Tagung: "Auf die Straße!" Politischer Protest in Deutschland
In Deutschland wird protestiert. Gegen Stuttgart 21, gegen G20 oder gegen Flüchtlingsunterbringung. Für den Hambacher Forst, bezahlbaren Wohnraum oder Ortsumgehungen. Sechs Beispiele, unzählige weitere könnten genannt werden. Viele der gesellschaftlichen Themen und Entwicklungen reizen Bürgerinnen und Bürger, gegen oder für etwas auf die Straße zu gehen.
In Deutschland haben Proteste eine lange Geschichte – in Ost wie West. Er drückt sich in Transparenten, Sprechchören und Unterschriftenlisten aus, wird mit Liedern formuliert und über Logos, Shirts und Buttons popularisiert. Oft findet Protest auf der Straße statt – in Großstädten, aber auch im kleinsten Dorf. Das Netz und insbesondere die Sozialen Medien schließlich haben die Formen des Protestes erweitert. Protest ermöglicht so eine direkte politische Beteiligung, jenseits von Wahlen und anderen klassischen Formen politischer Mitbestimmung. Ist Protest also "das Salz" der Demokratie? Oder erschweren Proteste, wie Kritikerinnen und Kritiker bemängeln, politisch gestalterisches Handeln jener, die dafür gewählt wurden? Zunächst jedoch gilt es grundsätzlichere Fragen zu stellen: Was genau ist Protest eigentlich? Wie funktioniert er? Regen nur bestimmte Themen auf, andere aber nicht? Wer ist direkt und indirekt beteiligt? Wen adressiert er? Und warum eskaliert er von Zeit zu Zeit? Diese und andere Fragen werden auf der Tagung beleuchtet.
Hanne Wurzel
Fachbereich Extremismus
Adenauerallee 86
53113 Bonn