Newsletter von Gesundheit-EU: Pharmakovigilanz – Überwachung der Sicherheit von Arzneimitteln

Ausgabe 98, 18. Oktober 2012

In dieser Ausgabe


Willkommen


Pharmakovigilanz – Überwachung der Sicherheit von Arzneimitteln


Von Patricia Brunko, Leiterin des Referats „Arzneimittelindustrie – Genehmigungen und Europäische Arzneimittelagentur (EMA)“, Europäische Kommission, Generaldirektion Gesundheit und Verbraucher



Dieses Jahr war für die Arzneimittelüberwachung in der Europäischen Union von entscheidender Bedeutung. Die im Jahr 2010 verabschiedeten neuen Vorschriften wurden angewendet. In diesem Monat werden die Vorschriften noch einmal geändert. Ende 2013 werden sie uneingeschränkt gültig sein.

 

In der EU werden Arzneimittel vor dem Inverkehrbringen einer strengen Prüfung und Bewertung hinsichtlich Qualität, Sicherheit und Wirksamkeit unterzogen. Selbst nach Erteilen der Genehmigung wird die Sicherheit des Arzneimitels regelmäßig überprüft, um zu gewährleisten, dass im Falle von Nebenwirkungen, die ein nicht hinnehmbares Risiko für die öffentliche Gesundheit darstellen, geeignete Maßnahmen ergriffen werden. Diese Arzneimittelüberwachung nennt man auch Pharmakovigilanz.

 

Das System der EU zur Arzneimittelüberwachung ist eines der fortschrittlichsten und umfassendsten der Welt. Es ist robust und transparent und daher geeignet, die öffentliche Gesundheit in der gesamten EU wirksam zu schützen.

 

Patientinnen und Patienten überall in der EU können Nebenwirkungen nun direkt über das Internet oder per Post ihrer nationalen Gesundheitsbehörde melden. Nächstes Jahr wird ein schwarzes Symbol in die Information über Arzneimittel aufgenommen, die einer zusätzlichen Überwachung unterliegen. Dazu zählen beispielsweise solche, die einen neuen Wirkstoff enthalten. Patienten, Ärzte, Krankenpfleger und andere im Gesundheitswesen Beschäftigte werden dadurch ausdrücklich aufgefordert, Nebenwirkungen zu melden.

 

Die Rechtsvorschriften zur Pharmakovigilanz sind Teil der EU-Arzneimittelvorschriften, die die Sicherheit der Arzneimittel in der gesamten EU gewährleisten.





Aktuelles aus der EU


Kommission verabschiedet Mitteilung über Nanomaterialien

In ihrer Mitteilung zur zweiten Überprüfung der Rechtsvorschriften zu Nanomaterialien legt die Europäische Kommission ihre Pläne zur Verbesserung der EU-Rechtsvorschriften und ihrer Anwendung dar, um einen sicheren Umgang mit der Nanotechnologie zu gewährleisten.


Fortschritt bei der grenzüberschreitenden Rückverfolgbarkeit von Organen

Die Kommission hat eine neue Rechtsvorschrift angenommen, um den grenzüberschreitenden Informationsaustausch über Organe und ihre Spender in der EU zu erleichtern.


Presseworkshop zu Organspenden

Die Europäische Kommission organisiert am 9. Oktober einen Workshop für Journalisten über Organspenden und Organtransplantationen.


Schwerpunkt Bildung und körperliche Betätigung

Bei der Plenarsitzung der Europäischen Plattform für gesunde Ernährung, körperliche Betätigung und Gesundheit in Brüssel am 20. September 2012 ging es um die Verpflichtungen in den Bereichen Bildung und körperliche Betätigung.


Sensibilisierungskampagne zu Nahrungsmittelallergien

Die Europäische Akademie für Allergien und klinische Immunologie (EAACI) organisiert eine Kampagne zur Sensibilisierung für den starken Anstieg von Anaphylaxie bei Kindern, eine schwere und potenziell lebensbedrohliche allergische Reaktion.




Berichte aus ganz Europa


Tschechische Republik

Tschechischer Plan zur Bekämpfung seltener Krankheiten 2012–2014 angenommen

Das Dokument zeigt Maßnahmen des tschechischen Aktionsplans für 2010 bis 2020 auf, insbesondere Maßnahmen zur Verbesserung von Information, Ausbildung, Vorsorge, Screening und Diagnose.


