Seit Anfang des 20. Jahrhunderts zum ersten Mal der Internationale Frauentag gefeiert wurde, haben sich Leben und Rolle der Frau in der Gesellschaft stark verändert. Frauen sind selbständiger und unabhängiger geworden, doch sehen sie sich immer noch täglich mit Risiken konfrontiert, die nur ihr eigenes Geschlecht betreffen. Die Gesundheit der Frauen in Europa ist eines unserer wichtigsten Arbeitsgebiete.
Zwar steigt die Lebenserwartung der Frauen in Europa, doch das heißt nicht zwangsläufig, dass sich auch die Lebensqualität verbessert. Nach Schätzungen verbringt eine Frau lediglich 75 % ihrer Lebensjahre in guter Gesundheit. Die übrigen 25 % stehen für Leid, Verlust und hohe Kosten.
Die Gesundheit der Frauen ist in verschiedenen Bereichen besonders gefährdet. Krebs zum Beispiel ist eine Krankheit, die sowohl das Leben als auch das soziale Umfeld einer Frau unwiederbringlich verändern kann. Brustkrebs und Gebärmutterhalskrebs sind für zahlreiche Todesfälle und hohe Erkrankungsziffern allgemein verantwortlich.
Brustkrebs ist eine große gesellschaftliche Herausforderung. Bei Frauen in der Europäischen Union ist er bei weitem die häufigste Krebsform (fast jeder dritte Fall) und die zweithäufigste Todesursache.
Ärzte und Pflegepersonal, Organisationen der Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Forschung sowie politische Entscheidungsträger und die Industrie setzen sich für die Linderung der Auswirkungen von Brustkrebs ein. In den letzten zwanzig Jahren wurden gewaltige Fortschritte erzielt – und die EU hat ihren Teil dazu beigetragen.
Um die Vorbeugung und Bekämpfung von Krebserkankungen weiter zu verbessern, gründete die Europäische Kommission 2009 die Europäische Partnerschaft für Maßnahmen zur Krebsbekämpfung. Sie unterstützt die Mitgliedstaaten in ihrem Ziel, bis 2020 die Zahl neuer Krebserkrankungen um 15 % zu senken und nationale Pläne zur Kontrolle der Krankheit aufzustellen.
Eine bessere Vorbeugung ist das A und O der Krebsbekämpfung – genau wie bei zahlreichen anderen Krankheiten. Wir glauben, dass eine von drei Krebserkrankungen verhindert werden könnte. Vorbeugen ist besser als heilen – und es kostet weniger! Wir kennen die Risikofaktoren, und wir wollen den Bürgerinnen und Bürgern Europas helfen, sie zu vermeiden.