54/2003 - 12. Mai 2003

Beschäftigung in den europäischen Unternehmen im Jahr 2000

Luxemburg, Schweden, Dänemark und Deutschland mit der höchsten Arbeitsproduktivität in den marktbestimmten Dienstleistungen

Arbeitskosten pro Beschäftigten in der EU in der chemischen Industrie 2,5 Mal höher als in der Textilindustrie

Welche Wirtschaftssektoren sind gemessen an der Beschäftigung am wichtigsten? Wie hoch ist die Wertschöpfung, die sie erzielen? Welche Unternehmen haben die höchste Produktivität? Antworten auf diese und weitere Fragen liefert ein Bericht1, der heute von Eurostat, dem Statistischen Amt der Europäischen Gemeinschaften in Luxemburg veröffentlicht wurde.

Die Veröffentlichung untersucht Beschäftigung im produzierenden Gewerbe und in den Dienstleistungsbranchen der EU und setzt diese Daten zu Informationen über Wertschöpfung, Arbeitskosten, Arbeitsproduktivität und Investitionen in Beziehung. Darüber hinaus enthält die Veröffentlichung Angaben über die Beschäftigung aufgeschlüsselt nach Unternehmensgröße und Regionen. Auf diese Weise liefert sie einen Überblick über die Beschäftigungsstruktur in der Wirtschaft der EU. Nachfolgend einige Beispiele für die in der Publikation enthaltenen Informationen:

EU-weit höchste Arbeitsproduktivität im Bereich der marktbestimmten Dienstleistungen wurde im Grundstücks- und Wohnungswesen sowie bei der Vermietung beweglicher Sachen erzielt

Gemessen an der Wertschöpfung je geleisteter Arbeitsstunde betrug die Arbeitsproduktivität2 bei den marktbestimmten Dienstleistungen (ohne Kredit- und Versicherungsgewerbe) im Jahr 2000 in der EU 24 Euro. Die höchste Arbeitsproduktivität verzeichnete Luxemburg mit 32 Euro, gefolgt von Schweden mit 31 Euro sowie Deutschland und Dänemark mit jeweils 29 Euro. Die geringste Arbeitsproduktivität verbuchten Portugal (11 Euro), Spanien (15 Euro) und Italien (18 Euro).

Die niedrigste Arbeitsproduktivität aller Dienstleistungsbereiche auf EU-Ebene ist im Gastgewerbe (12 Euro), im Einzelhandel (16 Euro) und im Landverkehr (20 Euro) zu beobachten. Die höchsten Werte verzeichneten das Grundstücks- und Wohnungswesen (60 Euro), der Bereich Vermietung beweglicher Sachen (55 Euro) und die Schifffahrt (51 Euro).

In 8 von 14 Dienstleistungsbranchen verzeichnete Deutschland die höchste Arbeitsproduktivität. Vor allem in der Luftfahrt, bei der Vermietung beweglicher Sachen und im Bereich Datenverarbeitung und Datenbanken war die Arbeitsproduktivität hoch. Bemerkenswert sind ferner die hohe Arbeitsproduktivität in der Schifffahrt in Dänemark, bei der Vermietung beweglicher Sachen in Österreich und Belgien sowie im Bereich Datenverarbeitung und Datenbanken im Vereinigten Königreich.

Arbeitsproduktivität in marktbestimmten Dienstleistungen in den EU-Mitgliedstaaten im Jahr 2000 (EUR)

 

B

DK

D

E

F

IRL

I

L

NL

A

P

FIN

S

UK

EU

Kraftfahrzeughandel & Wartung

22

24

33

14

20

20

14

27

25

24

10

24

25

25

22

Großhandel

32

33

36

18

31

31

22

42

35

33

14

35

36

33

29

Einzelhandel

15

19

19

10

20

14

11

19

18

18

6

21

22

18

16

Handel

22

26

26

13

24

20

15

29

26

24

9

27

28

24

21

Gastgewerbe

10

14

11

9

15

9

11

15

19

13

5

17

18

14

12

Landverkehr, Rohrfernleitungen

24

23

22

15

22

14

18

28

24

24

9

22

23

22

20

Schifffahrt

41

99

68

29

27

:

