industriekultur“ haben sich dazu in Österreich, Italien und Deutschland als erfolgreiches Format erwiesen.

Maßnahmen und Strategien werden in Partnerschaft im Rahmen von InduCult von Fokusgruppen für Industriekultur auf lokaler und regionaler Ebene festgelegt. Die Partner aus der Wissenschaft ermitteln Gemeinsamkeiten zwischen den Regionen, auf Grundlage derer dann eine länderübergreifende Strategie für künftige Maßnahmen entwickelt wird. Schlussendlich soll ein Netzwerk der Industriekultur in Mitteleuropa entstehen, in dem die entwickelte Strategie weiter ausgebaut werden kann, um die Regionen bei der Ausschöpfung ihres jeweiligen kulturellen Potenzials zu unterstützen.

Die Partnerschaft

Der Partnerschaft gehören die Stadtgemeinde Leoben (Österreich); das Stebo Kompetenzzentrum für Gemeinschaftsentwicklung (Belgien); die Gespanschaft Sisak-Moslavina (Kroatien); der Landkreis Zwickau (Deutschland); der Karlsbader LAG-Regionalverband (Tschechien); das Opolskie Zentrum für wirtschaftliche Entwicklung (Polen); die Industrie- und Handelskammer Padua (Italien) und die Regionale Entwicklungsagentur BSC Kranj (Slowenien) an.

Die Projektaktionen werden von zwei wissenschaftlichen Instituten unterstützt: dem Leibniz-Institut für Länderkunde in Leipzig (Deutschland) und dem Institut für Geographie und Raumforschung der Universität Graz (Österreich).

Gesamtinvestition und EU-Mittel

Die Gesamtinvestition für das Projekt „InduCult2.0 – Lebendige Industriekultur“ beläuft sich auf             3 000 295 EUR, an der sich der Europäische Fonds für regionale Entwicklung mit 2 448 851 EUR im Rahmen des operationellen Programms „Interreg Mitteleuropa“ für den Programmplanungszeitraum 2014-2020 beteiligt. Die Investition fällt unter die Priorität „Kooperation im Bereich natürlicher und kultureller Ressourcen für ein nachhaltiges Wachstum in Mitteleuropa“.