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Public Health

Newsletter von Gesundheit-EU 257 – Fokus

Fassen Sie sich ein Herz! Es ist sicher – und wichtig –, in der COVID-19-Pandemie bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen Hilfe und Behandlung in Anspruch zu nehmen.

Stefan Schreck, Leiter des Referats Gesundheitsförderung, Krankheitsprävention, Finanzinstrumente sprach im Vorfeld des Weltherztages am 29. September mit uns. Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind weltweit die häufigste Ursache für vorzeitige Todesfälle.

Welche Auswirkungen hatte COVID-19 im Bereich der Herz-Kreislauf-Erkrankungen?

Die Pandemie hat viele Probleme aufgezeigt und unsere Gesundheitssysteme belastet. Daneben hat die Pandemie Menschen mit Vorerkrankungen wie Herz-Kreislauf-Problemen vor zusätzliche Herausforderungen gestellt, da eine COVID-19-Infektion bei diesen Patienten mit höherer Wahrscheinlichkeit einen schweren Verlauf nimmt.

Außerdem hat die derzeitige Situation dazu geführt, dass viele Patienten, darunter Herzpatienten, Krankenhäuser und Ärzte aus Angst vor Ansteckung mit dem Coronavirus gemieden haben. Viele Patienten haben ihre Arzttermine nicht wahrgenommen, ihre regelmäßigen Vor- und Nachsorgeuntersuchungen und sogar geplante Operationen versäumt oder verschoben.

Die Pandemie hat vielen Menschen auch körperliche Aktivität erschwert, weil sie entweder zu Hause bleiben mussten oder die Orte, an denen sie sonst spazieren gehen, laufen oder Sport treiben konnten, nicht zugänglich waren. Der durch die Pandemie verursachte Stress kann sich auch auf die Herzgesundheit auswirken und Menschen zum Rauchen, zu übermäßigem Essen und Alkoholkonsum oder zu anderem gesundheitlichem Fehlverhalten verleiten.

Haben Sie Ratschläge für Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Bezug auf COVID-19?

Die Patienten sollten sich bewusst sein, dass die Risiken von Herzinfarkten und Schlaganfällen weitaus schwerer wiegen als die Risiken einer COVID-19-Infektion. Bei Anzeichen von Herz-Kreislauf-Problemen sollten Sie unbedingt unverzüglich medizinische Hilfe in Anspruch nehmen. Alle Menschen sollten wissen, dass sie gefahrlos in ein Krankenhaus oder zum Arzt gehen können, und dass es wichtig ist, vereinbarte Termine und regelmäßige Untersuchungen wahrzunehmen.

Was hat die Europäische Kommission im Bereich Herz-Kreislauf-Erkrankungen getan?

Viele der Risikofaktoren von Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind zugleich Risikofaktoren für andere nichtübertragbare Krankheiten. Aus diesem Grund geht die EU die Herausforderung, die nichtübertragbare Krankheiten für die Bürgerinnen und Bürger der EU darstellen, durch eine integrierte Reaktion an, die sich auf die Prävention in allen Sektoren und Politikbereichen konzentriert und auch Maßnahmen zur Stärkung der Gesundheitssysteme umfasst.

Die Europäische Kommission ist entschlossen, die EU-Mitgliedsländer bei ihren Bemühungen zur Erreichung der neun freiwilligen Ziele der Vereinten Nationen und der Weltgesundheitsorganisation WHO bis 2025 sowie des Ziels 3.4 für nachhaltige Entwicklung zu unterstützen, mit dem die Frühsterblichkeit aufgrund von nichtübertragbaren Krankheiten bis 2030 um ein Drittel reduziert werden soll. Zudem sollen im selben Zeitraum psychische Gesundheit und Wohlbefinden gefördert werden.

Um sich diesen Herausforderungen zu stellen und die Mitgliedstaaten beim Erreichen dieser Ziele zu unterstützen, hat die Kommission eine Lenkungsgruppe für Gesundheitsförderung, Krankheitsprävention und Management von nichtübertragbaren Krankheiten eingesetzt. Diese Lenkungsgruppe unterstützt die Mitgliedstaaten, indem sie den Austausch einschlägiger Erfahrungen, Strategien und Verfahren fördert.