43

:

59

39

22

36

35

74

51

Luftfahrt

26

37

132

36

35

42

30

72

59

35

27

42

45

61

42

Reisebüros und Reiseveranstalter

37

29

35

28

34

22

26

35

34

33

25

28

32

35

32

Nachrichtenübermittlung

40

38

41

36

36

38

46

133

40

32

48

36

48

42

41

Verkehr und Nachrichtenübermittlung

31

34

31

22

29

27

27

56

34

28

21

28

33

34

30

Grundstücks- und Wohnungswesen

48

72

110

49

45

19

24

56

105

75

23

62

93

48

60

Vermietung beweglicher Sachen

103

42

90

30

72

23

29

112

44

128

63

50

44

45

55

Datenverarbeitung & Datenbanken

28

32

42

21

31

25

22

31

32

32

17

27

31

37

32

FuE

46

28

28

20

32

26

26

44

27

35

12

18

25

19

25

Erbringung von unternehmens-bezogenen Dienstleistungen

18

25

29

13

24

19

19

25

18

23

10

21

24

29

23

Unternehmensbezogene Dienstleistungen

22

33

40

18

29

21

20

30

25

32

14

27

36

32

29

Marktbestimmte Dienstleistungen insgesamt

23

29

29

15

26

19

18

32

27

25

11

26

31

27

24

Anmerkung: EL: Daten nicht verfügbar; D: Handel, Gastgewerbe und Luftfahrt - 1999; IRL: Handel - 1999, Gastgewerbe, Verkehr, Nachrichtenübermittlung und unternehmensbezogene Dienstleistungen - 1998, Luftfahrt einschließlich Schifffahrt; L: Großhandel teilweise 1999, Erbringung unternehmensbezogener Dienstleistungen teilweise 1998; NL: Reisebüros und Reiseveranstalter, Grundstücks- und Wohnungswesen und teilweise Erbringung unternehmensbezogener Dienstleistungen - 1998; S: Erbringung unternehmensbezogener Dienstleistungen - 1999.

: Daten nicht verfügbar.

Im Verarbeitenden Gewerbe der EU betrugen die Arbeitskosten 35 000 Euro pro Beschäftigten

Im Jahr 2000 betrugen die Arbeitskosten pro Beschäftigten3 im verarbeitenden Gewerbe in der EU durchschnittlich 35 000 Euro. Die Höhe der Arbeitskosten ist in den einzelnen Wirtschaftszweigen jedoch unterschiedlich: In den Basisindustrien waren die durchschnittlichen Arbeitskosten niedriger – 21 000 Euro pro Beschäftigten im Textilsektor und 28 000 Euro im Bereich Nahrungs, Genussmittel und Tabakwaren. Den höchsten Wert verzeichnete dagegen der Bereich chemische Industrie und Mineralölverarbeitung mit 51 000 Euro, gefolgt vom Fahrzeugbau mit 44 000 Euro.

Diese Unterschiede könnten auf die unterschiedlichen Anforderungen an das Qualifikationsniveau der in den jeweiligen Industriezweigen Beschäftigten hinweisen, d.h. in den Bereichen Metallverarbeitung, Büromaschinen, Maschinen- und Fahrzeugbau sowie chemische Industrie sind im Vergleich zu den Basisindustrien mehr Personen mit einem relativ hohen Ausbildungsniveau und Kenntnisstand beschäftigt.