Schweden

Neue Gesundheitspolitik nimmt Bürger mehr in die Pflicht

Der neue Vorschlag der schwedischen Regierung zur nationalen Gesundheitspolitik sieht vor, dass die Bürgerinnen und Bürger mehr Verantwortung für ihre eigene Gesundheit übernehmen sollen.



Pressemitteilungen der EU


Bahnbrechende Nanotechnologie: Sicherheit wird von Fall zu Fall beurteilt

Die Europäische Kommission hat eine Mitteilung zur zweiten Überprüfung der Rechtsvorschriften zu Nanomaterialien angenommen.




Anstehende Termine


Konferenz zum europäischen Qualitätsrahmen für Langzeitpflege (Brüssel, 14. November 2012)

Gastgeberin dieser Konferenz ist die AGE Platform Europe. Sie wird im Europäischen Parlament in Brüssel Maßnahmen zur Verbesserung des Wohlbefindens und der Würde älterer pflege- und hilfebedürftiger Menschen vorstellen.




Neue Veröffentlichungen


Epidemiologische Situation der durch Zecken verursachten Enzephalitis in der Europäischen Union und in den EFTA-Ländern.

Bericht des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC).


Erhebung von Daten über tödliche Verletzungen in Leichen- und Krankenhäusern: ein Handbuch für Fachleute

Das Handbuch der Weltgesundheitsorganisation (WHO) richtet sich in erster Linie an Fachleute in Institutionen, die für die Erhebung, Erfassung und Verwendung von Mortalitätsdaten für Maßnahmen der öffentlichen Gesundheit zuständig sind.



Aktuelles auf Health-EU


Überarbeitete Pharmakovigilanz-Vorschriften angenommen

Durch die Überarbeitung der Rechtsvorschriften erhalten die EU-Bürgerinnen und -Bürger mehr Sicherheit.


AVERROES-Projekt: gleichberechtigter Zugang zur Gesundheitsversorgung

Das Projekt soll auf die Rechte von Einwanderern und Asylsuchern auf gleichberechtigten Zugang zur Gesundheitsversorgung aufmerksam machen.



Brennpunkt


Pharmakovigilanz – Überwachung der Sicherheit von Arzneimitteln


Aktivitäten auf EU-Ebene


Gesundheit-EU: Arzneimittel und Behandlungen

Europäische Kommission – GD Gesundheit und Verbraucher

Öffentliche Gesundheit: Das System zur Arzneimittelüberwachung der EU

Europäische Kommission – GD Gesundheit und Verbraucher

Pharmakovigilanz

EMA – Europäische Arzneimittelagentur

Video mit Erläuterungen zu den Arzneimittelüberwachungsvorschriften

EMA – Europäische Arzneimittelagentur


Nachrichten


Pharmakovigilanz

Fragen und Antworten zur Überarbeitung der EU-Rechtsvorschriften zur Pharmakovigilanz.



EU-Gesundheitspreis für Journalisten – Artikel


Journalistenpreis 2012: nationale Gewinner bekannt gegeben

In den einzelnen EU-Mitgliedsländern haben unabhängige Jurys die Artikel bewertet und einen nationalen Kandidaten ermittelt.


Kauf von Arzneimitteln im Internet ist russisches Roulette. Von Yiannis Devetzoglou, nationaler Kandidat für Griechenland

Der Artikel weist auf die realen Gefahren des Online-Erwerbs von Arzneimitteln hin, egal ob Potenzmittel oder Tamiflu in Zeiten der Grippewelle.



Projekte aus dem Programm für die öffentliche Gesundheit


PHIS – Pharmazeutisches Gesundheitsinformationssystem

Im Rahmen dieses Projekts soll die Wissensbasis und der Austausch von Informationen über die Arzneimittelpolitik in der Europäischen Union verbessert werden.



Weitere interessante Links


Heads of Medicines Agencies (HMA)


EDQM – Europäische Direktion für Arzneimittelqualität und Gesundheitsfürsorge


WHO – Arzneimittel – Sicherheit, Wirksamkeit und Verwendung


WHO – Arzneimittel: Sicherheit von Arzneimitteln – Nebenwirkungen


Gesundheit-EU. Das Portal der Europäischen Union zur öffentlichen Gesundheit
Dieser Newsletter is in den 22 Amtssprachen der EU verfügbar:
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