Warum konzentriert sich die Europäische Kommission so stark auf nichtübertragbare Krankheiten?

Nichtübertragbare Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs sind in der EU die Hauptursachen von Behinderung, schlechter Gesundheit, krankheitsbedingter Verrentung und vorzeitigem Tod – und sie sind mit erheblichen sozialen und wirtschaftlichen Kosten verbunden. Der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung zufolge sterben in der EU jährlich etwa 550 000 Menschen im erwerbsfähigen Alter vorzeitig an nichtübertragbaren Krankheiten. Diese Krankheiten gehören zu den häufigsten Todesursachen in der EU und verursachen die meisten Ausgaben für die Gesundheitsversorgung, die sich in der EU auf jährlich 115 Milliarden Euro belaufen. Das sind erschreckende Zahlen, aber es gibt auch eine Berechnung, die uns optimistisch stimmt und motiviert, und das ist der Umstand, dass bis zu 80 % der nichtübertragbaren Krankheiten durch eine gesunde Lebensweise verhindert werden können.

Aktivitäten auf EU-Ebene

Nichtübertragbare Krankheiten

Europäische Kommission – Gesundheit und Lebensmittelsicherheit

Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Europäische Kommission – Forschung und Innovation

Aktuelles

Lenkungsgruppe zur Förderung der Gesundheit, Vorbeugung von Krankheiten und Eindämmung nichtübertragbarer Krankheiten tagt am 10. September virtuell

Die Gruppe legte erste Ergebnisse von Erhebungen über die nationalen Prioritäten im Bereich der öffentlichen Gesundheit in den Mitgliedstaaten vor, die durchgeführt wurden, um die wichtigsten Prioritäten für Gesundheitsmaßnahmen auf Bevölkerungsebene und bewährte Verfahren für den Zeitraum 2021-2022 zu ermitteln. Eine dieser Prioritäten ist die Prävention nichtübertragbarer Krankheiten.

Kommission veranstaltet Konferenz zum Thema „Gesunder Lebensstil – von der Theorie zur Praxis“

Die von der Exekutivagentur für Verbraucher, Gesundheit, Landwirtschaft und Lebensmittel organisierte Konferenz fand auf der Plattform für Gesundheitspolitik statt. Registrierte Nutzer finden die Zusammenfassung und weitere Informationen auf der Plattform.

Weltherztag am 29. September gewinnt in der COVID-19-Pandemie besonders an Bedeutung

Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind aufgrund der damit verbundenen Risikofaktoren, darunter Hypertonie und Diabetes, bei einer Cornavirusinfektion anfälliger für einen schweren Krankheitsverlauf. Beteiligen Sie sich an der diesjährigen globalen Sensibilisierungs- und Aktionskampagne und tragen Sie dazu bei, die Risiken von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu verringern.

Eurostat legt Statistiken und Analysen zur häufigsten Todesursache in der EU vor

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind in der EU die häufigste Todesursache. Eurostat legt Statistiken zur Anzahl der Todesfälle aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen in der EU und ihren Mitgliedstaaten, zur Inzidenz von Herz-Kreislauf-Erkrankungen nach Geschlecht und Alter sowie andere relevante Daten und Analysen vor.

WHO sichert weltweites Engagement zur Verringerung der Belastung durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen um 25 %

Die neun freiwilligen globalen Ziele der WHO mit dem übergeordneten Ziel, die Zahl der vorzeitigen Todesfälle durch die vier wichtigsten nichtübertragbaren Krankheiten bis 2025 um 25 % zu senken, wurden von den Regierungen gebilligt. Durch politisches Engagement auf hoher Ebene, ressortübergreifendes Regierungshandeln sowie allseitige Unterstützung und Mitarbeit ist dieses Ziel erreichbar.

Projekte im Rahmen des Programms „Gesundheit“

Young 50

Das von der EU geförderte Projekt YOUNG 50 soll dazu beitragen, bei gesunden Probanden in der Altersspanne um 50 Jahre Risikofaktoren positiv zu beeinflussen bzw. zu verringern, Maßnahmen zur Änderung ungesunder Lebensweisen zu fördern und das Wissen und die Wahrnehmung der Risiken von Herz-Kreislauf-Erkrankungen in der Bevölkerung allgemein zu verbessern.

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