1989, auf der allerersten Ministerkonferenz über Umwelt und Gesundheit in Frankfurt, wurde der Prozess in Gang gesetzt, der die wichtigsten Umweltbedrohungen für die menschliche Gesundheit in Angriff nahm. Mittlerweile steht die fünfte Ministerkonferenz über Umwelt und Gesundheit kurz bevor. Diese Konferenzen sind einzigartig, denn sie bringen die unterschiedlichsten Wirtschaftszweige und Interessenvertreter zusammen, um europäische Strategien und Maßnahmen im Bereich Umwelt und Gesundheit zu gestalten. Die Regierungen der 53 europäischen Mitgliedstaaten der WHO werden vom 10. bis 12. März in Parma (Italien) zusammenkommen, um das Erreichte zu diskutieren und die Prioritäten für die kommenden Jahre zu bestimmen.
Die Gesundheit von über 890 Millionen Menschen in der Region WHO-Europa wird immer stärker von einer sich ändernden Umwelt bedroht. Sozioökonomische und geschlechtsspezifische Ungleichheiten, verstärkt durch die Finanzkrise, Klimawandel, das positive Potenzial von Investitionen in Umwelt und Gesundheit sowie die Erneuerung der Verpflichtung aller Länder, die Gesundheit von Kindern zu schützen, gehören zu den wichtigsten Themen der Konferenz. Es ist mehr denn je wichtig, sektorübergreifend neue Wege zu finden, um schädliche Umweltauswirkungen auf die Gesundheit zu verhindern.
Die Europäische Kommission war und ist ein wichtiger Partner für WHO-Europa in diesen Bereichen. Die Zusammenarbeit zwischen beiden Organisationen ist bereits sehr ausgeprägt und wird künftig noch intensiviert. Seit der vierten Ministerkonferenz (2004) unterstützt die Europäische Kommission unsere Arbeit. Sie ist außerdem ein ständiges Mitglied des Europäischen Ausschusses Umwelt und Gesundheit, in dem Vertreter aus den zuständigen Ministerien sowie zwischenstaatliche und Organisationen der Zivilgesellschaft zusammenarbeiten. Der Ausschuss überwacht die Koordinierung und die Folgemaßnahmen im Zusammenhang mit dem Prozess zur Förderung von Umwelt und Gesundheit. Auch an den Vorbereitungen der Konferenz von Parma war die Europäische Kommission maßgeblich beteiligt.
Die WHO und die Europäische Kommission bündeln ihre Kräfte in den unterschiedlichsten Umwelt- und Gesundheitsbereichen und unterstützen die 27 Länder, die sowohl der EU als auch der WHO angehören, genauso wie die EWR/EFTA-Länder. Ergebnis dieser Zusammenarbeit ist eine beispielhafte Kohärenz und wechselseitige Ergänzung der Strategien und Initiativen beider Organisationen. Die Zusammenarbeit ist auch eine Bereicherung, bezieht sich unter anderem auf gesetzgeberische Arbeit, die wechselseitige Unterstützung bei der Entwicklung von Strategien und die Schaffung nationaler Kapazitäten. In Zukunft soll sich diese Zusammenarbeit auch auf die EU-Beitrittskandidaten und die EU-Nachbarländer erstrecken, sodass letztendlich alle 53 europäischen Mitgliedsländer der WHO davon profitieren werden.
Für den Erfolg der Arbeit von WHO-Europa im Bereich Umwelt und Gesundheit ist diese Partnerschaft unersetzlich. Davon zeugt auch die anstehende Konferenz.
Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!