Nr. 7/2002 – 11. Januar 2002
Erste Bevölkerungsschätzungen
EU zählt am 1. Januar 2002 379,4 Millionen Einwohner, die Eurozone 305,1 Millionen
Nach den ersten Bevölkerungsschätzungen für 2001, die heute von Eurostat, dem Statistischen Amt der Europäischen Gemeinschaften in Luxemburg, veröffentlicht wurden1, dürfte die EU am 1. Januar 2002 379,4 Millionen Einwohner gezählt haben. Die Bevölkerung der Eurozone2 wird auf 305,1 Millionen Einwohner geschätzt.
Das natürliche Bevölkerungswachstum (Lebendgeburten abzüglich Sterbefälle) der EU dürfte im Jahr 2001 bei 410 000 Personen liegen, was eine leichte Zunahme gegenüber dem Jahr 2000 bedeutet, als es sich auf 380 000 Personen belief. Der Wanderungssaldo wird voraussichtlich leicht rückläufig sein, er sinkt von +1 070 000 im Jahr 2000 auf +1 050 000 im Jahr 2001. Insgesamt nimmt damit die Bevölkerung der EU im Jahr 2001 um 1 460 000 Personen zu, das sind 3,9‰. Damit beschleunigt sich das Bevölkerungswachstum gegenüber den letzten Jahren ein wenig, bleibt aber verglichen mit der Entwicklung in den 50er und 60er Jahren bescheiden.
Zahl der Geburten und Sterbefälle rückläufig, natürliches Wachstum steigend
Die Zahl der Geburten war in der EU im Jahr 2001 ebenso wie die der Sterbefälle rückläufig und führte zu einem natürlichen Bevölkerungswachstum von 1,1‰, das ist etwas mehr als 1999 (0,7‰) und 2000 (1,0‰).
Die Zahl der Lebendgeburten dürfte in der EU im Jahr 2001 4,03 Millionen erreichen, 0,5% weniger als im Jahr 2000. Die höchsten Geburtenraten wurden in Irland (14,6 Lebendgeburten je 1000 Einwohner) und in Frankreich (13,1) sowie in den Niederlanden (12,5) und in Luxemburg (12,4) erreicht. Deutschland (9,0), Österreich (9,3) und Italien (9,4) hatten die niedrigsten Raten zu verzeichnen.
Die Zahl der Sterbefälle dürfte sich in der EU im Jahr 2001 auf 3,62 Millionen belaufen, das sind 1,4% weniger als im Jahr 2000. Die Auswirkungen der zunehmenden Zahl alter Menschen wurden durch den Rückgang der Sterbeziffern ganz und gar kompensiert. Die höchsten Sterbeziffern wurden 2001 in Dänemark (10,9 Sterbefälle je 1000 Einwohner) und Schweden (10,6) verzeichnet, die niedrigsten in Irland (7,5) und Luxemburg (8,3).
In den beitrittswilligen Ländern war die Geburtenrate in elf von zwölf Ländern, für die Zahlen zur Verfügung standen3, geringer als der EU-Durchschnitt (10,6 ‰). Nur Zypern (12,1) lag über diesem Durchschnittswert. Die Sterbeziffern waren hingegen in acht von zwölf Ländern höher als in der EU (9,5 ‰), und zwar in Lettland (13,8), Bulgarien und Estland (jeweils 13,6) sowie in Ungarn (13,0). Dagegen wurden in Malta (7,6) und Zypern (8,6) Werte ähnlich den niedrigsten Werten in der EU ermittelt.
Mehr als 70% des Bevölkerungswachstums ist auf Wanderungssaldo zurückzuführen
Mehr als 70% des Bevölkerungswachstums in der EU sind im Jahr 2001 auf die Auswirkungen der internationalen Wanderungsströme zurückzuführen. Der Wanderungssaldo liegt im Jahr 2001 bei 1,05 Millionen und damit leicht unter dem Saldo von 2000, aber weiterhin über dem Saldo von 1998 (581 000) und 1999 (756 000). Spanien hatte im Jahr 2001 einen Anteil von 24% an der gesamten Nettowanderung innerhalb der EU, Italien und Deutschland jeweils 17%, das Vereinigte Königreich 15%.
In relativen Werten wurde die stärkste Nettozuwanderung in Luxemburg (+9,0 je 1000 Einwohner), Spanien (+6,2), Irland (+5,2) und Portugal (+4,9) beobachtet. Demgegenüber verzeichneten Frankreich (+1,0), Finnland (+1,2) und Belgien (+1,8) die geringsten Zuwanderungsraten. Deutschland und Schweden hätten ohne Zuwanderung rückläufige Bevölkerungszahlen zu verzeichnen.
Vier Beitrittsländer (Litauen, Lettland, Polen und die Tschechische Republik) verzeichneten 2001 mehr Abwanderer als Zuwanderer. In Bulgarien, Ungarn, Rumänien, der Slowakischen Republik und Estland war der Wanderungssaldo gleich Null oder sehr gering, während er in Zypern +5,2‰, in Slowenien +1,9‰ und in Malta +1,3‰ erreichte.
Bevölkerungswachstum im Jahr 2001 in der EU und den Beitrittsländern: zwischen +1,3% in Luxemburg und -0,6% in Lettland
Insgesamt verlief die Bevölkerungsentwicklung im Jahr 2001 in den einzelnen EU-Mitgliedstaaten sehr unterschiedlich, wenngleich die Bevölkerungszahl in allen Ländern gestiegen ist. Das stärkste Wachstum wurde in Luxemburg (1,3%) und in Irland (1,2%) verzeichnet, das geringste in Deutschland (0,1%) und Österreich (0,2%).