Von den Mitgliedstaaten weisen Belgien, Luxemburg, Schweden (jeweils 42 000 Euro) und Deutschland (41 000 Euro) die höchsten Arbeitskosten pro Beschäftigten im verarbeitenden Gewerbe für das Jahr 2000 aus. Am niedrigsten waren die Arbeitskosten in Portugal (12 000 EUR), Spanien (25 000 Euro), Irland (28 000 Euro) und Italien (29 000 Euro).

Arbeitskosten pro Beschäftigten ctivityim verarbeitenden Gewerbe in der EU im Jahr 2000 (in 1000 Euro)

 

B

DK

D

E

F

IRL

I

L

NL

A

P

FIN

S

UK

EU

Nahrungs- und Genussmittel, Tabakwaren

34

32

25

22

29

28

28

27

34

31

12

31

38

31

28

Textilien und Bekleidung

30

32

29

16

26

18

21

55

32

28

8

26

33

23

21

Metalle & Metallerzeugnisse

43

34

38

25

34

26

27

45

36

39

12

35

38

36

33

Sonstige Erzeugnisse

39

32

36

23

34

30

27

44

36

36

12

36

39

34

32

Basisindustrien

37

33

33

22

32

28

26

42

35

35

11

34

38

32

30

Chemische Industrie & Mineralölverarbeitung

61

52

56

38

53

38

45

43

52

54

26

41

53

51

51

Maschinenbau

43

38

45

27

38

25

32

46

38

41

16

38

43

39

39

Büromaschinen, Datenverarbeitungsgeräte & Einrichtungen; Elektrotechnik, Feinmechanik & Optik

47

35

46

30

44

28

31

40

53

43

15

38

47

40

41

Fahrzeugbau

45

37

52

32

43

29

33

31

34

42

16

33

44

44

44

Metallbearbeitung Büromaschinen, Maschinen- und Fahrzeugbau

45

36

48

30

42

27

32

43

43

42

17

37

45

41

41

Verarbeitendes Gewerbe insges.

42

35

41

25

37

28

29

42

38

38

12

36

42

37

35

Anmerkung: EL: Daten nicht verfügbar; DK: Bekleidung - 1999, chemische Industrie und teilweise sonstiges verarbeitendes Gewerbe geschätzt; IRL: 1999, Mineralölverarbeitung und teilweise sonstiges verarbeitendes Gewerbe anhand von EU-Angaben geschätzt; NL: sonstiges verarbeitendes Gewerbe teilweise 1999.

 

  1. "Employment in the market economy in the European Union – an analysis of the Structural Business Statistics", Angaben für 2000, 66 Seiten, ISBN 92-894-4832-6, EUR 20 (ohne MwSt), nur auf Englisch verfügbar.
  2. Die Arbeitsproduktivität wird für jeden Wirtschaftszweig berechnet, indem die gesamte Wertschöpfung zu Faktorkosten d. h. ohne indirekte Steuern (z.B. Mehrwertsteuer) und Subventionen durch die Gesamtzahl der von den Beschäftigten geleisteten Arbeitsstunden dividiert wird. Die Wertschöpfung entspricht dem in einem bestimmten Unternehmen – oder einem bestimmten Wirtschaftszweig – erwirtschafteten Bruttoerträgen, d.h. Gesamterträge aus Verkäufen und sonstigen Tätigkeiten abzüglich der Kosten für Käufe von Waren und Dienstleistungen. Sie umfasst die Löhne und Gehälter für die Beschäftigten plus der sonstigen Arbeitskosten, das eingesetzte Kapital, das die Zinsen für Kapital und die Anmietung des Betriebsgeländes umfasst, sowie den Gewinn aus dem Kapitaleinsatz, sprich den Unternehmensgewinn.
  3. Die Arbeitskosten pro Beschäftigten oder die durchschnittlichen Arbeitskosten umfassen Löhne und Gehälter sowie andere Arbeitskosten, wie die vom Arbeitgeber geleisteten Beiträge zur Sozialversicherung. Ausbildungskosten, ausgenommen für Auszubildende, und direkte Subventionen gehören nicht dazu.

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