
Die Corona-Pandemie dominiert weiterhin unser alltägliches Leben und stellt das Thema Gesundheit ins Zentrum. Doch wie sieht die Lebenswelt beim Thema Gesundheit für Asylsuchende aus? Dieser Frage widmet sich die Autorin Katja Lindner in ihrer Veröffentlichung „Gesundheitsversorgung von Asylsuchenden in den Bundesländern. Rahmenbedingungen und Reformbedarfe“, in der sie die rechtlich-administrativen Rahmenbedingungen und Unterschiede der Gesundheitsversorgung Asylsuchender auf Ebene der Bundesländer analysiert.
Sie stellt fest, dass der Zugang und Umfang von Gesundheitsleistungen für asylsuchende Menschen in sehr starkem Maße davon abhängen, wo sie örtlich untergebracht sind. Denn jedes Bundesland hat eigene Bestimmungen für den Zugang der Asylsuchenden zur medizinischen Versorgung sowie die Kosten(erstattung) der gesundheitlichen Versorgung. So wirft die Autorin die Frage auf, wie eine Chancengleichheit der Gesundheitsversorgung von Asylsuchenden sichergestellt werden kann, wenn bei Zugang und Leistungsumfang solche erheblichen Unterschiede zwischen den Bundesländern bestehen.
Unter Einbeziehung wissenschaftlicher Befunde arbeitet Lindner auch praxisbezogene Handlungsempfehlungen heraus. Insbesondere werden folgende Punkte empfohlen:
- Einheitliche und möglichst vollständige Erstattung von Gesundheitsausgaben für Asylsuchende an Kommunen, wie dies in einigen Bundesländern bereits üblich ist.
- Erhöhung der finanziellen Beteiligung des Bundes in Bezug auf die Kosten der medizinischen Versorgung Asylsuchender.
- Bundesweite Einführung elektronischer Gesundheitskarten für Asylsuchende mit einem einheitlichen Leistungsumfang.
Das Forschungszentrum MIDEM an der Technischen Universität Dresden wird gefördert durch die Stiftung Mercator.
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- Authors
- Katja Lindner
- Geographic area
- Deutschland
- Contributor type
- Akademiker und Experten
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