In acht von zwölf Beitrittsländern ging die Bevölkerungszahl im Jahr 2001 zurück, namentlich in Lettland
(-0,6%), Bulgarien (-0,5%) und Estland (-0,4%). Demgegenüber verzeichneten Zypern (0,9%) und Malta (0,4%) das stärkste Wachstum.
Außerdem veröffentlicht Eurostat diesen Monat : „Europäische Sozialstatistik – Bevölkerung – Ausgabe 2001", 170 Seiten, ISBN 92-894-1725-0, 50 Euro (ohne MwSt.). In dieser ausführlichen Veröffentlichung mit CD-ROM wird die Bevölkerung nach Geschlecht und Altersgruppen untergliedert. Sie enthält Angaben über Geburten, Sterbefälle, Wanderungen, Eheschließungen, Scheidungen, Fruchtbarkeit, Lebenserwartung und Bevölkerungsvorausschätzungen. Zahlreiche Zeitreihen gehen bis 1960 zurück.
Herausgeber:
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Bevölkerungsentwicklung in Europa 2001
(erste Schätzungen)
Bevölkerung |
Lebendgeburten |
Sterbe |
Natürliches Bevölke- |
Wande_rungssaldo** |
Bevölkerungswachstum insgesamt je 1000 Einwohner |
Bevölkerung am 1.1.2002 in 1000 |
|
EU15 |
377 988 |
10,6 |
9,5 |
1,1 |
2,8 |
3,9 |
379 449 |
Eurozone |
303 893 |
10,5 |
9,4 |
1,1 |
2,8 |
4,0 |
305 097 |
Belgien |
10 263 |
11,4 |
10,3 |
1,0 |
1,8 |
2,8 |
10 292 |
Dänemark |
5 349 |
12,2 |
10,9 |
1,3 |
2,1 |
3,4 |
5 367 |
Deutschland |
82 259 |
9,0 |
10,0 |
-1,0 |
2,2 |
1,2 |
82 360 |
Griechenland |
10 565 |
10,1 |
9,5 |
0,6 |
2,4 |
3,0 |
10 596 |
Spanien |
40 122 |
10,1 |
8,7 |
1,4 |
6,2 |
7,6 |
40 428 |
Frankreich* |
59 040 |
13,1 |
8,9 |
4,1 |
1,0 |
5,1 |
59 343 |
Irland |
3 826 |
14,6 |
7,5 |
7,1 |
5,2 |
12,3 |
3 873 |
Italien |
57 844 |
9,4 |
9,3 |
0,1 |
2,9 |
3,0 |
58 018 |
Luxemburg |
441 |
12,4 |
8,3 |
4,1 |
9,0 |
13,1 |
447 |
Niederlande |
15 987 |
12,5 |
8,7 |
3,8 |
3,3 |
7,1 |
16 101 |
Österreich |
8 121 |
9,3 |
9,3 |
0,1 |
2,2 |
2,3 |
8 140 |
Portugal |
10 243 |
11,2 |
10,2 |
1,0 |
4,9 |
5,8 |
10 303 |
Finnland |
5 181 |
10,8 |
9,3 |
1,5 |
1,2 |
2,7 |
5 195 |
Schweden |
8 883 |
10,2 |
10,6 |
-0,4 |
3,4 |
3,0 |
8 910 |
Ver. Königreich |
59 863 |
11,2 |
10,2 |
1,0 |
2,6 |
3,5 |
60 075 |
Island |
283 |
14,3 |
6,1 |
8,1 |
5,6 |
13,7 |
287 |
Liechtenstein |
33 |
12,1 |
6,0 |
6,0 |
6,0 |
12,1 |
33 |
Norwegen |
4 503 |
12,6 |
9,7 |
2,9 |
2,7 |
5,5 |
4 528 |
EWR |
382 807 |
10,7 |
9,7 |
1,1 |
2,8 |
3,9 |
384 298 |
Schweiz |
7 204 |
10,2 |
8,3 |
1,9 |
5,5 |
7,4 |
7 258 |
Bulgarien |
8 149 |
8,4 |
13,6 |
-5,2 |
0,0 |
-5,2 |
8 107 |
Zypern |
671 |
12,1 |
8,6 |
3,5 |
5,2 |
8,7 |
677 |
Tschechische Rep. |
10 295 |
8,8 |
10,4 |
-1,6 |
-0,4 |
-2,0 |
10 274 |
Estland |
1 367 |
9,3 |
13,6 |
-4,3 |
0,0 |
-4,3 |
1 361 |
Ungarn |
10 005 |
9,8 |
13,0 |
-3,2 |
0,0 |
-3,2 |
9 973 |
Lettland |
2 366 |
8,3 |
13,8 |
-5,6 |
-0,6 |
-6,2 |
2 351 |
Litauen |
3 693 |
8,5 |
10,8 |
-2,3 |
-0,9 |
-3,2 |
3 681 |
Malta |
382 |
10,2 |
7,6 |
2,6 |
1,3 |
3,9 |
384 |
Polen |
38 644 |
9,4 |
9,4 |
0,0 |
-0,4 |
-0,4 |
38 629 |
Rumänien |
22 430 |
9,5 |
11,2 |
-1,7 |
0,0 |
-1,8 |
22 390 |
Slowakische Rep. |
5 402 |
9,5 |
9,6 |
-0,1 |
0,1 |
0,1 |
5 403 |
Slowenien |
1 990 |
9,8 |
9,1 |
0,7 |
1,9 |
2,6 |
1 995 |
* Die Bevölkerungszahl am 1.1.2001 basiert auf der Zählung von 1999.
** Einschließlich volkszählungsbedingter Korrekturen, Registerkorrekturen usw., die nicht als Lebendgeburten, Sterbefälle oder Wanderungen identifiziert werden können.