Grenzüberschreitende-Mobilität-und-Klimawandel

SOC I A L AG E NDA / J U LY 2 0 1 7 / 3 Stärkung der sozialen Dimension Innerhalb von weniger als einem Jahr wurde eine Europäische Arbeitsbehörde geschaffen. Sie wird den Zugang zu Informationen und Dienstleistungen in Bezug auf die grenzüberschreitende Mobilität erleichtern und die Zusammenarbeit zwischen den Einrichtungen der Mitgliedstaaten, die für die Umsetzung und Durchsetzung der EU-Rechtsvorschriften in diesem Bereich zuständig sind, verbessern. Die Europäische Kommission, die für die tatsächliche Einrichtung der Behörde und ihre Inbetriebnahme verantwortlich ist, hat den positiven Impuls dazu aufrechterhalten. Die Behördewurde imOktober2019, nur dreiMonatenachder Annahmeder entsprechenden Verordnung, eröffnet. Dabei hielt der Vorstand seine erste Sitzung ab. Der Vorstand verabschiedete sein Arbeitsprogramm und seinen Haushalt für 2019 und erörterte die Prioritäten für das Jahr 2020, insbesondere die Information der Bürger und die Koordinierung abgestimmter und gemeinsamer grenzüberschreitender Arbeitsinspektionen. Es wird erwartet, dass die rasch steigende Zahl der Mitarbeiter der Behörde, einschließlich der von den EU-Ländern entsandten nationalen Verbindungsbeamten, auf insgesamt rund 140 Personen anwachsen wird. Im Laufe des Jahres 2020 wird die Behörde ihren Exekutivdirektor einstellen und von Brüssel in ein eigenes Gebäude in Bratislava umziehen. Die EU legt die Regeln für die Rechte und Pflichten im Zusammenhang mit der grenzüberschreitenden Mobilität fest, aber es sind die nationalen Behörden, die für deren Durchsetzung verantwortlich sind. Das erfordert eine starke administrative und operative Zusammenarbeit zwischen den Ländern. Bürger und Arbeitgebermüssenwissen, wo sie die richtigen Informationen finden. Die Arbeitskräftemobilität in ganz Europa ist ein wachsendes Phänomen: Über 17 Millionen Bürger leben und arbeiten in einem anderen EU-Land. Das sind doppelt so viele wie noch vor einem Jahrzehnt. Dieses Recht wird von den EU-Bürgern besonders geschätzt. Das geht aus Meinungsumfragen hervor, aber auch aus der Tatsache, dass es jedes Jahr von mehr als einer Million weiterer EU-Bürger wahrgenommen wird. Die Behörde wird diesen Bürgern dabei helfen, ihre Rechte zu kennen und von ihnen Gebrauch zumachen. Gleichzeitig wird sie den Mitgliedstaaten helfen, die Einhaltung der Vorschriften sicherzustellen und Missbräuche gemeinsam und effektiver zu bekämpfen. Die Europäische Arbeitsbehörde, die von der scheidenden Europäischen Kommission in Rekordzeit eingerichtet wurde, wird eine Schlüsselrolle bei der konkreten Stärkung der sozialen Dimension der EU spielen, wie sie von der designierten Präsidentin Ursula von der Leyen gefordert wurde. Joost Korte Generaldirektor der Direktion Beschäftigung, Soziales und Integration der Europäischen Kommission Nr°56 Willkommen zur Ausgabe SO Z I A L AG E NDA / NOV E MB E R 9

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