Social-Agenda-Issue-54-DE

BARRIEREFREIE STÄDTE Anna, Sanja und Hugo: Was Barrierefreiheit wirklich bedeutet Bürger mit oder ohne Behinderungen erklären, warum ihnen Barrierefreiheit wichtig ist Seit acht Jahren werden Städte, die den Zugang für Bürger mit Behinderungen zur bebauten Umwelt und öffentlichen Räumen, zum Verkehr, zu Information und Kommunikation sowie zu öffentlichen Einrichtungen und Dienstleistungen verbessert haben, von der Europäischen Kommission und dem Europäischen Behindertenforum dafür gewürdigt. Die Verleihung des EU Access City Award 2019 am 4. Dezember 2018 war eine Besonderheit: Sie fand etwas weniger als einen Monat, nachdem das Europäische Parlament und der Rat der Europäischen Union eine vorläufige Einigung über einen legislativen Durchbruch erzielt hatten, statt: den Vorschlag der Kommission für einen Europäischen Rechtsakt zur Barrierefreiheit, der im März definitiv angenommen werden soll. Dadurch würden viele alltägliche Produkte und Dienstleistungen für Menschen mit Behinderungen leichter zugänglich (siehe Seite 8). Der Gewinner war diesmal die Stadt Breda (Niederlande). Évreux (Frankreich) und Gdynia (Polen) belegten den zweiten und dritten Platz unter insgesamt 52 Einreichungen. Gefühl der Isoliertheit „Menschen mit Behinderungen fühlen sich nur allzu oft isoliert, weil öffentliche Räume oder Verkehrsmittel für sie nicht zugänglich sind“, erklärte die EU-Kommissarin Marianne Thyssen (siehe Seite 14) bei der Preisverleihung. „In Breda sind öffentliche Räume wie Parkanlagen und Geschäfte für alle zugänglich. Digitale Technologien sorgen dafür, dass alle Bürger mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sein können. Und die Investitionen der Stadt Breda haben sich ausgezahlt. Dank des Engagements der Stadt für Inklusion floriert der Tourismussektor. Der Europäische Rechtsakt zur Barrierefreiheit wird die Bemühungen von Breda durch die Keine Zugangsmöglichkeit: Allzu oft fühlen sich Menschen mit Behinderungen isoliert, weil öffentliche Räume oder Transportmöglichkeiten für sie nicht zugänglich sind. © Belga Image 2 4 / SOZ I A L AG E NDA / M Ä R Z 2 0 1 9