Im Fokus
Die EU-Strategie für Kinderrechte wurde für Kinder und mit Kindern entwickelt. Kinder sollten Zugang zu kindgerechten Informationen haben, aus denen ihre Rechte klar hervorgehen – und auch, was die EU für sie zu tun gedenkt. Die kindgerechten Versionen der Strategie wurden von Kindern mitgestaltet. Darin werden sämtliche Informationen in einer für die Leserinnen und Leser verständlichen Form dargestellt. Kinder beteiligten sich aktiv an der Wahl der Sprache, der Bilder und der Beispiele, die in den Faltblättern verwendet werden. Die kindgerechte Version der Strategie ist darüber hinaus barrierefrei und über Hilfsmittel und assistive Technologien auch für Menschen mit Sehbeeinträchtigungen zugänglich.
EU-Kinderrechtsstrategie
Jedes Kind in Europa und weltweit sollte dieselben Rechte genießen und frei von jeglicher Diskriminierung und Einschüchterung leben können. In der EU-Kinderrechtsstrategie geht die Kommission bestehende und sich abzeichnende Herausforderungen an und schlägt konkrete Maßnahmen für den Schutz, die Förderung und die Verwirklichung der Rechte des Kindes in der sich ständig wandelnden Welt von heute vor.
Kinder sollten bei der Gestaltung von für sie relevanten Maßnahmen stets eingebunden werden. Dank der Bemühungen führender Kinderrechtsagenturen und -organisationen kam der Beitrag von mehr als 10 000 Kindern sowohl der Kinderrechtsstrategie als auch der Europäischen Kindergarantie zugute. Die Meinungen der Kinder wurden durch einen Online-Fragebogen und andere Befragungsformen eingeholt. Der an den Konsultationsprozess anschließende Bericht wurde am 23. Februar 2021 auf einer Online-Veranstaltung mit Kindern veröffentlicht, an der Vizepräsidentin Dubravka Šuica sowie die Kommissionsmitglieder Didier Reynders und Nicolas Schmit teilnahmen. Die Teilhabe von Kindern am politischen und demokratischen Leben in der EU ist einer von sechs Themenbereichen der Strategie.
Themenbereiche der Strategie
Europäische Kindergarantie
Erleben Kinder im jungen Alter Benachteiligung und Ausgrenzung, wirkt sich dies auf ihre späteren Erfolgschancen aus. Betroffene brechen häufiger die Schule ab als andere Kinder und haben schlechtere Aussichten auf eine menschenwürdige Arbeit. Dies führt häufig zu einem Kreislauf der Benachteiligung über Generationen hinweg.
Die Europäische Kindergarantie hat zum Ziel, diesen Kreislauf zu durchbrechen. Sie bietet den Mitgliedstaaten Orientierungshilfen und Mittel zur Unterstützung von Kindern in Not unter 18 Jahren, die von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht sind.
Die Mitgliedstaaten sollten Folgendes garantieren:
KOSTENLOSEN und WIRKSAMEN ZUGANG für Kinder in Not
zu frühkindlicher Betreuung, Bildung und Erziehung; |
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zu Bildung und schulischen Aktivitäten; |
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zu mindestens einer gesunden Mahlzeit pro Schultag; |
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zum Gesundheitswesen. |
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WIRKSAMEN ZUGANG für Kinder in Not
zu einer gesunden Ernährung; |
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zu einer angemessenen Unterbringung. |
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Für Maßnahmen im Rahmen der Kindergarantie stehen den Mitgliedstaaten EU-Mittel zur Verfügung, insbesondere aus dem Europäischen Sozialfonds Plus (ESF+) und NextGenerationEU.
Die Europäische Kindergarantie ergänzt den zweiten Themenbereich der Kinderrechtsstrategie. Die Umsetzung von Grundsatz 11 („Betreuung und Unterstützung von Kindern“) der europäischen Säule sozialer Rechte macht die Garantie zum zentralen Bestandteil des Aktionsplans zur europäischen Säule sozialer Rechte, der konkrete Initiativen zur Umsetzung dieser Säule enthält.
Mehr Informationen zu den Rechten des Kindes






- Jedes vierte Kind ist der Ansicht, dass seine Rechte von der gesamten Gesellschaft geachtet werden („Unser Europa. Unsere Rechte. Unsere Zukunft.“).
- 29 % der Kinder zwischen 10 und 18 Jahren meldeten die unerwünschte Nutzung personenbezogener Daten im Internet, wie den Missbrauch persönlicher Passwörter oder personenbezogener Informationen mit verletzenden Folgen. Mehr als 10 % der Kinder machten diese Erfahrung vermehrt während des ersten Lockdowns im Frühjahr 2020. (‚Wie Kinder (10-18 Jahre) während des COVID-19-Lockdowns Online-Risiken ausgesetzt waren – Frühjahr 2020‘, GFS, 2021, S. 13-14, 42).
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Von befragten LGBTI-Kindern im Alter zwischen 15 und 17 Jahren haben 15 % Cybermobbing aufgrund ihrer sexuellen Ausrichtung erfahren (Ein weiter Weg bis zur Gleichstellung von LGBTI, FRA 2020).
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Fast drei von vier Kindern zwischen zwei und vier Jahren erfahren regelmäßig körperliche Züchtigung und/oder psychische Gewalt durch Eltern und Betreuungspersonen (Globaler Lagebericht über die Verhütung von Gewalt gegen Kinder, UNICEF/WHO 2020).
- 3 % der Kinder zwischen 10 und 18 Jahren geben an, sich zu Hause nicht sicher zu fühlen, 9 % fühlen sich in der Schule nicht sicher und 8 % im Internet. (‚Wie Kinder (10-18 Jahre) während des COVID-19-Lockdowns Online-Risiken ausgesetzt waren – Frühjahr 2020‘, GFS, 2021, S. 13-14, 42).
- 2019 waren weltweit 12 % der internationalen Migrantinnen und Migranten (also 33 Millionen Personen) Kinder (Daten zur Kindermigration, UNICEF, April2020).
- Über ein Drittel der Kinder geben an, sich selten oder gar nicht traurig oder unglücklich zu fühlen. Ein Fünftel der Kinder fühlen sich meistens traurig („Unser Europa. Unsere Rechte. Unsere Zukunft.“).
- Jedes Jahr werden zwischen 1,3 und 1,5 Millionen Kinder aufgrund einer gerichtlichen oder behördlichen Entscheidung ihrer Freiheit beraubt. Es gibt mehr als 7 Millionen Kinder, die jährlich unter Freiheitsentzug leiden (Globale Studie der Vereinten Nationen zu Kindern, denen die Freiheit entzogen wird (2019), S. IX und S. 260-261).
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