Am 8. März, dem Weltfrauentag, gedenken wir des Kampfs der Frauen für ihre wirtschaftlichen, politischen und sozialen Rechte in allen Bereichen, einschließlich Gesundheit. Obgleich sich der Gesundheitszustand der Frauen in der EU im letzten Jahrzehnt erheblich verbessert hat, wirkt sich die Ungleichbehandlung der Geschlechter immer noch schädlich auf die physische und psychische Gesundheit von Millionen Frauen und Mädchen aus.
Geschlechtsspezifische Rollen und Ungleichbehandlung der Geschlechter in Verbindung mit anderen sozialen und wirtschaftlichen Faktoren führen dazu, dass Männer und Frauen in unterschiedlichem Maße Gesundheitsrisiken ausgesetzt sind.
In allen EU-Ländern gibt es Faktoren, die der Verbesserung der Frauengesundheit im Weg stehen. Dazu gehören die Verbreitung der Armut unter Frauen (Feminisierung der Armut), die hohe Arbeitslosenrate bei Frauen, der große Anteil an Frauen – insbesondere Migrantinnen ohne gültige Ausweispapiere – in Jobs mit nur geringer oder ohne jegliche soziale Absicherung und die gesundheitlichen Unterschiede zwischen den sozialen Schichten. Auch heute noch werden Frauen häufig ihre Rechte in Bezug auf Sexualität und Familienplanung verwehrt, was beträchtliche Auswirkungen auf die Gesundheit haben kann.
Gewalt gegen Frauen führt zu Verletzungen – in manchen Fällen sogar zum Tod – und beeinträchtigt die sexuelle, reproduktive und mentale Gesundheit der Frauen. Doch sie wirkt sich auch auf den Gesundheitszustand ganzer Gemeinschaft aus und stellt für Gesundheitssysteme und Gesellschaft eine enorme wirtschaftliche Belastung dar.
Die EWL fordert Maßnahmen zur Verminderung von Gesundheitsrisiken für Frauen, die bei geschlechtsspezifischen Schwachstellen ansetzen und umfassende, bezahlbare und für alle zugängliche Gesundheitsversorgung und Dienstleistungen fördern.